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Transfers der Münchner

FC Bayern: Der wahre Umbruch steht noch bevor

  • Aktualisiert: 29.01.2020
  • 18:56 Uhr
  • ran.de
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© imago images/MIS
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Der FC Bayern wähnt sich in einem Umbruchsjahr, doch im Sommer könnten noch viel größere Umwälzungen auf den Rekordmeister zukommen. 

München – Alvaro Odriozola hat beim FC Bayern schon etwas bewirkt, ohne eine Minute gespielt zu haben. Der Rechtsverteidiger sorgte nur durch sein Erscheinen an der Säbener Straße für Ruhe. Das hat weniger mit seiner möglicherweise beruhigenden Art zu tun, als mit dem Umstand, dass er ein Winter-Transfer ist.

Trainer Hansi Flick hatte Verstärkung für den geschwächten Kader gefordert und Sportdirektor Hasan Salihamidzic hatte Odriozola geliefert. Beide sportlichen Entscheider wahrten ihr Gesicht, Salihamidzic vielleicht ein bisschen mehr.

Im Sommer könnte Odriozola, der nur von Real Madrid ausgeliehen ist, schon wieder weg sein. Eine Kaufoption soll es nicht geben. An der Säbener Straße dürfte dann betriebsame Unruhe ausbrechen. Das hat weniger mit Odriozola zu tun, als mit dem Umstand, dass er sehr wahrscheinlich nicht der einzige Spieler sein wird, der den Verein verlässt.

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Vorstandschef des FC Bayern: Karl-Heinz Rummenigge
News

FC Bayern für Senkung der Altersgrenze für Profis

Der deutsche Rekordmeister Bayern München unterstützt die geplante Senkung der Altersgrenze für Profis im deutschen Fußball.

  • 28.01.2020
  • 12:43 Uhr

Verhandlungen über die Zukunft

Bei sieben Münchner Spielern läuft der Vertrag 2021 aus, im kommenden Sommer wird entschieden, ob die Arbeitspapiere verlängert werden oder eine Trennung erfolgt. Denn der FC Bayern wird mit den Spielern, die keine Rolle mehr in den Planungen spielen, noch etwas Geld durch Verkäufe verdienen wollen.

Betroffen davon sind namhafte Profis, die in den vergangenen Jahren das Gesicht der Mannschaft waren: Jerome Boateng, Thiago, Thomas Müller, David Alaba, Javi Martinez, Manuel Neuer und Sven Ulreich. Hinzu kommen als potentielle Weggänge Ivan Perisic und Philippe Coutinho, für beide gibt es im Gegensatz zu Odriozola eine Kaufoption.

Für den FC Bayern, der sich nach dem Abschied von Franck Ribery, Arjen Robben und Mats Hummels in einem Umbruchsjahr wägt, kommt dann womöglich erst der wahre (und vermutlich größere) Umbruch. "Wir werden mit allen irgendwann Gespräche führen und uns anhören, was sie in der Zukunft machen wollen", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge jüngst. "Dann werden wir irgendwann sicher auch Entscheidungen zu fällen haben. Das wird man abwarten müssen."

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Schwierige Situation beim Müller

Bei Boateng dauert die Trennungsphase mindestens schon ein halbes Jahr zu lang. Im Sommer dürfte das Ende der Bayern-Boateng-Geschichte geschrieben sein. Martinez, 31, ist nur noch Komparse unter Flick, zudem häufig verletzt. Auch er ist ein Kandidat für einen Abschied. Sven Ulreich droht nur noch der dritte Platz hinter Neuer und dem Sommer-Zugang Alexander Nübel. Eine Aussicht, die ihn zu einem anderen Klub treiben könnte.

Die Situation um Thomas Müller stellt sich schwieriger dar, als man das bei einem Vereinsidol denken würde. Im Winter wollte der Stürmer weg, nachdem der damalige Trainer Niko Kovac ihn öffentlich zur Notlösung degradiert hatte. Die Idee eines Wechsels hat sich offenbar in seinem Kopf eingenistet, einen Abschied schließt er laut "Sport Bild" nicht aus. Das könnte aber auch ein Kniff für die anstehenden Vertragsgespräche sein.

Der Angreifer stellte zuletzt jedenfalls wieder mit seinen Toren und Vorlagen unter Beweis, dass er auch sportlich für Bayern wichtig sein kann – und nicht nur dank seines "bayerischen Esprit", wie Rummenigge Müllers Eigenschaft als Identifikationsfigur umschrieb.

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Alaba blüht wieder auf

Mit Neuer will der Klub bis 2023 verlängern, hinter ihm soll Nübel als Nachfolger aufgebaut werden, Neuer die klare Nummer eins bleiben. Sollte Neuer keinen neuen Vertrag unterschreiben, hätten die Münchner immerhin einen der talentiertesten deutschen Torhüter in der Hinterhand. Alaba blüht zurzeit in der Innenverteidigung wieder auf, nachdem er auf dem linken Flügel lange Zeit stagnierte. Dort hat Bayern nun mit Alphonso Davies eine imposante Alternative. Alaba, 27, kokettierte auch immer wieder mit einem Wechsel ins Ausland. Ziehen lassen wollen ihn die Münchner aber sicher nicht.

In Spanien wird regelmäßig geraunt, dass der FC Barcelona Thiago zurückholen will. Wirklich ernst wurde es aber nie. Der Mittelfeldspieler ist mittlerweile in seinem siebten Jahr in München. Sein Wechsel wäre ein herber Verlust für die Qualität des Münchner Spiels. Sollte er wegwollen, würden die Bayern sich den Transfer sicher teuer entlohnen lassen.  

Was passiert mit Flick?

Wie viele Planstellen neu besetzt werden müssen, ist jetzt noch offen, doch es ist klar: Zwar würde man sich in Fällen wie Boateng und Martinez Gehalt sparen, aber ein sinnvoller Ersatz wäre auf diesem überdrehten Transfermarkt teuer. Ein für bayerische Verhältnisse durchschnittlich begabter Spieler kann dann schon mal 30 Millionen Euro und aufwärts kosten.

Das könnte zur Folge haben, dass das Festgeldkonto der Bayern im Sommer stark schmilzt. Denn es gibt noch andere Transferziele. Allein für Leroy Sane wäre wohl ein dreistelliger Millionenbetrag fällig. Und ein Kai Havertz beispielsweise stünde dem nur in wenig nach.

Bei so vielen möglichen Zugängen braucht es natürlich auch jemanden, der die Neuen willkommen heißt und integriert. Wer das sein wird, ist noch ungewiss. Denn Hansi Flick bleibt bis auf Weiteres ein Bis-zum-Sommer-Trainer. Aber der 54-Jährige weiß ja, wie er sich in Position bringt - das hat seine Forderung nach Winter-Zugängen gezeigt. 

Tim Brack

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