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Virtuelle Kreisliga: So lebt der Geist des Amateurfußballs weiter

  • Aktualisiert: 08.04.2020
  • 17:43 Uhr
  • ran.de / Justin Werner
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Während die Sportstätten bundesweit geschlossen bleiben, lebt die Kreisliga weiter. Amateurvereine treten nun virtuell gegeneinander an.

München - 6:5, 9:1, 4:4. Typische Ergebnisse eines FIFA-Spiels an der Konsole, aber auch typisch für ein jedes Kreisliga-Spiel am Sonntagmittag.

Derzeit steht der Amateursport aber still. Seit der Ausbreitung des Coronavirus und den damit verbundenen Beschränkungen des öffentlichen Lebens sind auch Vereinssportstätten dicht. Kein Training in kaputten Tretern, kein lauwarmes Bier nach einem intensiven Spiel auf tiefem Geläuf.

Millionen von Amateursportlern müssen derzeit auf ihr größtes Hobby verzichten. Und doch lebt der Mythos der Kreisliga weiter.

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Konsolen-Kreisliga bringt Amateurfußballer zusammen

In Bayern findet derzeit die "MA Club Championship" statt. Analog zur Bundesliga Home Challenge, bei der sich aktuell die deutschen Profivereine duellieren (am Samstag und Sonntag ab 15:15 Uhr live auf ran.de)., ist der eSport nun auch im Amateurbereich angekommen.

Teil der virtuellen Kreisliga sind 30 Amateurvereine, die an der Konsole gegeneinander antreten. Vereine wie der TuS Oberding, der SC Fürstenfeldbruck oder der FC Garmisch-Partenkirchen duellieren sich virtuell und beschwören so den Geist der Kreisliga im Wohnzimmer.

Organisiert wird das Turnier von Maximilian Maier. Zusammen mit dem Lokalblatt Erdinger Anzeiger und Dieter Priglmeier hatte er die Idee dieses Formats. Unterstützt wird das Projekt zudem von Grafiker Karim Mamo. Zusammen stecken sie Schweiß und Zeit in dieses Projekt, auch wenn finanziell für sie nichts dabei rausspringt.

"Der Aufwand für die Spieler liegt ungefähr bei einer halben Stunde pro Woche. Viele Teilnehmer spielen sowieso schon an der Konsole. Aber seinen eigenen Verein zu vertreten, ist dann nochmal ein besonderer Ansporn", sagte Maier im Gespräch mit ran.de.

Das Wichtigste: Der Spaß soll im Vordergrund stehen. Zwei Spieltage sind pro Woche angesetzt. Die Spieler bekommen einen Zeitraum vorgegeben und können sich dann frei mit ihren Gegnern verabreden. Pro Spiel werden Punkte vergeben, die besten Teams erreichen die Playoffs. In dieser wird der virtuelle Kreisliga-Meister ausgemacht.

"Für uns geht es in erster Linie darum, die Leute zusammenzubringen - wenn derzeit auch nur virtuell. Die Teilnehmer sollen Spaß an der Sache haben. Gewinnen will natürlich trotzdem jeder. Wir wollen mit diesem Turnier zur 'StayAtHome'-Kampagne beitragen", so Maier.

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Besonderer Gewinn für den Kreisliga-Sieger

Gesponsert wird das Turnier von einer lokal-ansässigen Brauerei. Jeder Teilnehmer erhält ein Präsent-Paket, jeder teilnehmende Verein eine Kiste Bier. Der Sieger gewinnt neben Ruhm und Ehre für seinen Verein außerdem einen 3-Liter-Humpen, eine weitere Kiste Kaltgetränke und eine Brauereiführung für die Mannschaft. 

Viel mehr Ansporn kann es für einen Amateurfußballer nicht geben. Zudem gewinnt der Siegerklub eine komplette professionelle Fitnesseinheit, gesponsert von einem Sportpark. 

Der Veranstalter zeigt sich zufrieden: "Wenn man eine so hohe Aufmerksamkeit bekommt und die Turniere so gut angenommen werden, dann tankt man wieder Energie, die man zur Organisation braucht."

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Doch das Turnier ist längst nicht der einzige Ansatz, die Kreisliga auch zu Hause aufleben zu lassen. Quer durch die Republik duellieren sich Sonntagsfußballer an der Konsole.

"Es ist schon so, dass die ganze eSport-Sparte aktuell davon profitiert, dass die Situation ist, wie sie ist", wird Experte Lukas Hösch vom Bayrischen Fußballverband zitiert.

Auch der BFV hat längst einen virtuellen Modus ins Leben gerufen. "Es gibt die eFootball League, in der 36 Vereine in den Ligen Nord und Süd analog eines regulären Spielbetriebs um Meisterschaftspunkte kämpfen", heißt es auf der Website.

Dazu hat der Verband bereits eine Plattform entwickelt, auf der Vereine eigene Turniere erstellen können.

All das dient nicht nur dazu, die schwierige Zeit der Krise zu überbrücken, sondern auch, um eSport kontinuierlich im Amateursport zu etablieren. "Egal ob real oder virtuell: In erster Linie geht es um den gemeinsamen Spaß", so Hösch, der unter dem Pseudonym "Badeschlappen LP" zockt.  

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Amateurvereine müssen geduldig bleiben

Wann der reale Sport in Deutschland wieder aufgenommen werden kann, steht derzeit in den Sternen. Der Spielbetrieb ist "bis auf weiteres ausgesetzt. Das ist nicht zwingend gleichbedeutend mit dem Ende der Saison 2019/20", teilte BFV-Präsident Rainer Koch kürzlich mit. Die Vereine müssen also Geduld walten lassen.

Derweil zeigt sich deutschlandweit das große Herz des Amateursports. Flächendeckend schließen sich Mannschaftskollegen zusammen, um Menschen in Not zu helfen.

Sie gehen einkaufen oder übernehmen Behördengänge, all das natürlich freiwillig und unentgeltlich. Am Ende steht die gleiche Intention wie auf dem Platz im Mittelpunkt: Zusammenhalt.

Ob auf der tiefen Wiese oder vor der Konsole auf dem Sofa, eines ändert sich nicht. Nach Abpfiff gibt es eine hopfige Belohnung - daheim sogar meistens kalt.

Justin Werner 

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