Sami Khediras Zeit bei Real Madrid endet: Letzte Ausfahrt Mourinho?
- Aktualisiert: 21.08.2014
- 12:01 Uhr
- ran.de / Rainer Nachtwey
Wieder nicht gespielt, wieder nicht im Kader: Sami Khedira nimmt bei Real Madrid nicht einmal mehr eine Nebenrolle ein. Und die Interessenten schrecken zurück. Die Hoffnung ruht auf dem einstigen Förderer.
München - Eigentlich kennt Sami Khedira das Gefühl, seinen Teamkollegen von Real Madrid beim Spiel zuzusehen. Sechs Monate machte er dies. Von Mitte November bis Mitte Mai.
Der Unterschied heute zu damals: Khedira konnte nicht, war verletzt. Jetzt darf er nicht, obwohl er könnte.
Als am Dienstagabend seine Teamkollegen im Hinspiel um den spanischen Supercup gegen Atletico Madrid antraten - das Spiel endete 1:1 -, saß Sami Khedira wieder nur auf der Tribüne. Der deutsche Weltmeister war nicht im 18er-Kader, durfte nicht einmal auf der Bank Platz nehmen. Wie schon eine Woche zuvor beim UEFA Supercup gegen Sevilla.
Nur noch die Nummer sechs
Khedira spielt bei Trainer Carlo Ancelotti keine Rolle mehr, obwohl der Italiener Khedira überraschend früh nach dessen Kreuzbandriss im Champions-League-Finale gegen Atletico Madrid gebracht hatte.
Zwar schloss Ancelotti vor einer Woche noch einen Transfer aus - "Es hat sich nichts geändert. Er ist Spieler bei Real Madrid" - doch in der Real-Rangordnung findet sich der 27-Jährige nur noch hinter Xabi Alonso, Luca Modric, Isco, Asier Illarramendi und seinem Weltmeister-Kollegen und Neuzugang Toni Kroos wieder.
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Vorspielen gegen Florenz
Nur beim unbedeutenden Freundschaftskick gegen den AC Florenz in Warschau durfte der ehemalige Stuttgarter ran. Durchaus auch mit dem Hintergedanken, vor einem möglichen Abnehmer vorzuspielen. Die Fiorentina galt als Interessent.
Mittlerweile ist das Interesse der Italiener jedoch abgekühlt. Vielmehr gelten wieder der FC Arsenal und der FC Chelsea als mögliche Kandidaten. Am Montag soll Khediras Berater nach London geflogen sein, um das Gespräch mit den Klubs zu suchen.
Offizielle Verhandlungen soll es laut "Daily Mail" allerdings nicht gegeben haben. Vielmehr ein Abklopfen. Arsenal galt bereits zu Monatsbeginn als heißer Kandidat, jedoch soll sich Khedira mit den Gehaltsvorstellungen verpokert haben. Zudem könnten sich die "Gunners" die Ablösesumme sparen, würden sie erst im nächsten Jahr sich die Dienste Khediras sichern. Dessen Vertrag läuft nach der anstehenden Saison aus.
Wiedervereinigung mit Mourinho?
Bei Chelsea würde er auf seinen einstigen Förderer Jose Mourinho treffen, der ihn nach der WM 2010 zu Real geholt hatte. "Der Markt ist für uns offen. Und die Erfahrung zeigt uns, dass wir nie wissen, was passiert", sagte Mourinho vielsagend - ohne sich dabei allerdings auf Khedira zu beziehen.
Khedira steht bei den Königlichen auf dem Abstellgleis, und die einzige Fluchtmöglichkeit scheint derzeit die Insel und sein Ziehvater Mou zu sein.
Beckenbauer macht sich für Khedira stark
Auch wenn er mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht wird. Beim deutschen Rekordmeister hat er in Pep Guardiola allerdings keinen großen Fürsprecher. Dem Spanier ist Khedira nicht variabel genug einsetzbar.
Da hilft selbst die Fürsprache des "Kaisers" wenig. In der "Sport Bild" hatte sich Bayerns Ehrenpräsident Franz Beckenbauer für eine Verpflichtung stark gemacht. "Khedira passt in jede Mannschaft. Der würde da sogar sehr gut reinpassen", sagte Beckenbauer.
Özil als Beispiel
Ob Arsenal, Chelsea oder eventuell doch Bayern, klar ist zumindest, dass Khediras Zeit bei Real definitiv dem Ende entgegen geht. Vor kurzem waren Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung gescheitert. Nun soll der Schnitt folgen.
Und Real scheint mit seinen Maßnahmen bereit zu sein, dies umzusetzen. Vor allem, wenn man das Vorgehen bei ähnlichen Fällen aus der Vergangenheit betrachtet. Real ist berüchtigt, sich recht gefühlslos von Spielern zu trennen. Mesut Özil erging es im Vorjahr so und auch Klaas-Jan Huntelaar, Arjen Robben, Rafael van der Vaart oder Wesley Snejder können ein Lied davon singen.
Sie alle landeten bei Real auf dem Abstellgleis und fanden sich anschließend bei anderen Klubs wieder. Sie kennen das Gefühl, Khedira noch nicht.