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Boxen: Schwergewichts-WM live auf DAZN

Wilder vs. Fury 2: Kampf des Jahres ist eine Untertreibung

  • Aktualisiert: 23.02.2020
  • 12:55 Uhr
  • ran.de
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© 2018 Getty Images
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Beim Rematch zwischen WBC-Schwergewichts-Weltmeister Deontay Wilder und Tyson Fury ist Spektakel garantiert. Im Vorfeld brannte die Luft derart, dass sogar der traditionelle Staredown aus Sicherheitsgründen abgesagt werden musste. Der Kampf des Jahres aus dem Box-Mekka Las Vegas am Sonntag, 3:00 Uhr live auf DAZN.

München - Alles ist denkbar, nichts vorhersehbar. Vor dem Rückkampf zwischen WBC-Schwergewichts-Weltmeister Deontay Wilder und dem linearen Champion Tyson Fury in Las Vegas (Sonntag, 3:00 Uhr live auf DAZN) sind sich nicht einmal die Experten einig: Punktsieg Fury, Knockout Wilder, Blutkampf, Psychokrieg?

Fest steht nur: Die Neuauflage des spektakulären und gleichermaßen kontroversen Draws vor 14 Monaten elektrisiert eine ganze Stadt so sehr, dass selbst ein Besuch von US-Präsident Donald Trump zur Randnotiz verkommt. 

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Kampf des Jahres als Untertreibung

Auf den Straßen diskutieren die Fans, ob Fury seine technische Überlegenheit ausspielen kann. Ob Wilder seine gefürchtete Rechte landet, die als die härteste in der Geschichte des Boxsports gilt. Ob Furys Cut über dem rechten Auge, der nach einem Kampf im September mit 47 Stichen genäht werden musste, wieder aufplatzt. Oder ob sich Wilder von Furys Provokation so aus der Fassung bringen lässt, dass er selbst auf die Bretter geht.

Endlich einmal ist die Bezeichnung "Kampf des Jahres" keine Übertreibung. Eher Understatement. Das letzte Mal, dass zwei ungeschlagene Schwergewicht-Champions den Ring teilten, war - abgesehen von Fury-Wilder 1 - der "Kampf des Jahrhunderts" 1971 zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier.

Es liegt in der Natur der Sache, dass sowohl Fury als auch Wilder vom eigenen Erfolg überzeugt sind. So wie vor gut einem Jahr. Beim Unentschieden in Los Angeles im Dezember 2018 sah sich Wilder als Sieger, weil er Fury zweimal zu Boden geschickt hatte. Der "Gipsy King" feierte sich als Gewinner, weil er seinen Gegner bis dato dominiert hatte – und nach den Niederschlägen wieder aufgestanden war. 

Heimspiel für Fury in Vegas

Apropos. Es ist diese Stehaufmännchen-Mentalität, mit der Fury die Herzen der Fans im Sturm erobert hat. Bei sämtlichen öffentlichen Auftritten, auf der Pressekonferenz oder beim öffentlichen Wiegen vor dem Kampf, wirkte es beinahe, als hätte der "Gipsy King" aus Manchester den Heimvorteil in Sin City. 

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Kein Staredown beim Wiegen für Wilder und Fury
News

Box-WM: Staredown vor Kampf zwischen Wilder und Fury abgesagt

Vor dem Box-Kampf des Jahres zwischen Deontay Wilder und Tyson Fury wurde der traditionelle Staredown beim Wiegen beider Boxer am Freitag abgesagt.

  • 22.02.2020
  • 11:35 Uhr

Die Amerikaner lieben das Drama – und davon bringt Fury so einiges mit. Es ist die Geschichte eines Weltmeisters, der aufgrund einer bipolaren Störung an den dunkelsten Orten der menschlichen Psyche gefangen war, seine Titel am grünen Tisch verlor und über Suizid nachdachte. Aber eben auch die Geschichte eines Kämpfers, der wie Phoenix aus der Asche wieder auferstand und durch seinen offenen Umgang mit der Krankheit zu einer Entstigmatisierung beitrug.

