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Spitzenspiel in Wolfsburg

Niko Kovac vermeidet vor Bayern-Kracher weiteren Zündstoff

  • Aktualisiert: 03.02.2023
  • 17:13 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© IMAGO/Fotostand
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Wolfsburg-Trainer Niko Kovac sorgte vor dem Spiel gegen den FC Bayern München am Sonntag für eine Provokation und versuchte dann, die Wogen zu glätten. Dabei dürfte er noch eine Rechnung mit dem Rekordmeister offen haben. 

von Oliver Jensen

Niko Kovac sorgte bereits Tage im Voraus für Zündstoff. "Es ist momentan leichter in München zu spielen als in Berlin", hatte der Trainer des VfL Wolfsburg vor dem Pokalspiel am Dienstag beim 1. FC Union Berlin gesagt – und damit den FC Bayern vor dem Duell am Sonntag aufgestachelt.

"Unser Ex-Trainer hat sich die Tage ja schon zu Wort gemeldet. Schauen wir mal, was passiert", sagte Joshua Kimmich. Als ehemaliger Trainer des FC Bayern weiß Kovac, dass man den Rekordmeister nicht zusätzlich provozieren sollte.

Der heutige Übungsleiter des VfL Wolfsburg versucht vor dem Duell am Sonntag (17:30 Uhr, im Liveticker auf ran.de) seine Aussage herunterzuspielen. "Es gibt Sachen, die kann man interpretieren, wie man möchte. Es ging mir in erster Linie darum, mit Fakten zu belegen, was Union im Moment leistet." 

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Faktisch hatte Kovac recht: Der 1. FC Union Berlin steht in der Heimtabelle vor dem FC Bayern. Und doch hätte er wohl lieber auf das Echo verzichtet: "Wenn man einmal den FC Bayern in den Mund nimmt, wird das alles gegen den FC Bayern ausgelegt. Nein, das ist nicht der Fall gewesen." An die Journalisten, die daraus eine große Schlagzeile machten, richtete er im lehrerhaften Ton ein: "Sechs, setzen."

Kovac und Wolfsburg brauchen "das Quäntchen Glück"

Julian Nagelsmann, der Trainer des FC Bayern München, ließ sich ohnehin nicht provozieren: "Niko ist ein Wettkämpfer, er hat schon erklärt, wie er es gemeint hat. Das ist keine schlimme Aussage. In Union ist es auch nicht einfach zu spielen. In München ist es ähnlich, aber das ist jetzt nicht dramatisch."

Ohnehin hat die Aussage keine große Relevanz, weil das Spiel nicht in München stattfinden wird, sondern in Wolfsburg. Und auswärts ist derzeit keine Mannschaft in der Bundesliga erfolgreicher als der FC Bayern.

Wie kann Kovac und der VfL Wolfsburg den Serienmeister also besiegen? "Das ist schwer, denn der FC Bayern hat bislang nur ein Spiel verloren. Und das war gegen Gladbach. Da hatte (Yann) Sommer einen richtig guten Tag. Das brauchen wir auch. Man braucht das Quäntchen Glück gegen den FC Bayern München", sagt er - zumal Sommer mittlerweile für München spielt. 

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Kovac gewann mit dem FC Bayern das Double – und wurde im gleichen Jahr entlassen

Kovac übernahm im Sommer 2018 das Traineramt beim FC Bayern München an und gewann in seiner ersten Saison Meisterschaft und Pokal. Dennoch wurde er im November 2019 in einer Schwächephase entlassen. Nagelsmann gewann in seiner ersten Saison lediglich die Meisterschaft – und geriet zuletzt ebenfalls unter Druck. 

"Diejenigen, die beim FC Bayern spielen und arbeiten, die wissen, dass man dort viel verlangt. Das hat sich nicht geändert und wird sich auch nicht ändern", sagt Kovac, der noch immer Verbindungen nach München hat: "Ich habe weiterhin Kontakt mit einigen. Ich bin zwar nicht mehr da, trotzdem ist mein Kontakt weiterhin dort."

Er macht keinen Hehl darum, dass dieses Spiel eine spezielle Bedeutung für ihn hat. "Ich habe in München trainiert und gespielt. Daher ist das etwas Besonderes. Trotzdem ist auch das nur ein Spiel, in dem es drei Punkte gibt", sagt er.

"Die Quote der letzten Spiele des VfL gegen Bayern ist nicht so gut. Wir hoffen, dass wir das am Wochenende vielleicht korrigieren können." Wolfsburg unterlag am 2. Spieltag mit 0:2 gegen den FC Bayern, spielt insgesamt aber eine beachtliche Saison. Ob sich das fortführen lässt?

Nachdem der VfL in der Bundesliga sechs Spiele in Folge gewonnen hatte und zehn Mal ungeschlagen blieb, gab es zuletzt zwei Niederlagen innerhalb von drei Tagen – erst das 1:2 gegen Werder Bremen, dann selbiger Ausgang im Pokal bei Union Berlin.

Einen Leistungseinbruch befürchtet Kovac trotzdem nicht: "Ich glaube, dass die Mannschaft gefestigt ist und an das glaubt, was wir in den Wochen zuvor gemacht haben. Wir bleiben unserer Linie treu und wollen weiterhin erfolgreich sein."

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Kovac hatte Thomas Müller zum Ersatzspieler degradiert

Genauso wenig gibt er sich der Illusion hin, der FC Bayern könne nach drei sieglosen Bundesligaspielen geschwächt sein: "Der FC Bayern München war in allen drei Spielen besser. Die Chancen gehen nicht immer rein. Aber sie erspielen sich reihenweise hochkarätige Chancen. Wir lassen uns von den Ergebnissen nicht täuschen. Das ist weiterhin der Favorit auf den Meistertitel. Wir wissen, was auf uns zukommt. Die individuelle Qualität ist außergewöhnlich hoch." 

Dass er noch viele Spieler aus seiner Zeit beim FC Bayern kennt - er hatte damals zeitweise Thomas Müller zum Ersatzspieler degradiert - sei ebenfalls kein großer Vorteil. "Die Jungs, die beim FC Bayern München spielen, haben so gut wie keine Schwächen", sagt Kovac.

Er hat offenbar kein Interesse daran, weiteren Zündstoff zu liefern.


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