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Skandalspieltag in der Bundesliga

Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Hopp-Hetze

  • Veröffentlicht: 01.03.2020
  • 13:02 Uhr
  • SID
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© 2020 imago
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Am 24. Spieltag solidarisierten sich Ultras bundesligaweit, um gegen TSG-Mäzen Dietmar Hopp zu hetzen. Seinen traurigen Höhepunkt erreicht der Hass beim Spiel zwischen Hoffenheim und dem FC Bayern. Weshalb wird der 79-Jährige seit Jahren derart angefeindet? Was hat der DFB damit zu tun? Und wie geht es weiter? Hier die wichtigsten Antworten.

München - Was ist passiert? Sehr viel. Am 24. Spieltag der Bundesliga wurde in mehreren Stadien gegen Mehrheitseigner Dietmar Hopp von der TSG Hoffenheim gehetzt. In Sinsheim wurde die Partie zwischen Hoffenheim und Bayern München (0:6) aufgrund von Hass-Plakaten im Bayern-Fanblock zweimal unterbrochen. Schiedsrichter Christian Dingert (Lebecksmühle) führte die Mannschaften in der 77. Minute für eine Viertelstunde vom Feld. Vor dem Wiederanpfiff einigten sich die Teams auf einen "Nichtangriffspakt", um so gegen die Vorfälle zu protestieren.

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Borussia Dortmund - Fans
News

Hetze gegen Hopp hat Ursprung in Dortmund

Dortmund ist die Urzelle der Beleidigungen und Proteste gegen Dietmar Hopp. Schon am kommenden Wochenende droht eine weitere Eskalation.

  • 01.03.2020
  • 13:01 Uhr

Was war der Grund für die Hetze?

Als Auslöser der abgesprochenen Aktion von Ultra-Gruppierungen gilt die zuletzt vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ausgesprochene Kollektivstrafe gegen die Fans von Borussia Dortmund. Die BVB-Anhänger dürfen in den kommenden beiden Spielzeiten wegen ihrer Hopp-Schmähungen in der Vergangenheit nicht ins Sinsheimer Stadion.

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Gibt es tiefgreifende Ursachen?

Zahlreiche Verantwortliche sehen die Verrohung der Gesellschaft als Problem, der Fußball werde missbraucht. "Dass ein Spiel unterbrochen wurde, weil Menschen diffamiert werden, das ist in unserer Zeit ein großes gesellschaftliches Problem", sagte Trainer Christian Streich vom SC Freiburg: "Was über das Netz verbreitet wird und wie Menschen miteinander umgehen, ist absolut inakzeptabel."

Wie fielen die anderen Reaktionen aus?

Die Verantwortlichen der Klubs, der Deutschen Fußball-Liga (DFL) und des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) haben einen Wendepunkt proklamiert. Der Kampf gegen Hass und Hetze in den Stadien soll intensiviert werden. "Jetzt muss durchgegriffen werden. So geht es nicht mehr weiter", sagte DFB-Präsident Fritz Keller. "Jegliche Art von Hass darf keinen Platz haben, dies muss der Anspruch des gesamten deutschen Profi-Fußballs sein", äußerte DFL-Boss Christian Seifert.

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Wie sehen die ersten Konsequenzen aus?

Die Klubs wollen die Täter ausfindig machen und zur Rechenschaft ziehen. Die Bayern möchten dabei in eine Vorreiter-Rolle schlüpfen. "Wir haben diese ganzen Vorkommnisse filmen lassen, wir werden mit aller Schärfe gegen die Verantwortlichen, die den FC Bayern diskreditiert haben, juristisch vorgehen und sie zur Rechenschaft ziehen", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Zudem ermittelt der DFB-Kontrollausschuss.

Wie kann es weitergehen?

Der gesamte deutsche Fußball muss sich auf eine einheitliche Linie einigen. Das beginnt mit einer konkreten Definition, bei der die Frage geklärt werden muss, an welchem Punkt die Hetzte (Rassismus, Homophobie, etc.) beginnt und der Schiedsrichter die Drei-Stufen-Vorgabe bis hin zum Spielabbruch umsetzen soll.

Zudem muss das Verhältnis der Vereine zu ihren Ultras geklärt werden. Während Rummenigge laut über den Rauswurf der Gruppierungen nachdenkt, dürften sich andere Klubs schwieriger mit einer derartigen Maßnahme gegen die mittlerweile mächtigen Organisationen tun.

Warum wird Hopp immer wieder zur Zielscheibe?

Der Milliardär gilt bei Teilen der Fans als Musterbeispiel für die ungeliebte Kommerzialisierung des Fußballs, da er die TSG mit mehreren hundert Millionen Euro aus seinem Privatvermögen vom Dorfverein zum Bundesligisten gemacht hat. Allerdings hat der 79-Jährige wesentlich mehr Geld (über 800 Millionen Euro) in gemeinnützige Zwecke gesteckt.

"Wenn man so reich geworden ist wie ich, dann hat man einfach die Verpflichtung, der Gesellschaft etwas zurückzugeben", sagt Hopp immer wieder. 

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