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Bundesliga

Corona kostet Millionen: Die Verluste eines Geisterspiels

  • Aktualisiert: 10.03.2020
  • 10:39 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago images/Xinhua
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Die Verbreitung des Coronavirus führt am Wochenende wohl zu Geisterspielen in der Bundesliga. Den Vereinen gehen dadurch Millionenbeträge durch die Lappen. ran.de verrät, wie hoch der Verlust pro Geisterspiel sein wird.

München - Der 26. Spieltag wird aller Voraussicht nach als "Geisterspieltag" in die Bundesliga-Geschichte eingehen. Wegen der schnellen Verbreitung des Coronavirus werden laut DFL-Chef Christian Seifert einige Spiele vor leeren Tribünen stattfinden - möglicherweise sogar alle.

Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, kündigte bereits an, alle Spiele innerhalb des Bundeslandes vorerst ohne Zuschauer austragen zu lassen. Die bayerische Staatsregierung möchte einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" sogar bis Karfreitag alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen untersagen - darunter fallen auch Fußballspiele.

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Den Fans gehen dadurch Erlebnisse verloren, den Vereinen viel Geld.

Einige Bundesligisten, die nur über wenige finanzielle Reserven verfügen, könnten gar in finanzielle Nöte geraten.

Horst Heldt warnt: Viele Vereine bekommen Probleme

"Wenn Zuschauereinnahmen wegbrechen, die einkalkuliert sind, ist das für uns schon ein Problem", klagt Horst Heldt, Manager des 1. FC Köln - und steht damit nicht alleine da. "Ich glaube, bis auf zwei oder drei Vereine, die oben stehen, hätten ganz viele damit Probleme."

Heldts Befürchtungen gehen sogar noch weiter: "Es wird spannend für die Lizenz für die Bundesligisten für die kommende Saison, weil viele mit dementsprechenden Einnahmen kalkuliert haben."

Doch wie hoch wären überhaupt die Einbußen pro Geisterspiel?

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Borussia Dortmund informiert Anleger über Verluste

Dies hängt damit zusammen, wie viele Zuschauer in der Regel ein Spiel besuchen. Über das größte Stadion in Deutschland verfügt Borussia Dortmund. 81.171 Zuschauer passen in die Arena hinein. Die Zuschauerauslastung: 100 Prozent.

Der börsennotierte Verein unterrichtete bereits seine Anleger über die drohenden Verluste. Diese bewegen sich "vor Steuern in einer Größenordnung zwischen 2,5 und drei Millionen Euro." Insgesamt aber seien durch das Coronavirus "derzeit keine wesentlichen, nachhaltigen negativen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage" zu befürchten, heißt es vom Klub weiter.

Anderer Verein, ähnliche Verluste: Der VfB Stuttgart durfte am Montagabend das Heimspiel gegen Arminia Bielefeld noch vor rund 50.000 Zuschauern austragen. Es könnte vorerst das letzte Mal gewesen sein.

"Wir wissen, was auf uns zukommen würde, wenn ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden würde", so VfB-Finanzvorstand Stefen Hein bei "Sky": "Wir reden da von einem siebenstelligen Betrag. Aber das spielt jetzt keine Rolle. Im Mittelpunkt steht die Gesundheit aller."

Auch auf der Geschäftsstelle des SV Werder Bremen dürften momentan die Köpfe qualmen. Nicht nur aufgrund des drohenden Abstiegs in die 2. Bundesliga, sondern auch wegen drohender Geisterspiele.

28,2 Millionen Euro hat Werder Bremen laut "Radio Bremen" im vergangenen Jahr durch den Spielbetrieb eingenommen. Dies ergibt bei 17 Heimspielen 1,65 Millionen Euro pro Partie. Diese Summe wäre bei einem Geisterspiel futsch.

Werder pocht wohl auf Verlegung statt Absage

Einige Vereine, beispielsweise Borussia Dortmund, haben sich Informationen der "dpa" zufolge mit einer Ausfallversicherung gegen Einnahmeverluste abgesichert. Die "Bild" schreibt allerdings, dass diese Versicherungen nicht für Geisterspiele gelten. Heißt: Die Vereine bleiben auf den Verlusten sitzen.

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Daher soll unter anderem der Werder darauf pochen, dass die Spiele verlegt und dann später vor Zuschauern ausgetragen werden.

Der Plan: Man solle die kommenden beiden Spieltage vor der Länderspielpause nach hinten schieben. Vor den Endspielen im DFB-Pokal und in der Champions League sei genug Spielraum vorhanden, um mehrere englische Wochen auszutragen.

Dies wäre vielleicht die einzige Möglichkeit, um die Profivereine vor millionenschweren Verlusten zu schützen.

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DFL prüft Unterstützungswege für Vereine

Um die Vereine mit den finanziellen Einbußen in Folge fehlender Ticketverkäufe bei Geisterspielen nicht allein dastehen zu lassen, hat die DFL bereits angekündigt, entsprechende Möglichkeiten zu prüfen, um das Lizenzverfahren und die "Auszahlungszeitpunkte von zentral generierten Einnahmen" entsprechend anpassen zu können.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, machen Einnahmen aus Ligaspielen bei Bundesligisten ca. 13 Prozent und Zweitligisten ca. 17 Prozent des Gesamtetats aus.

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