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Meisterschaftsfinale in der Bundesliga

FC Bayern München: Eine Enttäuschung ohne Titel wäre ein Segen - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 26.05.2023
  • 12:41 Uhr
  • ran.de
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© 2023 Getty Images
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Dem FC Bayern droht eine Saison ohne Titel. Kurzfristig eine Katastrophe, klar. Doch für den Rekordmeister ist die Niederlage auch eine Chance - wenn er daraus wie in der Vergangenheit die richtigen Schlüsse zieht. Ein Kommentar. 

Von Tim Brack

Eine Voodoo-Puppe mit BVB-Trikot drangsalieren? Oder den Schwarz-Gelben doch lieber den Fußballgott auf den Hals hetzen?

Am Samstag in Köln wird der FC Bayern nichts unversucht lassen, um doch noch Meister zu werden (15.30 Uhr im Liveticker). Vielleicht hängt er sich sogar ein Plakat mit der berühmtesten bayerischen Motivationsformel in die Kabine: "Weiter, immer weiter!", brüllte einst Oliver Kahn, als er noch ein großer Antreiber war und kein geschrumpfter CEO.

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Kein Titel kann auch eine Chance sein

Aber die Realität ist gnadenlos – ohne Dortmunder Patzer gegen Mainz kann der FC Bayern auch 100 Tore schießen, am Ende des Spieltages ginge der Titel an den BVB. Für den FC Bayern wäre das kurzfristig eine Katastrophe – das Meisterschafts-Abo galt als unkündbar, wenigstens auf Lebenszeit.

Aber mittelfristig wäre diese epochale Niederlage ein Chance. Man kann so weit gehen zu sagen: Der FC Bayern braucht diese Enttäuschung sogar. Wer dauernd isst, kann keinen Hunger haben. 

Und aus einem Meisterschafts-Wunder könnten die falschen Schlüsse gezogen werden. Eine Niederlage schärft dagegen im besten Fall die Sinne und Gier gedeiht noch immer am besten auf Enttäuschung – das wissen die Münchner nur zu gut.

Bayern reagiert besonnen auf Enttäuschung

Zuletzt war 2012 kein einziger neuer Pokal in die Vitrine an der Säbener Straße gestellt worden. Unter Trainer Jupp Heynckes ging damals die Meisterschaft, das DFB-Pokalfinale (beides an Dortmund) und das Champions-League-Endspiel (an Chelsea) verloren. Letzteres schmerzte am meisten, das "Finale dahoam" drohte nachhaltig zu traumatisieren statt zu tragen.

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Doch der FC Bayern reagierte besonnen. Trainer Heynckes durfte bleiben, er war erst zu Saisonbeginn gekommen, um die Löcher zu stopfen, die Vorgänger Louis van Gaal gerissen hatte. In den Finaleinzügen zeigte sich schon der Effekt von Heynckes' Arbeit.

Mut bei Transfers ist gefragt

Die sportliche Führung stellte bei ihrer Kaderinspetkion außerdem einige Mängel fest. Im defensiven Mittelfeld fehlte Kampfkraft, woraufhin in einem durchaus mutigen Schritt 40 Million Euro an Athletic Bilbao überwiesen wurden für einen jungen Spanier namens Javi Martinez.

Der schlaksige Mittelfeldmann war nur Spanien-Afficionados wie Heynckes bekannt, brach in der Folge aber jahrelang die gegnerischen Angriffswellen.

Sprung ins Jetzt: Auch im aktuellen Kader fehlt einer, der sich hauptberuflich auf lästige Aufräumarbeiten konzentriert, einer der Bälle abfängt, Konter unterbindet, Zweikämpfe gewinnt und Grätschen zelebriert. Die Münchner brauchen mindestens den Martinez-Mut, um auf einem schwierigen Transfermarkt einen geeigneten Kandidaten zu finden.

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Bayern braucht Stärke auf der Führungsebene

Die 2012er Bayern erkannten zudem, dass es immer gut ist, mehrere sehr gute Mittelstürmer im Kader zu haben. Sie holten den kantigen Mario Mandzukic, der Mario Gomez beim Toreschießen Konkurrenz machten sollte (und sie holten Claudio Pizarro, der Gomez beim Gutaussehen Konkurrenz machen sollte). Aktuell würde man sich auch nur über einen Mittelstürmer dieses Formats freuen. 

Diese Schritte und Transfers konnte der FC Bayern machen, weil seine Führungsetage gefestigt war. Uli Hoeneß war Präsident, Karl-Heinz Rummenige war Vorstandsvorsitzender, Matthias Sammer stand als Sportvorstand bereit für den erfolglosen Christian Nerlinger. Die Rollen waren verteilt, der Plan klar.

Bekommt Bayern einen neuen Sportvorstand?

In der aktuellen Lage scheint das Führungsduo aus Vorstandschef Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic allerdings noch keine gemeinsame Idee entwickelt zu haben, aktuell geht's eher ums eigene Überleben im Klub.

Ob sich das nach der wegweisenden Aufsichtsratssitzung Ende Mai ändert? Oder wird dort womöglich schon der Weg freigemacht für einen neuen Sportvorstand?

Robben zurück zum FC Bayern?

Vereinslegende Arjen Robben wird bereits als Kandidat gehandelt. Der Niederländer war 2013 selbst dabei, als auf eine Null-Titel-Saison eine Triple-Saison folgte.

Dass er das nötige Durchhaltevermögen besitzt, hat er zuletzt auch bewiesen. Robben läuft jetzt Marathons. Ob ihn das zu einem echten Kandidaten für einen Management-Posten macht, darf man gerne kritisch hinterfragen. Denn nur Folklore wird den FC Bayern nicht zurück an die Spitze führen, es braucht nun einen Plan – und einenden Trotz.

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