Julian Nagelsmann beim FC Bayern München vor dem Aus
FC Bayern München: Trennung von Julian Nagelsmann ist überraschend, aber sinnvoll - ein Kommentar
Der FC Bayern trennt sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Julian Nagelsmann. Der Schritt der Klub-Bosse mag überraschen, folgt aber einer sinnvollen Logik. Ein Kommentar.
Ein Kommentar von Stefan Kumberger
Es ging rasend schnell. Innerhalb nur weniger Wochen hat der FC Bayern seinen Neun-Punkte-Vorsprung auf Borussia Dortmund verspielt und Julian Nagelsmann dadurch das Vertrauen der Klub-Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic verloren.
Der 35 Jahre alte Hoffnungsträger, der 2021 mit der Hilfe von 25 Millionen Euro bei RB Leipzig losgeeist und mit einem Vertrag bis 2026 (!) ausgestattet wurde, muss gehen.
Die Entscheidung der Verantwortlichen mag viele überraschen, sie folgt aber einer Logik.
FC Bayern: Dominanz größtenteils und Konstanz komplett verloren
Fakt ist: Die Münchner haben ihre Dominanz größtenteils und die Konstanz komplett verloren. Die 1:2-Niederlage in Leverkusen am vergangenen Sonntag war der aus bayerischer Sicht traurige Tiefpunkt einer Rückrunde voller Aufs und Abs. Darüber konnten auch die sehenswerten Vorstellungen gegen Paris St. Germain nicht hinwegtäuschen.
Einige Führungsspieler stellten fest, dass man in diesem Jahr - anders als in den Spielzeiten davor - Leistungsdellen nicht einfach wegwischen konnte. Man brauchte den "Flow" - und der kam einfach nicht zustande.
Die knallharte Analyse von Hasan Salihamidzic nach der Niederlage bei Bayer 04, ließ zusätzlich tief blicken: "So wenig Antrieb, so wenig Mentalität, so wenig Zweikampfführung, so wenig Durchsetzungsvermögen habe ich selten erlebt."
Er und Kahn mussten sich also Gedanken machen, wo der Hebel anzusetzen sei - und sie senkten schließlich den Daumen. Auch viele Gespräche mit erfahrenen Spielern dürften dabei einen Ausschlag gegeben haben.
Ergebnis: Mittel- und langfristig geht es mit Nagelsmann nicht mehr weiter. Denn nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb des Feldes sorgte der Trainer immer wieder für Kopfschütteln. Seine extrovertierte Art in Öffentlichkeit gefiel nicht allen Stars.
Nüchterne Logik
Dass der 35-Jährige sofort gehen muss und keine Chance bekommt, die hochgesteckten Ziele in dieser Saison doch noch zu erreichen, ist - auch wenn es hart klingt - die nüchterne Logik des Bundesliga-Geschäfts bayerischer Prägung.
Warum sollte man schließlich mit einer Entlassung bis zum Sommer warten, wenn man eine Trennung ohnehin für unvermeidlich hält?
Letzten Endes pure Mathematik. #Tuchel europaweit heiß begehrt. Wenn Bayern also zum Entschluss kam, dass es mit #Nagelsmann langfristig nicht mehr geht, wäre es fatal gewesen, bis zum Sommer zu warten. Bis dahin wäre TT schon längst woanders untergekommen.
— Stefan Kumberger (@__Kumbi__) March 23, 2023
Klar, die Bayern-Bosse riskieren damit, bei vielen Fans als "Buh-Männer" dazustehen. Das scheint für Kahn und Salihamidzic aber kein Argument zu sein. Und das ist gut so. Sie müssen rational denken und handeln. Anders geht es nicht.
Angesichts der Tatsache, dass mit Thomas Tuchel aktuell der Mann auf dem Trainermarkt verfügbar ist, den die Münchner schon 2018 fast geholt hätten, musste es schnell gehen. Damals waren die Bayern zu langsam. PSG schnappte zu.
Der 49-Jährige ist spätestens seit seinem Triumph in der Champions League mit dem FC Chelsea vor fast zwei Jahren zum Trainer von Weltformat gereift. Genau die Kragenweite des FC Bayern.
Das Problem: Einigen europäischen Topklubs, darunter Real Madrid und Tottenham Hotspur, wird ein ernsthaftes Interesse an einer Verpflichtung Tuchels nachgesagt.
Für die Bayern hieß es daher: Jetzt oder nie!
Keine Wiederholung der Causa Niko Kovac
Bei einer Nagelsmann-Entlassung im Sommer wäre Tuchel mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht mehr verfügbar gewesen. Es hätte sich in gewisser Weise die Causa Niko Kovac aus dem Jahr 2019 wiederholt. Damals gingen die Münchner mit dem Kroaten in eine zweite Saison, obwohl man sich intern sicher war, diese nicht erfolgreich bestreiten zu können.
Diesmal sollte es anders werden.
Julian Nagelsmann mag sich jetzt vermutlich ungerecht behandelt fühlen, doch aus Vereinssicht ist dieser Schritt absolut sinnvoll und nachvollziehbar.
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