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Stetiger Aufschwung bei Eintracht Frankfurt

Eintracht im Erfolgsrausch: Die clevere Strategie des Fredi Bobic

  • Aktualisiert: 11.11.2018
  • 13:21 Uhr
  • ran.de / Victoria Kunzmann
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© 2018 Getty Images
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Der Höhenflug von Eintracht Frankfurt hält auch Monate nach dem Gewinn des DFB-Pokals an - trotz neuem Trainer und Doppelbelastung mit der Europa League. Der Kurs der Eintracht ist nicht zuletzt aufgrund kluger Strategie von Fredi Bobic erfolgreich. 

Frankfurt - Im Grunde genommen war Adi Hütter bereits entlassen, bevor er seine Arbeit in Frankfurt richtig begonnen hatte. Die Eintracht hatte den DFB-Pokal gewonnen, was sollte noch folgen? Erst recht, da Trainer Niko Kovac zum Rekordmeister gewechselt war, um das Meisterschafts-Abo der Bayern zu verlängern.

Das Pokal-Abo hingegen war schon nach der ersten Runde mit der Niederlage gegen Ulm gekündigt. Den Supercup gegen jenen Ex-Coach verlor Hütter gleich mit.

Ahoi, zweite Liga? Mitnichten. Anfang November, knapp drei Monate später, hat sich Eintracht Frankfurt bereits für die K.o.-Phase in der Europa League qualifiziert und steht in der Bundesliga auf einem starken sechsten Platz.

Nach dem furiosen 3:2-Sieg gegen Apollon Limassol in Nikosia sagte Klub-Präsident Peter Fischer: "Wir sind unendlich glücklich. Zwölf Punkte hatte keiner auf dem Plan, kein Trainer, kein Fredi Bobic." Das hatte wirklich niemand gedacht. 

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Die Bobic-Strategie geht auf

Gegen den FC Schalke 04 kann Frankfurt am Sonntag (ab 18:00 Uhr im Liveticker auf ran.de) den Anschluss an die Spitzengruppe schaffen, wenn es gut läuft Platz drei übernehmen - vor den Kovac-Bayern. Eintracht Frankfurt ist auf Kurs.

Als Bobic, der zuvor ein ähnliches Amt beim VfB Stuttgart bekleidete, in die Bankenmetropole wechselte, wurde der ehemalige Stürmer vor allem von den Fans sehr skeptisch gesehen. Nun müssen auch sie einsehen: Die Strategie von Bobic bei der Eintracht geht auf!

Inzwischen ist die Eintracht acht Spiele ohne Niederlage. Vor der Saison hätte das den Hessen wohl kaum jemand zugetraut, war doch nach Trainerwechsel und mit Doppelbelastung fast schon der Abstieg besiegelt. Seit der geglückten Relegation am Ende der Saison 2015/16 hat Bobic Mannschaft und Klub einem Facelifting unterzogen, es geht steil bergauf. Mit dem zuvor nie für möglich gehaltenen Pokalerfolg haben sich die Eintracht-Verantwortlichen in den Geschichtsbüchern verewigt. 

Bobic und Manga setzen auf Talente und Youngster

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Bobic, Chefscout Ben Manga, den er mit zum damaligen Kellerkind brachte, und Manager Bruno Hübner setzen auf junge Spieler und Talente und bauen diese kontinuierlich ins Team ein. Auch und vor allem auf diejenigen, die bei anderen Vereinen abgeschrieben waren, beispielsweise Luka Jovic, der bei Benfica Lissabon kaum mehr eine Chance auf Einsatzzeit in der Profimannschaft hatte. 

Luka Jovic, der nach seinem Fünferpack gegen Düsseldorf nicht nur in Frankfurt Bekanntheit genießen dürfte, ist das aktuellste und beste Beispiel für die Junge-Spieler-Politik. Auch der in dieser Saison von AJ Auxerre gewechselte 19-jährige Evan N'Dicka entwickelt sich vielversprechend. 

Manche Spieler schlagen sofort ein, andere benötigen Zeit. "Wir haben in die Zukunft investiert, nicht in die Breite. Es kann auch sein, dass ein Spieler erst nächste Saison richtig einschlägt, und es wird auch vorkommen, dass einer gar nicht funktioniert", sagte Bobic im "kicker".

