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Bundesliga

Topspiel gegen den FC Bayern: RB Leipzigs Karten so gut wie nie

  • Aktualisiert: 03.04.2021
  • 07:45 Uhr
  • ran.de
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© 2021 imago

Vorentscheidung oder Meisterschaftskampf? Am Wochenende liegen alle Augen auf dem Topspiel zwischen RB Leipzig und dem FC Bayern München. Noch nie standen die Chancen für die Sachsen so gut wie jetzt, dem Rekordmeister die Schale noch streitig zu machen. 

München - Eigentlich hat RB Leipzig die besten Karten, in dieser Saison Deutscher Meister zu werden. Was auf den ersten Blick provokant klingt, ist nur die nüchterne Schlussfolgerung einer altbewährten Fußballweisheit. Die besagt, dass die beste Offensive zwar Spiele, die beste Defensive aber Turniere gewinnt. Wortklauber mögen dagegenhalten, die Bundesliga sei kein Turnier im engeren Sinne. Sei's drum.

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Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi lobt Dayot Upamecano
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Gulacsi gratuliert Bayern zum Upamecano-Deal: "Richtig guter Verteidiger"

Torhüter Peter Gulacsi von RB Leipzig hat Bayern München vor dem Titel-Duell am Samstag (18.30 Uhr/Sky) zum Transfer von Dayot Upamecano gratuliert.

  • 02.04.2021
  • 13:00 Uhr
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Mit 21 Gegentreffern stellen die Sachsen aktuell die beste Abwehr der Liga, knapp gefolgt von Wolfsburg (22). Kein anderer kann hier das Wasser reichen. Tabellenführer Bayern findet man in dieser Statistik lange nicht. Im Gegenteil. Zwar traf keine Mannschaft auch nur annähernd so oft wie der Rekordmeister, mit 35 Gegentoren haben die Münchner aber schon jetzt mehr Eier im Nest als in den Abschlussrankings der vergangenen zehn Jahre.

Die Buchmacher zeigen sich davon gänzlich unbeeindruckt. Vor dem Topspiel am Samstag liegt die Quote für einen Deutschen Meister RB Leipzig bei sagenhaften 1:11. Wer dagegen auf Meister-Abonnent Bayern München tippt, würde für einen Euro Einsatz gerade mal vier Cent Gewinn erhalten.

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Leipzigs Chancen so gut wie nie

Dabei waren Leipzigs Chancen auf den großen Coup nie größer, jetzt, da Bayerns Tormaschine Robert Lewandowski mit einer Bänderdehnung verletzt ausfällt. 35 Buden hat der Stürmer bereits auf dem Konto, jagt damit den ewigen 40-Tore-Rekord von Gerd Müller. An mehr als jedem zweiten Treffer der Bayern in der Bundesliga war Lewandowski bis dato beteiligt. Sein Ausfall wiegt schwer.

"Es steht außer Frage, dass er wichtig für uns ist. Aber ich beschäftige mich nicht damit, weil wir dafür eine Lösung finden müssen. Das ist eine Herausforderung für uns alle. Und dem stellen wir uns", so Bayern-Coach Hansi Flick in der abschließenden Pressekonferenz.

Schon vor einer Woche hatte sein Leipziger Kollege Julian Nagelsmann getönt, dass ihm Lewandowski "keine schlaflosen Nächte bereite". Freilich wusste der 33-Jährige damals noch nicht, dass den Stürmer in der Länderspielpause das Verletzungspech ereilen würde. Vielmehr bezog sich Nagelsmann darauf, dass seine Abwehr den Polen beim 3:3 in der Hinrunde komplett ausgeschaltet hatte. Tatsächlich war das Remis gegen die Sachsen nur eines von vier Ligaspielen, in denen Lewandowski nicht netzte.

"Den Start aus dem Hinspiel wollen wir gerne übernehmen. Aber wir werden auch ein paar kleine Dinge verändern. Das werde ich nicht alles verraten", kündigte Nagelsmann an.

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Nagelsmann: "Wenn wir nicht gewinnen, ist es vorbei"

Doch bleiben wir bei den Zahlen. Ohne die Nummer Neun der Bayern dreht sich im Topspiel diesmal alles um die "7" und die "1". Grund dafür ist die "4". Verwirrt? Hier der Klartext: Aktuell liegen die Bayern vier Zähler vor Leipzig. Bei einem Sieg würde dieser Vorsprung auf sieben Punkte anwachsen. "Wenn wir nicht gewinnen, ist der Meisterkampf vorbei", brachte es Nagelsmann auf den Punkt.

Gelingt Leipzig der Dreier, dann aber schmilzt der Rückstand zur Tabellenspitze auf ein Pünktchen zusammen. Erstmals seit Jahren hätte der Meisterschaftskampf seinen Namen auch verdient. Und RB würde seinen Status als größter Bayern-Jäger endgültig zementieren. Seit der Debüt-Saison 2016/17 holten nur die Münchner in Summe mehr Punkte im Oberhaus als Leipzig.

Unter Trainer Nagelsmann entwickelten sich die Bullen in den vergangenen eineinhalb Jahren auch hinsichtlich Konstanz, taktischer Finesse und Selbstvertrauen weiter. Die beiden unglücklichen Auftritte in der Champions League gegen den FC Liverpool einmal ausgenommen. 

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Nachteil Bayern

In der Bundesliga trafen die Nagelsmann-Leipziger bislang dreimal auf Bayern, dreimal gab's ein Unentschieden. Beim 1:1 im Winter 2019 hatte der 33-Jährige nach einem schnellen Rückstand mit einigen Kniffen den damaligen Bayern-Coach Niko Kovac gar wie einen Schuljungen aussehen lassen.

Die Umstände bringen es mit sich, dass RB diesmal vielleicht sogar als Favorit ins Topspiel geht. "Sky"-Experte Lothar Matthäus attestierte den Münchner wegen des Lewandowski-Ausfalls einen "enormen Nachteil".

Erschwerend kommt hinzu, dass mit Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Serge Gnabry, Jamal Musiala und Leroy Sane gleich fünf Akteuren der Nationalmannschaftsfrust in den Knochen stecken dürfte. Und dann plagen den Rekordmeister noch Personalengpässe in der sowieso schon instabilen Abwehr. Mit Jerome Boateng (Gelbsperre) und Alphonso Davies (Rotsperre) fehlen zwei Stammkräfte der Viererkette. Der Einsatz von Niklas Süle ist wegen muskulärer Probleme nicht sicher.

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Upamecano kehrt zurück

Allerdings kann auch Leipzig nicht in Best-Besetzung antreten. Konrad Laimer und Neuzugang Dominik Szoboszlai fehlen verletzt, Flügelflitzer Angelino wird ebenfalls nicht rechtzeitig fit. Und Nationalspieler Marcel Halstenberg steht unter Corona-Quarantäne. Zudem muss Kevin Kampl wegen einer Gelbsperre aussetzen.

Dafür soll der zuletzt angeschlagene Dayot Upamecano nach seinem Muskelfaserriss wieder auflaufen, so Nagelsmann. Ausgerechnet der Spieler, der nach Saisonende nach München wechseln wird. Was wäre es da für eine Geschichte, wenn ausgerechnet der Abwehrchef der Leipziger zuvor noch dafür sorgt, dass die beste Defensive der Liga der besten Offensive am Ende die Schale wegschnappt.

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