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IBA bleibt suspendiert - Olympia-Aus ab 2028 rückt näher

  • Aktualisiert: 06.12.2022
  • 19:30 Uhr
  • SID
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© AFP/SID/SAJJAD HUSSAIN
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Das Internationale Olympische Komitee hält an der Suspendierung des stark in der Kritik stehenden Weltboxverbandes IBA fest.

Köln (SID) - Das Internationale Olympische Komitee hält an der Suspendierung des stark in der Kritik stehenden Weltboxverbandes IBA fest, dem Amateur-Boxen droht ausgerechnet bei den Sommerspielen 2028 im Faustkampf-Kernland USA das Olympia-Aus. Dies wurde am Rande der IOC-Vorstandsitzung in Lausanne bekannt.

Wie das Branchenportal insidethegames berichtete, habe das IOC die IBA in einem Brief über den Ernst der Lage unterrichtet. "Wenn heute eine Entscheidung bezüglich der Olympischen Spiele Los Angeles 2028 getroffen werden müsste, könnte das Executive Board des IOC der IOC-Session nicht empfehlen, Boxen unter der Aufsicht der IBA aufzunehmen", heißt es demnach in dem Schreiben.

Die IBA habe nicht nachgewiesen, "dass sie sich mit den anhaltenden Bedenken in Bezug auf ihre Führung, ihre finanzielle Transparenz und Nachhaltigkeit sowie die Integrität ihrer Schieds- und Beurteilungsprozesse erfolgreich befasst habe." 

In Lausanne hatte eine IBA-Abordnung um den früheren Superstar Roy Jones jr. vor dem Versammlungsgebäude protestiert. "Kein Boxen ohne IBA" und "Keine Olympischen Spiele ohne Boxen" stand auf Plakaten, welche die Demonstranten zeigten. Bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris wird Boxen noch auf dem Programm stehen, eine Fortsetzung unter Führung der IBA ist unwahrscheinlich. 

Die IBA ist wegen zahlreicher Skandale vom IOC seit 2019 suspendiert. Im September hatten die IBA-Delegierten auf dem außerordentlichen Kongress in Jerewan/Armenien gegen Neuwahlen gestimmt und damit den Russen Umar Kremlew unter chaotischen Umständen im Amt bestätigt. Zudem war der ukrainische Boxverband kurz vor dem IBA-Kongress aus umstrittenen Gründen suspendiert worden.

Kremlew, seit Ende 2020 Verbandschef, hat die IBA (früher AIBA) mithilfe des Hauptsponsors Gazprom wirtschaftlich gerettet, aber völlig abhängig gemacht vom russischen Staatskonzern. Er galt zudem als enger Vertrauter seines Vorgängers Gafur Rachimow, den schwere Korruptionsvorwürfe das Amt kosteten.


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