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Fußball-Finanz-Experte erklärte eine mögliche Finanzierung

Lionel Messi: Finanzexperte erklärt, wie ManCity den Mega-Deal stemmen kann

  • Aktualisiert: 02.09.2020
  • 23:10 Uhr
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© Imago

Die Spekulationen um die Zukunft von Superstar Lionel Messi reißen nicht ab. Sein mögliches Ziel soll im Falle eines Abschieds Manchester City sein. Doch kann sich der Scheich-Klub Messi überhaupt leisten? Finanzexperte Kieran Maguire erklärte einige Finanzierungsmöglichkeiten.

München - Seit Tagen wartet die Welt darauf, wie die Entscheidung über die Zukunft von Lionel Messi ausfällt. Bleibt er oder geht er? Und wenn er geht, wohin wechselt er? Laut zahlreichen Medienberichten soll Messi gerne zu Manchester City mit seinem alten Trainer Pep Guardiola wechseln wollen.

Die Citizens haben dabei laut "Sport" ein erstes Angebot abgegeben. Demnach würden dem FC Barcelona neben 100 Millionen Euro noch Bernardo Silva, Eric Garcia und Gabriel Jesus winken. Zudem soll Messi ein Bruttogehalt von 100 Millionen Euro bekommen.

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Hohe Kosten für Manchester City

Das Angebot von ManCity soll dabei aber auf taube Ohren gestoßen sei. Viel mehr pocht Barcelona auf die festgeschriebene Ablösesumme von 700 Millionen Euro. Die spanische La Liga bestätigte zuletzt die Rechtmäßigkeit der Klausel.

Eine solche Klausel würde die Pläne des Klubs, der weitestgehend im Besitz der Herrscherfamilie des Emirats Abu Dhabi ist, durchkreuzen. Selbst für Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, dessen Vermögen auf 22 Milliarden Dollar geschätzt wird, scheint diese Summe zu hoch, um sie stemmen zu können.

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Maguire: City haben viel Spielraum bei FFP

Sollte die Klausel aber doch ungültig sein, sieht Fußball-Finanz-Experte Kieran Maguire gute Chancen für City, obwohl sie zuletzt Probleme mit der UEFA und dem Financial Fair Play hatten. Die angedachte Sperre für die Champions League wurde zwar vom CAS aufgehoben, dennoch beobachten die UEFA-Kontrolleure den Scheich-Klub weiterhin sehr genau.

Wenn man aber Maguire, Autor des Buchs "The Price of Football", glaubt, dann dürften die Citizens keine Probleme mit dem FFP bekommen. "Für den Zeitraum von 2016 bis 2019 hat City einen 'FFP-Umsatz' von 107 Millionen Pfund (120,5 Millionen Euro) gemacht. Vergleicht man das mit dem erlaubten Minus von 30 Millionen Euro, dann hat City viel Spielraum", erklärte er der Online-Plattform "The Athletic".

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City spart

Selbst wenn man Variablen, die den Teams fürs Financial Fair Play positiv angerechnet werden, beispielsweise die Investionen in Nachwuchsförderung nicht berücksichtigt, haben die "Skyblues" in den letzten drei Jahren einen Gewinn von 21 Millionen Pfund (ca. 23,7 Millionen Euro) gemacht.

Diese Umsätze seien auf das vorsichtigere Investieren der Citizens in den letzten Jahren zurückzuführen. Aus Angst vor einer möglichen Sperre für die Champions League sollen sie laut "The Athletic" sogar auf einen Transfer von Harry Maguire verzichtet haben. Das gesparte Geld könnten sie also nun für eine Messi-Transfer einsetzen.

