• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Bei der WM in Runde drei

Nico Kurz: So tickt die neue deutsche Darts-Hoffnung

  • Aktualisiert: 21.12.2019
  • 10:20 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
Article Image Media
© 2019 Getty Images
Anzeige

Nico Kurz ist bei der Darts-WM nicht aufzuhalten, der 22-Jährige gilt als große deutsche Hoffnung. Das kommt nicht von ungefähr, denn der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm.

München – Nico Kurz hatte eigentlich etwas anderes vor. Fußball, das war sein Ding. Darts? Ja klar, er warf hin und wieder mal ein paar Pfeile. Aber Turniere? Als Profi? Nein, das war kein Thema.

Wobei das schon eine dicke Überraschung ist, wenn man bedenkt, dass seine Eltern mehrmalige Deutsche Meister im E-Dart sind. Sie haben durchaus Vorzeigbares erreicht, Druck gab es für den Sohn aber keinen.

Anzeige
Topfavorit auf den Titel: Michael van Gerwen

Darts-WM: Mehr Teilnehmer und drei deutsche Spieler

Kaum eine Präzisionssportart enthält so viele Emotionen wie Darts. Die in den letzten Jahren vermehrt beachtete Weltmeisterschaft startet am kommenden Freitag. In Scharen reisen auch wieder tausende Deutsche Fans auf die Insel, um im "Ally Pally" zu feiern. Mit diesem Angeberwissen könnt ihr nicht nur eure Freunde, sondern vielleicht auch Michael van Gerwen beeindrucken.

  • Galerie
  • 12.12.2019
  • 15:50 Uhr

Dart kam von selbst, "so mit 16, als ich die Weltmeisterschaft im Fernsehen schaute, in den Pausen in den Dartraum ging und anfing selber zu spielen. Da habe ich dann gemerkt, dass das doch ziemlich Spaß macht", sagte Kurz der "Welt". Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm.

Und dann passt es ziemlich gut, dass Mama und Papa mit den Pfeilen gut umgehen können. "Was sie im Dartsport über die Jahre erreicht haben, wie sie sich da präsentieren und damit umgehen, da habe ich mir schon einiges abgeschaut", sagte er. 

Mit Erfolg: Sechs Jahre später, mit 22, macht es nun noch mehr Spaß, denn Kurz rockt bei der WM als Nobody und Shootingstar das Ally Pally. 

Achtelfinale vor Augen

Der 22-Jährige aus Nidderau gewann in Runde zwei nach seinem Auftaktsieg gegen James Wilson auch gegen den an Nummer 15 gesetzten Engländer Joe Cullen mit 3:1 und trifft am Montag auf dessen Landsmann Luke Humphries. Durch den Drittrundeneinzug hat Kurz bereits 25.000 Pfund (rund 29.300 Euro) Preisgeld sicher.

"Ich bin mega glücklich. Ich kann es noch gar nicht glauben. Mir fehlen die Worte", sagte Kurz im Sieger-Interview. Er hatte sich über die "Super League Darts" für das wichtigste Turnier der Welt qualifiziert. Er kann jetzt Geschichte schreiben, denn das Achtelfinale konnte bislang noch kein deutscher Spieler in der WM-Geschichte erreichen. Ein Kapitel WM-Geschichte hatte er in seinem ersten Spiel verpasst, als ihm fast ein Neun-Darter gelungen wäre.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Alles kein Zufall

Zufall ist das alles nicht, er benötigte nach seinem ernsthaften Einstieg nicht lange, um durchzustarten und auf sich aufmerksam zu machen, Kurz gilt deshalb schon länger als deutsche Dart-Hoffnung, als möglicher Star, der hierzulande einen Boom auslösen kann. Der Erfolg kommt nicht über Nacht, von jetzt auf gleich oder völlig überraschend aus dem Nichts. Im E-Darts wurde er 2015 und 2017 Deutscher Meister und 2017 Europameister. 

Kurz, der Vollzeit als Industriemechaniker arbeitet und für die WM von seinem Betrieb extra eine Freistellung bekam, ist seit Jahren in der "Super League" konstant erfolgreich unterwegs, konnte auch auf der größeren Bühne überzeugen, als er beim German Darts Masters in diesem Jahr Doppelweltmeister Gary Anderson schlug und erst im Viertelfinale an Peter Wright scheiterte.

Trotzdem wird er vom Hype ein wenig überrollt, muss Interviews geben, von sich erzählen, seinen Hintergrund. Die Leute wollen den Senkrechtstarter im Eiltempo kennenlernen. Möglicherweise ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen könnte, wenn er sein WM-Märchen weiterschreibt, was angesichts der zahlreichen Favoritenstürze nicht unwahrscheinlich ist. 

Noch kein Spitzname

Dass es an der einen oder anderen Stelle dann doch etwas schnell geht, zeigen ein paar Kleinigkeiten. In den sozialen Medien ist er zum Beispiel (noch) kaum vertreten.

Und was ihm auch noch fehlt, ist ein Spitzname. Der ist für den perfekten Auftritt eigentlich Pflicht. Aber: "Wir machen uns da keine großen Gedanken. Wenn einer kommt, bei dem ich denke, dass er passt, kann man sich das überlegen. Aber es ist kein Muss. Ich bin ganz froh, dass es so ist, wie es ist."

Im Moment könnte es kaum besser sein. Gar nicht so schlecht für einen, der vor ein paar Jahren eigentlich gar nichts mit Pfeilen zu tun haben wollte.

Du willst die wichtigsten Sport-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.


© 2024 Seven.One Entertainment Group