Von Martin Jahns

Die Investoren-Revolution ist abgeblasen. Kommt nun die Revolution der großen Klubs?

Wer die niedergeschlagene Führungsriege der Deutschen Fußball-Liga (DFL) um Interimsboss Axel Hellmann und den Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke am Mittwoch auf der Pressekonferenz nach dem abgelehnten Investorendeal sah, musste jedenfalls den Eindruck bekommen, dass im deutschen Profifußball radikale Änderungen bevorstehen.

Eine Niederlage der DFL-Zentralvermarktung

"Für mich ist das eine Niederlage der Zentralvermarktung", sagte etwa Hellmann – und stellte damit nicht weniger als den Daseinszweck der DFL infrage.

Auch Watzke, der gebetsmühlenartig die finanziellen Opfer betonte, die sein BVB und der FC Bayern für den Investorendeal in Kauf genommen hätten, kündigte einen Paradigmenwechsel an: "Es sollte uns bitte keiner mehr mit irgendwelchen Solidaritätsthemen kommen."

Schon vor der Abstimmung bezeichnete der BVB-Geschäftsführer den Investorendeal, von dem sich die DFL eine Finanzspritze von zwei Milliarden Euro erhoffte, als "alternativlos". Mit dem schnellen Geld sollten die Klubs in ihre Infrastruktur investieren, Digitalisierung und die Nachwuchsarbeit voranbringen, um im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben.

Hans-Joachim Watzke: "Die größeren Klubs werden sich Gedanken machen"

Doch trotz kurzfristiger Zugeständnisse wird daraus nichts. Zu groß waren die Zweifel am wirtschaftlichen Nutzen des Teil-Ausverkaufs bei einigen Vereinen. Nicht zum ersten Mal wurden die großen Klubs von den Kleinen überstimmt. Die nötige Zweidrittelmehrheit für den Investoren-Deal wurde mit elf Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen verfehlt. Die Blockierer? Laut Watzke trotz anonymer Abstimmung vor allem Zweitligisten.

Für den Zusammenhalt in der DFL könnte diese erneute Niederlage der Arrivierten die eine zu viel gewesen sein. Watzke jedenfalls drohte: "Die größeren Klubs werden sich sicherlich Gedanken machen, wie es für sie weitergeht."

Pulverfass DFL: Bundesligisten vor Abspaltung?

Einen dritten Anlauf, Investoren an den Vermarktungsrechten der DFL zu beteiligen, schlossen die DFL-Granden aus. Stattdessen droht das Pulverfass DFL zu explodieren.

Wie die "Bild" berichtet, liegen Pläne für eine Abspaltung der Erstligisten um den BVB und die Bayern in der Schublade. Demnach würden die Bundesligisten aus der DFL austreten, ihren eigenen Verband gründen und mit diesem unter das Dach des DFB zurückkehren.

Den Zweitligisten droht dann ein finanzielles Fiasko: Sie müssten sich dann ohne die Zugkraft der Erstligisten vermarkten. Den Wert ihrer TV-Rechte beziffert die "Bild" auf 80 Millionen Euro. Dank der Ausgleichszahlungen der Bundesliga bekommen die Klubs des Unterhauses unter dem Dach der DFL aktuell mit 240 Millionen Euro ein Vielfaches davon.

Bei DFL-Zerfall drohen englische Zustände

Würden 1. Bundesliga und 2. Bundesliga ihre TV-Verträge zukünftig getrennt voneinander verhandeln, könnten Zustände wie in England drohen. Dort belief sich der Unterschied zwischen den Einnahmen der Premier-League-Teams und der Vereine der zweitklassigen EFL Championship allein in der Saison 2020/21 laut einer Studie auf über 4,5 Milliarden Euro.

Während Premier-League-Absteigern in der Zweitklassigkeit eine finanzielle Bruchlandung droht, kommen Aufsteiger um einen teuren Komplettumbau des Kaders à la Nottingham Forest kaum herum, um auch im Oberhaus konkurrenzfähig zu sein.

Kein Wunder, dass die Verantwortlichen der deutschen Zweitligisten angesichts solcher Horror-Szenarien an der Zentralvermarktung durch die DFL festhalten wollen.

St.-Pauli-Boss fordert Strategie - Watzke mit Galgenhumor

"Wir müssen erst eine klare Strategie entwickeln und dann können wir diese gezielt finanzieren, um unsere klar definierten Ziele zu erreichen", sagt etwa St. Paulis Klub-Präsident Oke Göttlich, der zuletzt immer wieder offen Stellung gegen die Investment-Pläne der großen Klubs bezog.

Doch Watzke ist mit seiner Geduld längst am Ende. "Wir werden von denen, die nicht zugestimmt haben, in den nächsten Wochen konstruktive Vorschläge erhalten. Davon bin ich sehr, sehr überzeugt", flüchtete er sich in Ironie.

Zwar will Watzke auch zukünftig DFL-Boss bleiben, doch für Klingelbeutel-Touren oder Überschuldungen wie einst zu finsteren Zeiten der drohenden BVB-Insolvenz sei er nicht mehr zu haben. "Viel Spaß. Ich mache das dann nicht mit", stellte der 63-Jährige klar.

Denkbar, dass ihm dabei bald die ganze Bundesliga folgt.

Nächste Bundesliga-Spiele: Wer ist Favorit?

Wer überträgt die Bundesliga 2022/23 live?

In der Bundesliga-Saison 2022/2023 gelten die gleichen Übertragungsrechte wie in der Vorsaison.

