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Peinliche 1:4-Schlappe gegen Paderborn

Werder Bremen nur ein Schatten seiner Selbst: Absturz geht in der 2. Bundesliga weiter

  • Aktualisiert: 16.08.2021
  • 00:12 Uhr
  • ran / Justin Werner
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© Imago Images

Der SV Werder Bremen taumelt derzeit ratlos durch die 2. Bundesliga. Nach dem Pokal-Aus gegen einen Drittligisten folgte eine peinliche Klatsche gegen Paderborn. Die Personalsituation ist - trotz immenser Einnahmen - weiterhin angespannt. Wo führt dieser Weg nur hin?

München/Bremen - "Wir haben alles im Griff auf dem sinkenden Schiff. Keine Panik auf der Titanic", hallt es auf den Rängen des Weserstadions.

Auf dem Rasen geht Werder Bremen derweil in einem Heimspiel der 2. Bundesliga mit 1:4 gegen den SC Paderborn unter. (Spiel zum Nachlesen im Liveticker)

Es ist einer dieser Tiefpunkte, die in den letzten Monaten schon zig mal erreicht wurden. Es ging immer noch ein Stück tiefer. Nun steht der Traditionsverein wieder am Scheideweg.

Denn nicht nur sportlich lässt Werder nach dem Abstieg ins Unterhaus zu Wünschen übrig, auch personell tun sich weiterhin große Fragezeichen auf. Aufgrund ausbleibender Neuzugänge laufen die Fans Sturm gegen die sportliche Leitung. Werder ist nur noch ein Schatten seiner selbst.

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Magerer Start in Liga zwei - enttäuschendes Pokalaus

Dabei ist die sportliche Lage bis dato nicht komplett aussichtslos. Vier Punkte nach drei Spielen und damit genauso viel wie die großen Ligakonkurrenten Schalke 04 und Hamburger SV.

Der Auftritt der Mannschaft auf dem Platz - speziell bei der klaren Pleite gegen Paderborn - bereitet aber dennoch Sorgenfalten.

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Pleite für Markus Anfang und Bremen
News

Werder-Absturz geht auch in der 2. Liga weiter

Planlos, ratlos, ideenlos: Beim Bundesliga-Absteiger Werder Bremen hat sich die sportliche Krise dramatisch verschärft. Im Heimspiel gegen Paderborn ist schon zur Pause alles zu spät.

  • 15.08.2021
  • 15:49 Uhr

"Heute haben wir glaube ich einen Rekord an individuellen Fehlern aufgestellt – sowohl nach vorne als auch nach hinten. So kann man natürlich kein Zweitliga-Spiel gewinnen", wird Trainer Markus Anfang nach dem Spiel von "Deichstube" zitiert.

Phasenweise wirkt es wie in der vergangenen Saison, als Bremen aus der Bundesliga abstieg. Offensive Schlampigkeit, defensive Unordnung und eine große Portion Verunsicherung.

Das frühe Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals beim VfL Osnabrück war eigentlich nur die logische Folge der andauernden Unruhen.

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Fast 30 Mio. Transferplus, aber wo bleiben die Neuzugänge?

Vor wenigen Wochen versprach Sport-Geschäftsführer Frank Baumann noch "15 bis 20 Transfers bis zum 31.8." Dieses Ziel ist bisher, rechnet man Abgänge und Neuzugänge zusammen, bei weitem verfehlt.

Zumindest eine Ankündigung setzte die sportliche Führung in die Tat um. "Die Abgänge werden etwas höher sein", sagte Baumann im Juli. Bis zum Saisonstart passierte lange nichts. Dann regnete es Moneten.

Beim ersten Ligaspiel gegen Hannover 96 (1:1) standen Josh Sargent, Yuya Osako und Johannes Eggestein noch im Kader. Drei Wochen später sind alle drei Spieler Werder-Geschichte. Neben dem Abgang von Milot Rashica, der schon zuvor feststand, verkaufte Bremen nun auch Verteidiger Ludwig Augustinsson.

