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Borussia Dortmund - Die Probleme des BVB: Fremdkörper, Fitnessmängel, Führungsschwäche

  • Aktualisiert: 24.08.2022
  • 07:26 Uhr
  • ran.de / Tobias Wiltschek
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© Imago
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Nur sechs Minuten reichen, um sämtliche Schwächen von Borussia Dortmund zu offenbaren. Die reichen von der Abwehr bis in den Sturm. Eine ran-Analyse.

München/Dortmund - Borussia Dortmund ist mit zwei Siegen in der Bundesliga und einem souveränen Erfolg im DFB-Pokal in die Saison gestartet.

Doch wer danach schon davon geträumt hatte, dass der BVB den FC Bayern München in dieser Spielzeit im Kampf um den Titel ernsthaft gefährden könnte, wurde am vergangenen Samstag brutal aus diesen Träumen gerissen.

Es brauchte nur sechs Minuten, um die Dortmunder wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Aufsteiger Werder Bremen legte in der Schlussphase des Spiels sämtliche Schwächen des BVB-Konstrukts schonungslos offen – und gewann nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2.

ran zeigt auf, wo es bei den Dortmundern überall brennt.

  • Löchrige Abwehr

Die Verteidigung des BVB war schon in der Zeit vor der Schlussphase gegen die Bremer teilweise überfordert. Die zwischenzeitliche Führung überdeckte nur die Schwächen, die eine andere Statistik offengelegt hat.

Während der BVB insgesamt nur fünf Mal aufs Tor schoss, ließ er 14 (!) Torschüsse auf den eigenen Kasten zu. Nur einem gut aufgelegten Torwart Gregor Kobel und der Bremer Abschlussschwäche war es zu verdanken, dass die Dortmunder Unzulänglichkeiten in der Abwehr nicht früher bestraft wurden.

Als aber erstmal der Anschlusstreffer fiel, brach die Abwehr des BVB wie ein Kartenhaus zusammen.

  • Fitnessmängel bei Süle

Der Neu-Dortmunder ist noch nicht angekommen beim BVB. Das hat auch mit einer Verletzung zu tun, die ihn zur Pause in den ersten beiden Bundesliga-Spielen zwang.

Doch so richtig fit wirkte der Nationalspieler auch bei seiner Bundesliga-Premiere für die Dortmunder gegen Bremen nicht. Für Mats Hummels in der zweiten Halbzeit eingewechselt, befand er sich in der Schlussphase mittendrin im Bremer Angriffswirbel, ohne seiner neuen Abwehr Halt zu geben.

Als er beim dritten Gegentreffer dem Siegtorschützen Oliver Burke nur hinterhertrabte, hatte man das Gefühl, er habe schon über 90 Minuten in den Beinen – es waren aber nur 30.

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  • Knatsch um Meunier

Auch Marius Wolf wurden im eigenen Stadion die Grenzen aufgezeigt. Der Rechtsverteidiger legte während des Spiels zwar die größte Distanz zurück, seine Wege waren aber nur selten effektiv.

Kurz vor Schluss lief er von seiner rechten Seite quer durch die eigene Hälfte bis zum linken Pfosten – und konnte Werders Siegtreffer dennoch nicht verhindern.

Das eigentliche Problem des BVB ist aber, dass Wolf überhaupt von Beginn an spielen musste. Denn eigentlich ist die rechte Seite das Revier von Thomas Meunier. Doch der Belgier soll nicht das beste Verhältnis zu Coach Edin Terzic pflegen und bekommt im Laufe der noch jungen Saison immer weniger Spielzeit.

Dass er, wie von der "Bild" berichtet, nur noch weg wolle, bezeichnete er zwar als "Propaganda". Doch Spekulationen um einen Abschied aus Dortmund halten sich nach wie vor hartnäckig.

  • Fremdkörper Modeste

Zum gegenwärtigen Zustand der Dortmunder passt auch, dass Neuzugang Anthony Modeste überhaupt noch nicht in das Spielsystem integriert ist.

Hatte er bei seinem Debüt gegen Freiburg immerhin drei Torschüsse zu verzeichnen, blieb er gegen Bremen gänzlich ohne Abschluss – und wurde in der Schlussphase für Youssoufa Moukoko ausgewechselt.

Dass er (noch) nicht ins Terzic-System passt, ist aber auch kein Wunder. Schließlich ist das BVB-Spiel viel weniger als noch das Kölner Spiel auf die Kopfballstärke von Modeste ausgelegt. Statt mit Flanken agieren die Dortmunder in der gegnerischen Hälfte viel mehr mit flachen vertikalen Pässen.

Damit ist Modeste noch nie zurechtgekommen.

  • Große Personalsorgen

Modeste steht aber auch für ein anderes Problem: die großen Personalsorgen bei den Dortmundern. Denn wäre bei Top-Neuzugang Sebastien Haller in der Vorbereitung nicht Hodenkrebs festgestellt worden, wäre Modeste nie geholt worden.

Auch die Dortmunder Pleite gegen Bremen ist zumindest teilweise darauf zurückzuführen, dass mit Mahmoud Dahoud ein Leistungsträger früh verletzt raus musste. Bis dahin hatte er dem Spiel des BVB sowohl offensiv als auch defensiv Struktur verliehen.

Die ging aber mit seinem Ersatz Emre Can mehr und mehr in die Brüche. Nicht nur das Aufbauspiel stockte fortan, auch die Defensivabteilung wurde immer anfälliger. Dass Can selbst beim Kopfballtor von Niklas Schmidt nur Geleitschutz lieferte, passte zur Leistung des Defensiv-Allrounders.

Doch nicht nur Dahoud fehlte den Dortmundern in der entscheidenden Phase. Auch die angeschlagenen Donyell Malen und Salih Özcan hätte der BVB gegen Werder gut gebrauchen können.

  • Führungsfiguren tauchen ab

Während gegen Hertha am kommenden Spieltag alle drei womöglich wieder einsatzbereit sein könnten, bleibt die Frage, warum sich am Samstag nicht ein einziger Spieler gegen die Niederlage gewehrt hatte.

Auch wenn es Kapitän Marco Reus nicht mehr hören kann: Aber wenn ein Champions-League-Teilnehmer gegen einen Aufsteiger in den letzten sechs Minuten eines Spiels noch eine klare Führung hergibt, muss die Frage nach der Mentalität gestellt werden.

Zumal mit Can, Reus selbst, Jude Bellingham und Neuzugang Nico Schlotterbeck in der Schlussphase vier Spieler auf dem Platz standen, die als aktuelle oder kommende Führungsspieler des Teams gelten.

Gegen Bremen jedoch tauchten alle ab.

Tobias Wiltschek

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