Hilfe durch Corona-Virus

Während sich aktuell nur spekulieren lässt, wie hoch die Ablöse von Messi sein wird, wird auch die Vertragslaufzeit von Messi bei ManCity eine Rolle spielen. Sollte es wirklich zu einem Transfer mit 100 Millionen Euro Ablöse kommen, würde die jährliche Summe, die in die FFP-Bewertung einfließt, bei einem Fünf-Jahres-Vertrag 20 Millionen Euro betragen. Sollte Messi jedoch, wie zuletzt spekuliert, nach drei Jahren zu New York City FC wechseln, würde sich die Summe entsprechend auf 33,3 Millionen Euro pro Jahr erhöhen.

Hinzu kommt dabei auch das Gehalt von Messi, was laut "Daily Mail" aktuell bei rund 64 Millionen Pfund (ca. 72 Millionen Euro) liegt. Bei einer möglichen Steigerung auf 100 Millionen Euro wäre es sogar noch mehr Geld, was den finanziellen Spielraum von City einschränkt.

Das Corona-Virus könnte den Messi-Deal aber erleichtern. Die UEFA hat nämlich bereits mitgeteilt, dass die Gewinne und Verluste aus den Saison 2019/20 und 2020/21 zusammengezählt werden. Somit hätten die Verantwortlichen als noch ein weiteres Jahr Zeit, um für Einnahmen aus Spielertransfers oder anderen Bereichen zu sorgen.

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Sponsoren könnten auch helfen

Somit hat der Klub aus Manchester kein Verkaufsdruck, Nicolas Otamendi, John Stones, Eric Garcia, Angelino und Oleksandr Zinchenko, die alle auf der Streichliste stehen sollen, loszuwerden. Neben den möglichen Ablösesummen würde die "Skyblues" auch Gehaltvolumen einsparen. Für finanziellen Spielraum haben dabei schon der Transfer von Leroy Sane und der Abgang von David Silva gesorgt.

Zudem könnten auch die Sponsoren eine wichtige Rolle spielen. "Wenn man jemand wie Messi - mit seinem Profil und Social-Media-Followern - bekommt, wird das die Attraktivität des Vereins steigern und mehr Sponsorengelder generieren. Laut ihrer Homepage hat City 27 globale und 16 regionale Sponsoren. Wenn jeder eine Millionen Pfund mehr geben würde, hätte das eine große Auswirkung auf die Einnahmen", nennt Maguire eine potenzielle neue Geldquelle.

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"Messi-Effekt" für ManCity?

Außerdem könnte City auch von einer möglichen "Star Player"-Klausel profitieren. "Zum Beispiel könnte City bei der Vertragsunterzeichnung eine Klausel eingefügt haben, dass sie mehr Geld bekommen, wenn Sie einen ehemaligen Weltfußballer verpflichten", erläutert Maguire.

Der Wechsel eines Superstars ist für Sponsoren sehr interessant wie man am Beispiel von Christiano Ronaldo sehr gut sehen kann. Bei Juve stiegen laut "The Athletic" die Umsätze beim Spieltag, Sponsoring und anderen Produkten letztes Jahr um 52,4 Millionen Pfund (ca. 59 Millionen Euro) im Vergleich zum Vorjahr. Bei einem Wechsel von Messi nach Manchester ist von ähnlichen Zahlen auszugehen.

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City winkt mehr TV-Geld

Ein dritter Baustein könnten die TV-Gelder sein. "Vereine aus der Premier League bekommen, wenn sie häufiger als zehnmal pro Saison im TV zu sehen sind, für jedes weitere Spiel eine Millionen Pfund extra", sagt Maguire. Aufgrund des Messi-Transfers ist davon auszugehen, dass "Sky" und "BT Sport" einen starken Fokus die City-Spiele legen werden.

Somit hat ManCity durchaus die finanzielle Ressourcen, einen Messi-Deal zu stemmen, sofern sie nicht die Ausstiegsklausel von 700 Millionen Euro zahlen müssen. Zwar müsste City während der Vertragslaufzeit von Messi den Gürtel wahrscheinlich etwas weniger schnallen, aber die finanziellen und auch sportlichen Chancen für City überwiegen.

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