Bundesliga im Free TV bei SAT.1
Auch in der Saison 2022/23 zeigt ran insgesamt neun Partien der Bundesliga und 2. Bundesliga live in SAT.1 und im Livestream. Alle Tore, Ergebnisse und Tabellen gibt es auf ran.de in Echtzeit. Neben der Konferenz aller Spiele sind auch alle Einzelspiele im Liveticker abrufbar.

Bundesliga bei Sky
Sky ist und bleibt der größte Übertragungspartner der Deutschen Fußball Liga. Der Pay-TV-Sender hält die Rechte für alle Spiele am Samstag sowie für die Spiele der englischen Wochen, die dienstags und mittwochs stattfinden. Auch die Konferenz bleibt im Sky-Programm erhalten.

Bundesliga beim Streaming Dienst DAZN
Jedes Freitags- und Sonntagsspiel der Saison läuft exklusiv auf DAZN. Freitags immer um 20.30 Uhr, sonntags an bis zu drei Anstoßzeiten um 15:30 Uhr, 17:30 Uhr und 19:30 Uhr.

Bundesliga bei der ARD
ARD ist mit der Sportschau am Samstagabend ab 18:30 Uhr mit der Bundesliga am Start und zeigt die Zusammenfassungen und Highlights aller Spiele der Bundesliga und der Samstagsspiele der 2. Bundesliga. Am Sonntag ab 21:15 Uhr dürfen die ARD und ihre Regionalsender die Highlights / Zusammenfassungen der bis zu drei Sonntagsspiele im frei empfangbaren Fernsehen präsentieren

Bundesliga beim ZDF
Am späten Samstagabend, zwischen 21:45 und 24:00 Uhr, gibt es im ZDF die Nachberichterstattungen der Spieltage der 1. und 2. Liga sowie die Erstverwertung der Highlights des Abend Bundesliga-Topspiels im TV.


Wann findet die Bundesliga-Relegation 2023 statt?

Wenn am 27. Mai 2023 die Bundesliga-Saison beendet wird, steht auch fest, wer in der Relegation ran muss. Ausgetragen wird die Relegation am 1. und 5. Juni - live in SAT.1 und auf ran.de.

Die Termine für die Relegation im Überblick:

  • 1. Juni 2023 - Relegation Bundesliga Hinspiel - live in SAT.1 und auf ran.de, Joyn
  • 2. Juni 2023 - Relegation 2. Bundesliga Hinspiel - live in SAT.1 und auf ran.de, Joyn
  • 5. Juni 2023 - Relegation Bundesliga Rückspiel - live in SAT.1 und auf ran.de, Joyn
  • 6. Juni 2023 - Relegation 2. Bundesliga Rückspiel - live in SAT.1 und auf ran.de, Joyn

Wann endet die Bundesliga-Saison 2022/23?

Die Bundesliga-Saison 2022/23 endet am 27. Mai 2023 mit dem 34. Spieltag. Spätestens hier wird entschieden, wer Meister wird, wer absteigt und wer in die Relegation muss.


Wie sind die Anstoßzeiten in der Bundesliga-Saison 2022/23?

Seit der Bundesliga-Saison 2022/23 wird es einige Änderungen bei den Anstoßzeiten geben. Das späte Sonntagsspiel wird nicht um 18 Uhr, sondern um 17:30 angepfiffen. Zudem wird es zehn Spiele am Sonntag um 19:30 Uhr geben. Die Montagsspiele fallen dagegen weg. Die Freitagsspiele finden wie gewohnt um 20:30 Uhr statt und auch am Samstag werden die Partien wie gewohnt um 15:30 Uhr und um 18:30 Uhr angepfiffen. Hier geht es zum Spielplan der Bundesliga.


Die nächsten Spiele & Termine

Relegation zur 1. Fußball Bundesliga - Der 16. der Bundesliga gegen den Dritten der 2. Liga

Relegation zur 2. Fußball Bundesliga

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Tabelle

#MannschaftMannschaftMannschaftSp.SUNToreDiff.Pkt.
1Bayern MünchenBayern MünchenBayernFCB34218592:385471
2Borussia DortmundBorussia DortmundDortmundBVB34225783:443971
3RB LeipzigRB LeipzigRB LeipzigRBL34206864:412366
41. FC Union Berlin1. FC Union BerlinUnion BerlinFCU34188851:381362
5SC FreiburgSC FreiburgFreiburgSCF34178951:44759
6Bayer LeverkusenBayer LeverkusenLeverkusenB04341481257:49850
7Eintracht FrankfurtEintracht FrankfurtFrankfurtSGE3413111058:52650
8VfL WolfsburgVfL WolfsburgWolfsburgWOB3413101157:48949
91. FSV Mainz 051. FSV Mainz 05Mainz 05M053412101254:55-146
10Bor. MönchengladbachBor. MönchengladbachM'gladbachBMG3411101352:55-343
111. FC Köln1. FC KölnKölnKOE3410121249:54-542
121899 Hoffenheim1899 HoffenheimHoffenheimTSG341061848:57-936
13Werder BremenWerder BremenWerderSVW341061851:64-1336
14VfL BochumVfL BochumBochumBOC341051940:72-3235
15FC AugsburgFC AugsburgAugsburgFCA34971842:63-2134
16VfB StuttgartVfB StuttgartStuttgartVFB347121545:57-1233
17FC Schalke 04FC Schalke 04SchalkeS04347101735:71-3631
18Hertha BSCHertha BSCHertha BSCBSC34781942:69-2729
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