Leihspieler aus ganz Europa

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Bobic nutzte seine umfassenden Kontakte, um das Modell Leihgeschäft bei der Eintracht zeitgemäß zu machen. In den vergangenen Spielzeiten wurden unter anderem mehrere Nachwuchsspieler von Real Madrid ausgeliehen, etwa Jesus Vallejo. Dabei geht es Sportvorstand und Scout nicht darum, möglichst viel Geld durch einen Spieler zu verdienen, sondern den Klub konkurrenzfähig zu machen.  

"Die Qualität auf dem Platz ist entscheidend. Die Konkurrenzfähigkeit steht über allem. Es bringt mir nichts, die Taschen vollzumachen", sagte Bobic im Sommer bei "Eurosport". 

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Der Rebic-Coup stärkt den Zusammenhalt

Auf der Suche nach neuen Spielern hält Scout Ben Manga auch bei weniger bekannten Vereinen und in Ligen Ausschau, die nicht jeder auf dem Schirm hat. Den schlaksigen Sebastien Haller entdeckte er beim FC Utrecht, kaufte ihn nach guter Überzeugungskunst schließlich für sieben Millionen Euro. In Deutschland wusste da noch niemand, wer dieser Franzose eigentlich ist. 

Doch: Neben viel Fleiß, Eifer, einer ordentlichen Portion Risikobereitschaft gehörte bei den Eintracht-Verantwortlichen bei manchen Transfers ein glückliches Händchen dazu. Den richtigen Riecher - sowohl sportlich, als auch aus Fan-Sicht - bewiesen sie bei der Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng, der zum Fanliebling und Pokalhelden wurde, ebenso wie bei der Rückholaktion von Torhüter Kevin Trapp im Sommer. 

Ein besonderer Coup allerdings gelang Fredi Bobic bei der Vertragsverlängerung mit dem kroatischen WM-Star Ante Rebic. Nach vielen Leistungsträgern, die der Verein im Sommer verloren hat - Lukas Hradecky, Marius Wolf, Kevin-Prince Boateng und Omar Mascarell -, ein Ausrufezeichen. "Auf Dauer will ich nicht so viele Wechsel haben. Bei Ante Rebic haben wir gesagt, hier ist die rote Linie. Da war es wichtig, ein Signal zu geben und zu sagen: Dieser Spieler bleibt, egal was kommt", erklärte Bobic bei "Eurosport". 

Zusammenhalten lautet das Motto. 

Fans und Verantwortliche im Einklang

Die Eintracht und ihre Fans - eine ganz besondere Beziehung. Bobic und Kollegen pflegen deshalb eine gute Beziehung zu den Anhängern, speziell zu den Ultras. Das erweckt neue Kräfte, die wiederum die Mannschaft beflügeln. Die Europa-League-Duelle werden zelebriert, jedes einzelne, als wäre es ein Finale. Nach Marseille reisten tausende Eintracht-Fans, obwohl sie sich nicht einmal in Fan-Bekleidung in der Stadt zeigen durften. 

In Nikosia feierte Frankfurt ein Heimspiel gegen Apollon Limassol. Nach einer Eingewöhnungsphase ist auch Trainer Adi Hütter vom Fanfieber infiziert. Nach dem Sieg gegen Limassol feierte er in der Kurve. "Die Fans haben darauf gewartet, dass ich mal in die Kurve gehe, heute hat das gepasst", sagte der Österreicher. "Ich merke, dass ich mehr und mehr in Frankfurt ankomme, und die Fans mich schätzen."

Frankfurter Meister in Bescheidenheit

Zu guter Letzt übt sich die Eintracht weiterhin in Bescheidenheit. Von Höhenflug und Champions-League-Träumen keine Spur. Zumindest nicht öffentlich.

Bobic spricht weiterhin davon, dass eine Saison eine gute sei, sobald die Mannschaft nicht nach unten schauen muss. "Mir geht es immer darum, eine sorgenfreie Saison zu spielen. Das bedeutet, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun haben", sagte er im Interview mit "Focus Online". Doch an Abstieg denkt in Frankfurt derzeit nun wirklich niemand. 

Victoria Kunzmann 

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