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Boxen

Nach Pleite gegen Usyk: Zukunft von Anthony Joshua nach bizarrem Auftritt ungewiss

  • Aktualisiert: 21.08.2022
  • 17:48 Uhr
  • ran.de / Franziska Wendler
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Der einst unbesiegbare Anthony Joshua kassiert gegen Alexander Usyk eine bittere Pleite. Der britische Boxer steht nach einem mehr als bizarren Auftritt vor einer sportlich ungewissen Zukunft.

München - Wirrer hätte der WM-Kampf zwischen dem alten und neuen Box-Weltmeister Alexander Usyk und Ex-Champion Anthony Joshua wohl nicht enden können. Nach einem Punktsieg für den Ukrainer wurde der britische Schwergewichtskämpfer von seinen eigenen Emotionen übermannt.

Der Frust über die Niederlage, immerhin ein Punktrichter wertete den Fight zugunsten von Joshua, war bei dem 32-Jährigen groß. Erst gestikulierte er wild auf dem Weg in Richtung Kabine, dann drehte er sich jedoch um und schnappte sich zwei der WM-Gürtel seines Kontrahenten.

Fast so, als hätte er sie selbst gewonnen, strecke er sie in die Höhe – nur um sie Augenblicke später seitlich aus dem Ring fallen zu lassen.

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Usyk konnte Joshua nicht besänftigen

Und es wurde noch schlimmer. So fingen die Mikrofone des britischen TV-Senders "Sky" eine Unterhaltung der beiden Boxer ein. "Du bist nicht stark, wie hast du mich geschlagen? Wie? Ich habe Fähigkeiten. Ich hatte Charakter und Entschlossenheit", polterte Joshua.

"Hör zu, bitte", entgegenete Usyk, konnte damit aber nichts ausrichten. Der Brite schnappte sich das Mikrofon, das eigentlich dem ukrainischen Champion zugestanden hatte, und richtete sich an die Fans.

"Wenn ihr meine Geschichte kennen würdet, würdet ihr die Leidenschaft verstehen. Ich war nicht schon als Fünfjähriger ein Amateur-Boxer, der ein gigantisches Talent in der Jugend hatte. Ich war auf dem Weg ins Gefängnis, ich habe eine Kaution bekommen und habe begonnen, wie blöd zu trainieren, ich wollte in der Lage sein zu kämpfen."

Usyk bezwingt Joshua erneut nach Punkten
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Sieg gegen Joshua: Usyk bleibt der König

Box-Weltmeister Alexander Usyk bleibt der König des Schwergewichts. Der Ukrainer bezwang Anthony Joshua in Dschidda/Saudi-Arabien nach Punkten.

  • 21.08.2022
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Wirre Worte in Richtung der Fans

Und weiter: "Ich bin kein Kämpfer für zwölf Runden, schaut mich an, ich bin eine neue Art von Schwergewicht. Mike Tyson, Sonny Liston, Jack Dempsey, du schlägst keine Kombinationen wie Rocky Marciano. Ich wiege 114 Kilo, ich bin schwer, es ist harte Arbeit."

In der Folge forderte Joshua die anwesenden Zuschauer zudem dazu auf, dreimal für Usyk, den er als "phänomenales Talent" bezeichnete, zu jubeln. Bizarre Worte, die den britischen Boxer Frazer Clarke bei "Sky" zu der Aussage brachten, Joshuas Team hätte den Sportler doch "vor sich selbst schützen müssen".

Und es ging noch weiter. Auf der offiziellen Pressekonferenz nach dem Fight kämpfte Joshua mit den Tränen. "Es ist wirklich, wirklich schwer für mich zu sagen, dass ich stolz auf mich bin. Ich bin bestürzt, wirklich, tief in meinem Herzen", so der 32-Jährige. So habe der Druck, der auf ihm laste, "einen Preis".

Joshua schlug einst Klitschko

Wenige Jahre ist es her, da war Anthony Joshua im Box-Olymp. Einst besiegte er Wladimir Klitschko und war Schwergewichts-Weltmeister von vier Verbänden. Diese Zeiten scheinen inzwischen lange vorbei und der sportliche Ruf des Briten ist stark beschädigt.

Lange war er unbesiegbar, in den zurückliegenden fünf Kämpfen setzte es aber drei Pleiten. Vor allem die zweite Niederlage in Folge gegen Usyk schmerzt – und lässt viele Fragen offen.

Wie geht es für den Sportler weiter? Monetäre Aspekte sind dabei allenfalls zweitrangig. Joshua soll, genau wie Usyk, 75 Millionen Euro Kampfbörse für den Fight in Dschidda eingestrichen haben.

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Wie geht es sportlich weiter?

Die sportliche Situation verändert das aber mitnichten. Um sich wieder mit dem Titel Weltmeister zu schmücken, bleiben Joshua nur zwei Optionen, und beide sind alles andere als leicht machbar.

Entweder er kann Usyk von einem dritten Kampf überzeugen, eine erneute Pleite wäre dann aber der sportliche Super-GAU – oder er fordert den unberechenbaren Tyson Fury heraus.

Einen Rücktritt hat der Brite, auch für den Fall einer Niederlage, bereits vor dem Kampf ausgeschlossen. Mental gänzlich unbesiegbar wirkt der Boxer nach der empfindlichen Pleite aber nicht mehr.

"Es wird mich niemals zerbrechen lassen, aber es braucht ernsthafte Stärke, mich nicht zerbrechen zu lassen und heute Nacht hat die Rüstung einen kleinen Sprung abbekommen, weil mir das viel abverlangt hat."

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