Die heimischen Fans danken es ihm, indem sie in Scharen nach Las Vegas folgen. Tonnenweise importiertes Guiness und Lager in den Bars und Restaurant auf dem Strip sind ein eindrucksvoller Beweis dafür.

Fury genießt die Zuneigung und die Aufmerksamkeit, das Bad in der Menge. Ganz besonders vor einem Kampf. Er nennt es seine "fünf Minuten Ruhm": "Ich liebe die Fightweek. Denn wenn es vorbei ist, dann bin ich wieder eine stinknormale Person, die zuhause den Müll raus bringt und vollgeschissene Windeln entsorgt", sagte der fünffache Vater in seiner ureigenen Art bei der PK.

Es gebe keinen Ort auf der Welt, wo er im Moment lieber wäre. "Selbst, wenn du mir zehn Millionen Pfund gibst und mich mit acht Stripperinnen und jeder Menge Alkohol auf die Bahamas schickst, hätte ich keinen Bock darauf. Lieber lasse ich mir von Wilder ins Gesicht schlagen."

Technische Finesse gegen Urgewalt

Bei den Buchmachern in den USA und England ist Fury hauchdünn Favorit. Er ist der bessere Techniker, kann seine Auslage nach Belieben wechseln und beschäftigt sich mit der "Sweet Science" seit seinem 14. Lebensjahr. Wilder, hingegen, hat boxerische Schwächen. Gegen Luis Ortiz war der "Bronze Bomber" im November bereits deutlich auf der Verliererstraße, ehe er in Runde zwölf doch noch zum Lucky Punch ausholte und den Kubaner ausknockte.

"Wenn er dich trifft, bist du weg", resümierte Ex-Champions Lennox Lewis am Rande der Fightweek in Las Vegas. Fury bewies jedoch im ersten Duell gegen Wilder, dass diese Weisheit nicht immer stimmt. Zweimal stand der 31-Jährige nach einem Volltreffer wieder auf. Selbst Wilder rieb sich ungläubig die Augen.

Der amtierenden WBC-Weltmeister glaubt jedoch, dass gerade der zweite Niederschlag in der zwölften Runde Spuren hinterlassen hat. "Die Runde hat er immer noch im Kopf. Wenn er das nicht zugibt, lügt er", tönte Wilder.

Fury deutlich schwerer als beim ersten Fight

Doch Fury ist nach eigener Aussage besser vorbereitet als beim letzten Mal. Im Dezember 2018 war der "Gipsy King" von einer dreijährigen Zwangspause zurückgekommen und hatte zwischenzeitlich über 60 Kilo zu- und wieder abgenommen. Diesmal bringt der 31-Jährige mit 123 kg zwar deutlich mehr Gewicht auf die Waage als noch vor 14 Monaten, dafür habe er sich allerdings bewusst entschieden.

"Ich bin von Natur aus ein fettes Schwein, das wartet aus seinem Körper zu springen", sagte Fury. Er habe hart trainiert, dabei aber versucht, nicht allzu viel Gewicht zu verlieren. Er wolle Wilder körperlich überlegen sein. "Es ist kein Geheimnis, ich versuche den Knockout von Deontay Wilder."

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Strikter Ernährungsplan für Fury

Furys bester Freund und Trainingscamp-Manager, Timothy Allcock, verriet dem "VegasInsider", dass der frühere Klitschko-Bezwinger tatsächlich besser in Form sei denn je. Im Vergleich zu vergangenen Kampf-Vorbereitungen habe sich Fury erstmals an ein striktes Ernährungsprogramm gehalten.

"Tyson hat unglaublich diszipliniert trainiert. Aber der größte Unterschied war die Ernährung. Früher hat er sich nie an Vorgaben gehalten. Diesmal war alles anders. Wir haben sogar seine geliebte Cola light verbannt."

Sein Shirt wollte Fury beim offiziellen Wiegen trotzdem lieber anbehalten, während Wilder demonstrativ seine Muskeln spielen ließ. Der obligatorische Staredown zwischen den beiden wurde abgesagt. Zu gefährlich. Zu unvorhersehbar. Es hätte alles passieren können.

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