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Nur zwei Punkte Rückstand auf Platz vier

Eintracht Frankfurt: Traum von der Champions League so groß wie lange nicht

  • Aktualisiert: 27.01.2021
  • 12:15 Uhr
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© Getty Images
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Es sind neue Zeiten bei Eintracht Frankfurt. Der Fahrstuhl zwischen 1. und 2. Bundesliga ist im Dachgeschoss stehen geblieben. Nun winkt nicht nur die Rückkehr in den Europapokal, sondern die Champions League. Der Traum lebt.

München/Frankfurt - Es sind typische Geschichten, die Eintracht Frankfurt in den letzten Jahren schreibt. Während sich mit David Abraham eine Vereinsikone verabschiedet, meldet sich Rückkehrer Luka Jovic zurück als wäre er nie weggewesen.

"Der Film war genau so geschrieben", schwärmte Sportdirektor Fredi Bobic. Doch wo endet dieser Film?

Die Eintracht macht in den letzten Jahren vieles richtig und könnte ausgerechnet eine Saison ohne europäischen Wettbewerb dazu nutzen, noch viel größere Geschichte zu schreiben.

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Nur zwei Punkte Rückstand auf die Königsklasse

Nach dem 18. Spieltag steht Eintracht Frankfurt auf Platz sechs der Bundesliga - mit nur zwei Punkten Rückstand auf Platz vier. Die Chance auf die ersten vier Plätze ist so groß wie nie, auch weil die Konkurrenz so durchwachsen punktet wie selten zuvor.

Dabei beginnt die erste Saison ohne Europokal seit zwei Jahren eher durchwachsen. Die Bilanz der ersten zwölf Spieltage: nur zwei Siege, satte acht Unentschieden und zwei Niederlagen - ergab Platz zehn. Zwischendurch wird sogar über Trainer Adi Hütter diskutiert. Ein paar Wochen später ist diese Diskussion im Keim erstickt.

Denn es folgt ein wahrer Siegeszug. 16 Punkte aus den nächsten sechs Spielen - zuletzt der starke 5:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld. Die Eintracht ist das heißeste Team der Bundesliga. Doch woran liegt dieser Wandel?

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Breiterer Kader und zwei Königstransfers

"Es fühlt sich gut an, wie wir spielen", ließ Torjäger Andre Silva nach dem Erfolg gegen die Arminia durchblicken. Dabei ist er selbst zu großen Teilen dafür verantwortlich, dass es so gut läuft.

14 Tore in 17 Ligaspielen, dazu drei Vorlagen. Der Portugiese ist also im Schnitt pro Spiel an einem Eintracht-Tor beteiligt. Seine Torausbeute befördert ihn auf Platz zwei der Bundesliga-Torschützenliste – gemeinsam mit Erling Haaland, hinter Robert Lewandowski. Eine Ansage!

Die Rückkehr von Luka Jovic, der nach eineinhalb Jahren bei Real Madrid nun wieder leihweise in Frankfurt spielt, gibt der Eintracht noch mehr Optionen. Die Rückkehr der Büffelherde? Erinnerungen werden wach an das furiose Sturmtrio aus Jovic, Ante Rebic und Sebastien Haller, die im Sommer 2019 allesamt von dannen zogen. 

In seinem ersten Spiel wurde Jovic am 16. Spieltag gegen Schalke erst in der 62. Minute beim Stand von 1:1 eingewechselt. Der Serbe entschied die Partie auf Anhieb mit einem sehenswerten Doppelpack. Und auch gegen Bielefeld stach er als Joker zu – drei Tore in den ersten drei Jokereinsätzen. Es sind diese Eintracht-Geschichten.

Doch der eigentliche Königstransfer wurde bereits im Herbst getätigt. Mit Amin Younes (bis nach der Saison 2021/22 vom SSC Neapel ausgeliehen) schnappte sich die Eintracht eine überraschend starke Offensivwaffe. Der 27-Jährige belebt das Spiel zur Zeit wie kein Zweiter.

"Wenn wir unser Maximum an Leistung abrufen, dann ist es schwer, gegen uns zu spielen. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und konzentriert bleiben", phraselt Younes nach dem Bielefeld-Spiel. Aber auch er träumt ganz insgeheim: "Dann schauen wir mal, wo wir am Ende stehen. Nach oben gibt es keine Grenzen."

Kostic findet zurück zu alter Stärke

Und dann wäre da noch die plötzliche Leistungsexplosion des Filip Kostic, der erst kaum in die Saison fand und nun in den letzten drei Spielen vier Tore vorbereitete und einen Treffer selbst erzielte.

Trainer Adi Hütter hat eine Ahnung, woran das liegt: "Filips Leistungssteigerung hat mit der Rückkehr von Luka Jovic zu tun. Sie sind Freunde, waren immer in Kontakt." Win-win! Es sind diese Eintracht-Geschichten.

Und auch im Rest des Offensivspiels scheint es derzeit keinen Spieler zu geben, der sich nicht auf einem Formhoch befindet. Djibril Sow und Daichi Kamada beleben das Zentrum. Der entscheidende Vorteil gegenüber dem durchwachsenen Saisonstart ist: Hütter kann all diese Spieler auch mal von der Bank bringen.

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Abraham sorgt für Tränen und hinterlässt eine Lücke

Einzig im Defensivverbund könnte es im Saisonverlauf eng werden. Nach dem Abschied von Frankfurt-Ikone David Abraham, der seine Karriere nach sechs Jahren bei der Eintracht und zuvor zwei Jahren in Hoffenheim beendet hat, ist die Personaldecke in der Abwehr dünn.

Die bevorzugte Dreierkette ist nur schwierig zu halten, sollten sich ein oder zwei Spieler verletzten. Abwehrchef Martin Hinteregger und Evan N'Dicka sind die ersten gesetzten Spieler, dazu gesellte sich in den beiden vergangenen Partien der 21 Jahre alte Tuta.

Altmeister Makoto Hasebe kann aushelfen, ist aber eher im defensiven Mittelfeld beheimatet. Danach kommt eine Reihe junger, sehr unerfahrener Spieler. Der Abgang von Abraham könnte sportlich schmerzen, emotional tut er das ohnehin. Der Argentinier verabschiedete sich nach dem 16. Spieltag mit dem 3:1-Sieg gegen Schalke. Es sind diese Eintracht-Geschichten.

Wer soll die Eintracht im Moment schlagen?

Die kommenden Wochen werden die Richtung vorgeben. In den nächsten drei Spielen trifft Frankfurt auf Hertha (am Samstag ab 15:30 Uhr im Liveticker auf ran.de), Hoffenheim und Köln. Diese Spiele muss die Eintracht nutzen, um sich für die Europokal-Verlosung in Stellung zu bringen. Anschließend geht es nämlich gegen die Bayern.

Doch auch der Rekordmeister könnte nach aktuellem Stand Probleme mit dem furiosen Offensivspiel der Adler bekommen. "Stand jetzt" - wie ein recht erfolgreicher Eintracht-Trainer der jüngeren Vergangenheit einmal sagte – ist Frankfurt der große Wurf mehr als nur zuzutrauen.

Es wäre die erste Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte und irgendwie auch so eine typische Eintracht-Geschichte.

Justin Werner

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