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Bremen seit zwei Monaten ohne Sieg

Abstiegssorge, Insolvenzangst - Werder Bremen steht am Abgrund

  • Aktualisiert: 15.05.2021
  • 23:23 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© nordphoto GmbH / Straubmeier
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Werder Bremen rutscht durch die Pleite in Augsburg auf den Relegationsplatz ab. Nicht nur sportlich, sondern auch finanziell steckt der Verein in großen Schwierigkeiten.

Augsburg/München - Die Situation könnte kaum dramatischer sein.

Durch das 0:2 beim FC Augsburg ist Werder Bremen erstmals seit dem 1. Spieltag auf den 16. Tabellenplatz abgerutscht. Acht der letzten neun Bundesligaspiele wurden verloren. Lediglich ein Pünktchen holte Bremen in dieser Zeit.

Dennoch sind Spieler und Trainer bemüht, optimistisch nach vorne zu blicken. "Ich habe keine Angst", sagte Mittelfeldspieler Leonardo Bittencourt nach dem Spiel gegenüber "Sky".

"Wir haben noch ein Spiel. Wir spielen zu Hause. Wir haben letztes Jahr Relegation gespielt. Wir wissen, was auf uns zukommt. Da wäre Angst der falsche Freund."

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Kohfeldt verspricht: "Gewinnen nächste Woche"

Auch Trainer Florian Kohfeldt tut zumindest so, als würde er dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach positiv entgegenblicken: "Wir werden das schaffen. Wir werden nächste Woche gewinnen."

Die Ausgangssituation ist allerdings brisant: Bremen hat lediglich einen Punkt Vorsprung auf den 1. FC Köln, zudem ein um acht Treffer besseres Torverhältnis.

Während Bremen gegen Borussia Mönchengladbach antreten muss, die sich noch für den internationalen Wettbewerb qualifizieren können, hat Köln gegen den bereits abgestiegenen FC Schalke 04 die vermeintlich einfachere Aufgabe. 

Augsburg ist nach dem Sieg gegen Bremen gerettet
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Augsburg gerettet, Bremen taumelt in Richtung Relegation

Der FC Augsburg darf nach dem 2:0 über Bremen für ein weiteres Jahr in der Fußball-Bundesliga planen. Werder taumelt hingegen der Relegation entgegen.

  • 15.05.2021
  • 17:42 Uhr

Nur wenn Werder Bremen das eigene Spiel gewinnt, lässt sich der direkte Abstieg ausschließen. In diesem Fall wäre sogar der direkte Klassenerhalt möglich, sofern Arminia Bielefeld beim VfB Stuttgart nicht siegt.

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Der letzte Sieg datiert vom 10. März

Doch was stimmt überhaupt noch zuversichtlich, dass Bremen erstmals seit dem 10. März wieder ein Spiel gewinnt?

Gegen den FC Augsburg konnten sie nicht einmal einen Vorteil daraus ziehen, dass der Gegner ab der 13. Minute nur noch mit zehn Spielern auf dem Feld stand.

Sind die Bremer der Situation im Abstiegskampf nicht gewachsen? "Ich glaube nicht, dass das eine Frage der Nerven ist", antwortet Kohfeldt. "Es waren heute einfach viele kleine falsche Entscheidungen, die dann zum Sieg von Augsburg geführt haben."

Ein Faktor war, dass der defensive Mittelfeldspieler Christian Groß in der 49. Minute aufgrund einer Gelb-Roten Karte den Platz verlassen musste. Kohfeldt spricht von der "dümmsten Gelben Karte der Saison."

Doch auch der Trainer selbst hat seinen Anteil daran. Hätte er den gelb-belasteten Groß in der Halbzeit ausgewechselt, hätte es den Platzverweis nicht gegeben. 

Überhaupt scheint er nicht die richtigen Mittel zu finden, um Bremen aus der sportlichen Krise zu holen. Kohfeldt hatte den Fokus in der Trainingswoche unter anderem auf Standardsituationen gelegt.

Und zwar mit dem Ergebnis, dass Augsburg nach einer Ecke durch Rani Khedira in Führung ging und Daniel Caliguiri in der 90. Minute per Elfmeter das 2:0 erzielte.

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Geschäftsführer Baumann kann Insolvenz "nicht komplett ausschließen"

Nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich steckt Werder in der Krise. Die Corona-Pandemie hat den Verein schwer getroffen. Bremens Geschäftsführer Frank Baumann könne eine Insolvenz "nicht komplett ausschließen".

Er sei aber zuversichtlich, "dass wir die Liquidität beschaffen und die Insolvenz vermeiden". Dies dürfte allerdings im Falle des Abstiegs deutlich schwieriger werden.

Zumal der direkte Wiederaufstieg in einer womöglich starkbesetzten 2. Liga alles andere als sicher wäre.

"Man sieht natürlich am Beispiel HSV, wie schwer es ist, wieder in die Bundesliga aufzusteigen", sagt Clemens Fritz, der in Bremen als Leiter Profifußball und Scouting tätig ist. 

"In den Jahren zuvor sind größere Traditionsvereine nach einem Abstieg meist sofort wieder aufgestiegen. Aber die 2. Bundesliga ist immer stärker geworden. Der Wiederaufstieg ist schon längst kein Selbstläufer mehr. Deshalb müssen wir alles reinhauen, um den Abstiegskampf erfolgreich zu meistern."

"Sky"-Experte Didi Hamann blickt mit Sorgen an die Weser: "Das ist eine ungute Situation. Du hast die finanziell angespannte Situation und jetzt die sportliche Situation. Es ist ja gar nicht auszudenken, sollte es wirklich schieflaufen und Werder in die 2. Liga gehen. Das wäre eine verheerende Situation."

Eine verheerende Situation, die bereits kommenden Samstag um etwa 17:25 Uhr Realität sein könnte.   

Oliver Jensen

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