Der Veräußerung dieser fünf Spieler spülte Werder rund 27 Millionen Euro in die Kassen.

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Fans fordern Baumanns Rücktritt

Doch wo bleibt die Verstärkung? Königstransfer bisher ist Linksverteidiger Kyu-hun Park, für den Werder rund 250.000 Euro zahlte. Der 20-Jährige kam aus Südkorea, spielte zuvor schon leihweise in der U19 und der Zweitvertretung der Bremer.

Die weiteren Neuzugänge: Nicolai Rapp (Defensives Mittelfeld, für 200.000 Euro von Union Berlin), Anthony Jung (Innenverteidiger, ablösefrei von Bröndby IF) und Lars-Lukas Mai (Innenverteidiger, leihweise vom FC Bayern). Vier Angreifer sind weg, kein einziger wurde bisher ersetzt.

Nicht erst beim Heimspiel gegen Paderborn forderten die Zuschauer lautstark den Abgang von Baumann. Und auch der 2019 installierte Leiter der Scouting-Abteilung Clemens Fritz wird in die Verantwortung gezogen. Zwei Vereinslegenden stehen im Zentrum der Kritik.

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Baumann: "Ist sehr, sehr enttäuschend"

Baumanns Vertrag an der Weser läuft noch bis 2022. Schon die Erklärung, dass der Sportchef mit in die 2. Bundesliga geht, ließ den Unmut vieler Fans wachsen.

"Sie sollen gerne 'Baumann raus!' rufen. Dann bin ich eben der Sündenbock. Aber ich stelle meine persönliche Reputation nicht über das wirtschaftliche Wohl des Vereins. Was ich mir wünschen würde, ist, dass unsere Fans während der 90 Minuten die Mannschaft unterstützen", zitierte die "Bild" den 45-Jährigen nach der Niederlage gegen Paderborn.

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Damit verdeutlicht der Geschäftsführer die miserable finanzielle Situation beim SVW - trotz der 27 Millionen Euro an Transfereinnahmen.

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Verletzungspech gibt Werder den Rest

Neben der angespannten Kadersituation, die insbesondere offensiv besorgniserregend ist, füllt sich auch das Bremer Lazarett immer weiter.

Stammtorhüter Jiri Pavlenka fehlt schon länger aufgrund von Rückenproblemen. Wann der Tscheche ins Tor zurückkehren kann, steht bisher noch nicht fest. Dazu fehlt Mittelfeldmotor Kevin Möhwald wegen einer Sprunggelenksverletzung.

Leonardo Bittencourt, der eigentlich gewinnbringend verkauft werden sollte, verletzte sich in der Vorbereitung am Knie und fällt weiterhin aus. Thore Jacobsen, der im defensiven Mittelfeld zu Hause ist, erholt sich von einem Kreuzbandriss. Und nun droht auch noch der Ausfall von Ömer Toprak. Der Kapitän musste gegen Paderborn ausgewechselt werden, nachdem er nach einem Zweikampf mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug.

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Nächste Wochen entscheiden die Richtung

Jetzt kommt es drauf an. Sowohl auf dem Rasen als auch im Management-Bereich stehen entscheidende Woche an. Der magische 31. August, bis zu diesem Baumann bis zu 20 Transfer versprach, ist in bedrohlicher Nähe.

Und auch in der Liga muss Werder in den kommenden Wochen punkten, stehen mit dem Karlsruher SC, Hansa Rostock und dem FC Ingolstadt Gegner ins Haus, gegen die ein Aufstiegsaspirant gewinnen muss. Anschließend wartet am 18. September das Nordderby gegen den Hamburger SV, das es zuletzt vor dreieinhalb Jahren gab.

Dann wird sich auch zeigen, welcher der beiden ehemaligen Leuchttürme der Bundesliga anschließend heller scheint.

Justin Werner

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