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Gespräche am Montag

NFL vs. Spielergewerkschaft NFLPA: An diesen Streitpunkten hängt der Saisonstart

  • Aktualisiert: 11.07.2020
  • 12:53 Uhr
  • ran.de / Martin Jahns
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© 2019 Getty Images

Können die NFL-Teams wirklich wie geplant ab dem 28. Juli mit ihren Training Camps in die Saison starten? In der Spielergewerkschaft NFLPA regt sich Widerstand. Neuverhandlungen stehen an. ran.de zeigt, von welchen Streitpunkten der Saisonstart abhängt.

München - Am 28. Juli soll es soweit sein. Dann dürfen die Teams laut NFL-Fahrplan wieder zum Mannschaftstraining zusammenkommen.

Doch der geplante Start der Training Camps wird bei der Spielergewerkschaft NFLPA angesichts der in den USA weiter grassierenden Corona-Pandemie mit immer höheren Neuinfektionszahlen kritisch gesehen. So reagierten Stars wie Richard Sherman oder Deshaun Watson diese Woche mit Kritik auf das von der NFL vorgeschlagenen Game Day Protocol

Am Montag kommen daher Vertreter von NFL und NFLPA zu neuen Verhandlungen zusammen, von denen wohl auch der Saisonstart abhängt. Laut "Pro Football Talk" stehen dabei insgesamt sechs große Streitpunkte auf der Agenda.

ran.de fasst sie zusammen.

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Clips 09.07.

Ickes Corona-Update: So plant die NFL die nächsten Wochen

Mit reichlich Verspätung und unter strengen Hygieneregeln wird die NFL in die finale Vorbereitungsphase auf die neue Saison starten. Netman Icke gibt einen Überblick über die Pläne für die kommenden Wochen.

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1. Corona-Tests

Die NFLPA fordert tägliche Corona-Tests bei den Spielern. Die NFL will weniger regelmäßig testen. Laut "Pro Football Talk" ist dieser Streitpunkt ein "großes, großes Thema" bei der Spielergewerkschaft.

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2. Akklimatisierungphase für die Spieler

In den vergangenen Wochen konnten die Spieler sich nicht im gewohnten Maß mit Workouts für die Saison fit machen. Ein Offseason-Trainingsprogramm der Klubs fand ebenfalls nicht statt. Die NFLPA befürchtet bei einem Start von 0 auf 100 einen sprunghaften Anstieg der Verletzungen.

Die jüngere NFL-Geschichte gibt ihr Recht: Als 2011 die Offseason wegen des Lockouts ausfiel, stieg die Zahl der Verletzungen in der Saison im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent.

3. Die Preseason

Normalerweise absolviert jedes Team vier Preseason-Spiele, die NFL hat die Zahl angesichts der kurzen Vorbereitungszeit für 2020 bereits auf zwei reduziert, doch die Spielergewerkschaft hätte am liebsten einen kompletten Ausfall der Preseason.

Ihre Begründung: Die Spiele sind für die körperliche Vorbereitung auf die Regular Season eher hinderlich als hilfreich, stellen ein weiteres Verletzungs- und Ansteckungsrisiko dar und bieten zudem wirtschaftlich in diesem Jahr keinen Anreiz, da sie wohl ohne Fans stattfinden müssten.

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4. Maßnahmen bei Corona-Ausbrüchen

Noch gibt es keinen klaren Maßnahmenkatalog im Falle eines Corona-Ausbruchs bei einem Team. Dass dies nicht ausgeschlossen werden kann, zeigte kürzlich das Turnier der Major League Soccer. Trotz Austragung an einem neutralen Ort in einer eigenen Blase mussten dort bereits zwei Teams wegen Corona-Ausbrüchen ausgeschlossen werden.

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5. Umgang mit Spielern, die nicht spielen wollen

J.J. Watt von den Houston Texans hat erst kürzlich eine Lanze für Spieler gebrochen, die aus Sorge um ihre Gesundheit oder die der Familie lieber auf Footballspielen verzichten würden. "Jeder ist in einer anderen Situation. Jemand könnte ein Kind mit Asthma oder eine schwangere Frau haben und will das Virus daher nicht nach Hause bringen", sagte der Defensive End im Gespräch mit dem "#PFTPM Podcast".

Welche Folgen ein solcher freiwilliger Verzicht vertragsrechtlich hätte, ist allerdings noch offen. Drohen Trainings- oder Spielverweigerern empfindliche Vertragsstrafen, wie es etwa in einer "normalen" Saison der Fall wäre? Welche Rechte und Pflichten haben Spieler, Klub und die NFL in der Corona-Pandemie? Auch darüber dürfte am Montag diskutiert werden.

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6. Geld

Einige Teams haben bereits angekündigt, die Zahl der Fans in den eigenen Stadien zu begrenzen. Doch inwieweit geht es bei Einnahmeverlusten der Klubs auch um das Geld der Spieler? Sollte der Cap Space für die Saison 2021 verringert werden, müssten vor allem gut bezahlte Routiniers um ihre Zukunft bangen.

Um zu verhindern, dass 2021 schlicht keine neuen, hoch dotierten Verträge mehr abgeschlossen werden und dadurch viele Spieler als Free Agents enden, hat die NFL bereits einen teilweisen Gehaltsverzicht von Spielern schon in dieser Saison angeregt. Von deren Seite wurde das bislang abgelehnt. Auch hier gibt es Verhandlungsbedarf.

Martin Jahns

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