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Bundesliga

FC Bayern München: Warum City-Leihgabe Joao Cancelo aktuell schlechte Karten hat

  • Aktualisiert: 06.03.2023
  • 15:41 Uhr
  • ran.de
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© Getty Images
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Winter-Zugang Joao Cancelo spielt aktuell beim FC Bayern München keine Rolle. Daran dürfte sich zunächst auch nichts ändern, wenn man Julian Nagelsmanns Erklärung richtig interpretiert.

Vom FC Bayern berichtet Martin Volkmar

Als die Bayern beim Stand von 2:0 dachten, die Partie in Stuttgart sei entschieden, durfte auch noch Benjamin Pavard an seiner früheren Wirkungsstätte mitspielen. Und dass, obwohl der Franzose im nächsten Spiel gegen PSG (Mi., ab 20:30 Uhr im Liveticker) nach seiner Gelb-Roten Karte im Hinspiel (1:0) zuschauen muss.

"Stuttgart ist sein Ex-Verein und er kennt hier viele Leute. Da wollte ich ihm als Belohnung für die guten letzten Wochen noch ein paar Minuten geben", erklärte Julian Nagelsmann und versicherte: "Es war nichts gegen Cancelo."

Trotzdem wirkte der erneute Verzicht auf den Winter-Zugang von Manchester City wie ein klares Zeichen, dass der Portugiese zumindest aktuell bei den Münchnern außen vor ist. "Ich frage mich, was mit Cancelo ist. Der wird geholt und bleibt dann auf der Bank sitzen", meinte "Sky"-Experte Lothar Matthäus.

Schließlich hatte der nominelle Rechtsverteidiger schon eine Woche zuvor beim 3:0 gegen Union Berlin 78 Minuten auf der Bank verbracht. Und das, obwohl wegen Pavards Sperre ein Ersatzmann für die rechte Abwehrseite gesucht wird.

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Bayern gegen PSG: Stanisic statt Cancelo

Doch allem Anschein nach hat Nagelsmann diesen Mann bereits in Josip Stanisic gefunden, der nicht ohne Grund in den beiden vergangenen Spielen in der Startelf stand. Daran dürfte sich auch gegen Paris mit Kylian Mbappe und Lionel Messi nichts ändern.

Eigengewächs Stanisic, der in der gesamten Hinrunde kein einziges Mal in der Anfangsformation aufgelaufen war, hat dem 70-Millionen-Mann Cancelo derzeit den Rang abgelaufen.

"Das ist relativ leicht erklärt", antwortete Nagelsmann nach dem 2:1 in Stuttgart auf eine entsprechende Nachfrage von ran: "Die Position von Josip hat nicht zwingend was mit Joao zu tun. Er spielt ja im Aufbau eher Halbverteidiger. Gegen Union war es der Sperre von Upa geschuldet, heute mit Blick auf PSG. Wir wissen noch nicht hundertprozentig, wie wir es machen, aber es ist eine Option."

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"Unser Spiel durchdrücken" - Nagelsmann mit Ansage vor PSG

Die Blicke beim FC Bayern München richteten sich auf das CL-Duell gegen Paris Saint-Germain. Julian Nagelsmann erklärt, dass man versuchen werde, dem französischen Meister sein Spiel aufzudrücken.

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Nagelsmann: Mit Dreierkette kein Platz für Cancelo

Maßgeblich für diese Entscheidung sei das Gleichgewicht "zwischen offensiver Power und defensiver Ordnung", erläuterte der FCB-Trainer weiter: "Wir haben mit Phonsie Davies links einen sehr starken Joker, der bei einer Dreierkette weniger gern auf der Halbverteidigerposition spielt. Da musst du einfach überlegen, welcher Spieler die andere Position besetzt. Und das war in dem Fall Stani, weil er einfach der einen Tick defensivere Spieler ist."

Da Bayerns Viererkette bei Ballbesitz zu einer Dreierkette wird, weil Davies auf dem linken Flügel nach vorne marschiert, will Nagelsmann auf der rechten Seite einen klar nach hinten orientierten Spieler haben. Normalerweise Pavard und aktuell dessen Stellvertreter Stanisic.

"Joao hat fast noch nie Dreierkette gespielt mit Ball bei Manchester City, sondern ist einfach ein Offensivspieler, der als rechter Außenverteidiger zur Geltung kommt", meinte der Chefcoach. Auf dem rechten Flügel ist aber vor Stanisic Kingsley Coman gesetzt und links eben Davies.

Cancelo: Seit PSG-Hinspiel hat Davies die Nase vorn

Der nach der WM-Pause zunächst formschwache Kanadier hat die Nase seit dem Hinspiel in Paris wieder vorn, als er zur zweiten Halbzeit für Cancelo kam und den Siegtreffer von Kingsley Coman vorbereitete. Seitdem ist der Neuzugang nur noch zweite Wahl – und sofern Nagelsmann an der zuletzt erfolgreichen Taktik und Formation mit Davies festhält, dürfte vorerst auch kein Platz mehr für den vermeintlichen Topstar sein.

Dabei hatte sich der Trainer nach den ersten beiden Einsätzen Cancelos im DFB-Pokal in Mainz (4:0) und in Wolfsburg (4:2) noch ganz anders angehört. "Er ist ein Spieler, der uns guttut", sagte er damals: "Er gibt uns eine sehr gute Kreativität und auch eine Variabilität, weil er sowohl in der Viererkette als auch in der Dreierkette spielen kann."

Der 28-Jährige könne zudem wie bei City auch auf der linken Seite agieren und sei "nicht nur offensiv geprägt".

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Abschied von Manchester wegen mangelnder Spielpraxis bei City

Nun aber verweist Nagelsmann kaum verklausuliert auf Cancelos defensive Defizite, um dessen Degradierung zu begründen. Keine guten Aussichten für den WM-Teilnehmer, der gerade wegen der fehlenden Aussicht auf Spielpraxis in Manchester nach München gewechselt war.

"Er ist ein Typ, der spielen muss, um glücklich zu sein. Er will jedes Spiel machen", hatte Pep Guardiola danach erklärt. Und Cancelo bestätigte erst vergangene Woche bei "O Jogo": "Es ist, wie Pep gesagt hat."

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Nach dem Spiel in Stuttgart aber wollte er gar nichts sagen - und veröffentlichte stattdessen einen kryptischen Instagram-Post mit der Botschaft: "Ich gebe mein Bestes, Gott macht den Rest."

Bei den Bayern fühlen sich indes einige schon an die traurige Bilanz des letzten Hochkaräters erinnert, der im Winter für die rechte Abwehrseite geliehen worden war: Alvaro Odriozola kam im Januar 2020 als spanischer Nationalspieler von Real Madrid zu Bayern, hatte gegen Pavard und Joshua Kimmich aber keine Chance und bestritt am Ende nur fünf Pflichtspiele.

Nagelsmann: "Habe nicht den Eindruck, dass Cancelo wegbricht"

Von einem solchen Konflikt will Nagelsmann jedoch erwartungsgemäß (noch) nichts wissen und verweist auf den Trainingseifer des Edelreservisten. "Aktuell geht er gut damit um. Ich habe nicht den Eindruck, dass er wegbricht", sagte er.

Und weiter: "Und Joao hat natürlich noch Dinge aufzuholen, was die Abläufe hier angeht, weil es schon ein anderer Spielstil ist als der, den Pep bei City hatte. Da braucht man ein bisschen Zeit. Die kriegt er auch und dann wird er auch wieder sehr gute Spiele machen."


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