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FC Bayern München: Julian Nagelsmann bemängelt Haltung seiner Mannschaft und sortiert Serge Gnabry vorerst aus
Ungewöhnliche Zeiten in München: Nach den beiden Unentschieden zum Bundesliga-Restart herrscht beim FC Bayern leise Alarmstimmung. Fragen, die man eigentlich nur aus Dortmund kennt, werden diskutiert und Trainer Julian Nagelsmann mistet bereits personell aus.
Von Stefan Kumberger
Unruhige Tage liegen hinter dem FC Bayern. Tage, an denen der Rekordmeister erneut den Beweis erbrachte, dass in München die Brennpunkt-Themen schneller und intensiver hochkochen als anderswo in der Bundesliga.
Neuen Torwart verpflichtet, Torwarttrainer gefeuert und einen Spieler verbal an die Wand genagelt – vor allem Hasan Salihamidzic wirbelte durch die Schlagzeilen und hob mahnend den Zeigefinger.
Nach dem 1:1 gegen Köln bezeichnete "Brazzo" Serge Gnabrys Paris-Trip als "amateurhaft" und ließ auch durchblicken, so mancher Spieler erkenne den Ernst der Lage nicht.
Dass auch Joshua Kimmich im Interview mit SAT.1 relativ offen die Einstellung des Teams kritisierte, sorgt für weitere Aufregung. Es scheint, als zweifelten die Bayern mittlerweile selbst an ihrer Mentalität. Eine Diskussion, die man eigentlich nur aus Dortmund kennt. Dort wird seit Jahren immer wieder die "M-Frage" diskutiert.
Wo ist das "Mia san mia"?
Geht dem FC Bayern also vor dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (Sa., ab 18:30 Uhr im Liveticker) sein Markenkern verloren – steht das sprichwörtliche "Mia san mia" auf der Kippe?
"Wenn man nicht gewinnt, wird es nicht extrem unruhig, aber auch nicht superfröhlich. Wir wissen, dass wir Dinge besser machen können, besser machen müssen und besser machen werden", gab sich Julian Nagelsmann am Freitag kämpferisch.
Doch klar ist, dass auch der Trainer in Alarmbereitschaft ist. Das Selbstverständnis fehlt.
"Es kann nicht sein, dass wir immer Dosenöffner brauchen, damit das Spiel läuft. Wir sollten schon in der Lage sein, dass wir – wenn es komplizierter wird oder der Gegner uns mehr anbietet als erwartet – trotzdem in einen Lauf kommen", sagt Nagelsmann und fügt deutlich Worte in Richtung seiner Spieler an: "Von ganz alleine und nur vom Reden über das Selbstverständnis entsteht es leider nicht!"
Serge Gnabry fällt Nagelsmanns harter Hand zum Opfer
Genug Worte, mehr Taten! Nagelsmann scheint ungeduldig zu werden. Jeweils 1:1 in Leipzig und daheim gegen Köln – zu wenig für die Ansprüche in München.
Und der Trainer zieht erste Konsequenzen: Serge Gnabry wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht in der Startelf gegen Frankfurt stehen. Stattdessen ist Kingsley Coman angedacht.
Kuschelkurs? Dafür hat der Trainer keine Zeit mehr.
Auf die Frage, ob Gnabry gegen Frankfurt die Gelegenheit bekomme, eine Reaktion auf das Theater rund um seinen Paris-Ausflug zu zeigen, erklärte Nagelsmann nüchtern: "Die Chance hat er gegen Köln gehabt." Dass dieses "Boulevard-Thema" so groß geworden sei, hänge mit seiner Leistung zusammen.
Gnabry ist das erste Opfer der neuen Nagelsmann-Marschroute, weitere könnten folgen.
Der Nationalspieler legt in den Augen des Bayern-Trainers derzeit offenbar nicht die richtige Mentalität an den Tag. Wobei Nagelsmann lieber von "Haltung" spricht. Mentalität? Bitte keine Diskussion à la BVB!
Bayern droht die Dortmunder Diskussion
"Ich spreche oft mit meinem Psychologen darüber. Er sagt, das Wort gebe es in dem Zusammenhang gar nicht. Es wird oft falsch verwendet. Mentalität ist ein riesiges Wort", sagt Nagelsmann.
Trotzdem dürfte es so manchem Fan Sorgen bereiten, dass der Trainer mittlerweile schon bayerische Selbstverständlichkeiten einfordern muss. "Jeder Spieler, der hier bei Bayern ist, hat überaus großes Talent und überaus große fußballerische Qualität. Wenn man beim größten deutschen Klub spielt, musst du Fähigkeiten haben, die übers Talent hinausgehen", stellt er klar.
Während man noch vor wenigen Jahren den Eindruck hatte, das "Mia san mia"-Gefühl entwickle sich beim FCB von selbst, ist nun deutlich zu spüren, dass es harte Arbeit sein kann, mit Selbstbewusstsein aufzutreten.
"Mehr Wille, mehr Gier – auch mehr Wollen in einzelnen Situationen. Da ist es eben wichtig, dass man das nicht vergisst, sondern sich immer wieder auf diese Fähigkeiten besinnt", lautet Nagelsmanns klarer Arbeitsauftrag für die anstehenden Aufgaben.
Im Hinterkopf dabei auch immer das Champions-League-Achtelfinale gegen Paris St. Germain. "Wenn wir immer mit der richtigen Gier zu Werke gehen, haben wir deutlich mehr Qualität als viele andere Mannschaften in Europa", beschwört Nagelsmann geradezu seine Spieler.
Doch die Umsetzung ist aktuell sehr fraglich, das Bayern-Konstrukt wirkt zerbrechlich. Ein Unentschieden oder gar eine Niederlage am Samstag reicht derzeit aus, um dem Rekordmeister eine wirkliche Mentalitäts-Debatte zu bescheren.
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