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Corona-Krise

DFL prüft mit 36 Profiklubs mögliches Abbruch-Szenario

  • Aktualisiert: 31.03.2020
  • 14:36 Uhr
  • ran.de
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© 2020 imago
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In einer Video-Schalte mit allen 36 Profiklubs berät die Deutsche Fußall Liga am Dienstag das weitere Vorgehen in der Coronakrise. Ein freiwilliger Saisonabbruch scheint aufgrund wirtschaftlicher Verluste und drohender Schadenersatzklagen ausgeschlossen. Dennoch ist es nach wie vor möglich, dass die Saison nicht zu Ende geführt werden kann.

München – Die Corona-Pandemie bringt den Fußball in Deutschland und Europa in arge Nöte. Am Dienstag teilt DFL-Chef Christian Seifert den 36 Profiklubs mit, dass der Spielbetreib zunächst bis 30. April weiter ausgesetzt wird.

Einen freiwilligen Saisonabbruch soll es aufgrund enormer wirtschaftlicher Verluste und drohender Schadenersatzklagen nicht geben. Intern soll die DFL laut "Bild" aber auch ein vorzeitiges Ende prüfen.

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In einer Videoschalte beraten die Profiklubs aus Bundesliga und 2. Liga heute, wie die Saison fortgesetzt werden könnte. Am wahrscheinlichsten gilt, dass das offizielle Saisonende am 30. Juni verschoben wird, sollten auch im Mai keine Geisterspiele möglich sein.

Kein freiwilliger Saisonabbruch

Einen freiwilligen Abbruch soll es unter keinen Umständen geben. Denn dies würde die Liga durch den Verlust von TV-, Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen 750 Millionen Euro kosten. Hinzu kämen möglicherweise Schadenersatzklagen der Medienpartner in dreistelliger Millionenhöhe. 

Bei einem erzwungenen Abbruch, etwa durch ein anhaltendes Verbot von Geisterspielen, könnte die DFL wegen höherer Gewalt nicht mehr haftbar gemacht werden.

Auf dem Tisch liegt auch eine Saisonverkürzung. Allerdings besteht auch in diesem Fall das Risiko von Schadenersatzklagen einzelner Klubs aufgrund einer "verfälschten" Abschlusstabelle. Juristen prüfen derzeit, wie sich dieses Risiko minimieren lässt.

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Bundesliga und 2. Liga auf 20 Teams aufstocken

Wahrscheinlich wäre dann, dass es in Bundesliga und 2. Liga in dieser Saison keine Absteiger gibt. Durch die beiden Aufsteiger aus 2. und 3. Liga würden Bundesliga und 2. Liga auf 20 Mannschaft aufgestockt. Die daraus resultierenden vier zusätzlichen Spieltage in der kommenden Saison wären eine Entschädigung für den Pay-TV-Sender Sky für die Ausfälle in der aktuellen Spielzeit.

Die Relegation würde gestrichen, der Drittplatzierte der 2. Liga würde demnach nicht aufsteigen. Stand jetzt wäre das der Hamburger SV. Die Erfolgschancen bei einer Klage werden jedoch als gering eingestuft. Denn der HSV könnte nicht beweisen, dass er sich in der Relegation tatsächlich durchgesetzt hätte.

Rummenigge: "Saison zu Ende spielen" - egal wann

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Die Klubs favorisieren allerdings eine Lösung, bei der die Saison regulär beendet werden kann. Egal zu welchem Zeitpunkt. Das betonte auch Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge.

"Wir sollten unbedingt diese Saison zu Ende spielen. Aus Gründen der sportlichen Fairness - aber natürlich auch, um den wirtschaftlichen Schaden so gering wie möglich zu halten", so der Vorstandvorsitzende des Rekordmeisters in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Rummenigge könne sich sogar vorstellen, die Saison notfalls erst im September zu Ende zu bringen und den Saisonstart 2020/21 dementsprechend in den Winter zu verlegen. "Wenn das unter den Aspekten von Gesundheit und politischer Einschätzung nicht anders möglich wäre, müsste man sich mit diesem Szenario gegebenenfalls auseinandersetzen."

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Lange Fußballpause bringt auch Bayern in wirtschaftliche Probleme

Eine lange fußballfreie Phase sei selbst für den finanziell gut aufgestellten FC Bayern problematisch. Zwar stehe man "aufgrund unserer sehr guten Eigenkapitalsituation vielleicht um einiges besser da" als andere Bundesligisten, trotzdem bekämen die Münchner "wirtschaftliche Schwierigkeiten". Aus diesem Grund hat der Bundesliga-Spitzenreiter seine Aktivitäten am Transfermarkt aktuell auf Eis gelegt.

Doch selbst die von Rummenigge vorgeschlagene Lösung, die Bundesliga um jeden Preis zu beenden, hätte weitreichende Konsequenzen. Traditionsgemäß laufen zum 30. Juni viele Verträge aus. Spieler wechseln zu anderen Klubs im In- und Ausland. Das ist ein Problem.

Fifa-Idee: Verträge nachträglich ändern

Laut der Nachrichtenagentur Reuters schlägt ein Arbeitskreis der Fifa vor, die Transferfenster an den möglichen veränderten Daten auszurichten und den Wortlaut in Verträgen nachträglich zu ändern. Die Verträge würden demnach nicht "Ende Juni" sondern "Ende der Saison" auslaufen. Diesen Vertragsänderungen müssten jedoch alle Beteiligte zustimmen, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.

Die geplante 2. Qualifikationsrunde der Europa League könne bei einer Verlängerung der Saison in den nationalen Ligen aber kaum stattfinden. Überhaupt ist die Situation für die Uefa hinsichtlich Champions und Europa League ungleich komplizierter. Denn es ist vorstellbar, dass zu einem gewissen Zeitpunkt in einigen Ländern wieder gespielt werden kann, in anderen dagegen nicht.

Uefa-Präsident Aleksander Ceferin hatte daher in der italienischen Zeitung "La Repubblica" einen Abbruch der aktuellen Wettbewerbe ins Gespräch gebracht, sollte nicht spätestens Ende Juni wieder gespielt werden können. Bei einem Video-Call der Generalsekretäre der Verbände am Mittwoch sollen mögliche Szenarien durchgesprochen werden.

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