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Heißer Kampf zwischen den Pfosten

FC Bayern: Neuer, Ulreich, Nübel und Früchtl - Brennpunkt Torhüter

  • Aktualisiert: 20.04.2020
  • 15:18 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago
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Der Verlängerungszoff zwischen Manuel Neuer und dem FC Bayern sorgt für Ärger auf einer Position, die eigentlich für Stabilität sorgen soll. ran.de zeigt die Situation der Bayern-Keeper.

München - Vertragsverlängerungen beim FC Bayern gingen in den vergangenen Jahren oft ohne Nebengeräusche über die Bühne. Man wurde sich schnell einig und es ging in gewohnter Konstellation weiter. Doch nun sorgt ausgerechnet der Kapitän für Ärger.

Mit seinen 34 Jahren befindet sich Manuel Neuer momentan in Topform und soll in beiderseitigem Interesse seinen im Sommer 2021 auslaufenden Vertrag vorzeitig verlängern. Im Gespräch ist wohl eine Laufzeit bis 2023 oder 2024.

Jedoch gehen diese Gespräche offenbar nicht gewohnt reibungslos vonstatten. So wurde unlängst in der "Sport Bild" berichtet, dass Neuer ein Jahresgehalt von 20 Millionen Euro fordern soll. Die Nummer eins des FC Bayern konterte auf bemerkenswerte Art und Weise. Per Doppelinterview, gemeinsam mit Berater Thomas Kroth in der "Bild am Sonntag".

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Neuer beklagt sich

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"Nie ist etwas nach außen gedrungen. Jetzt aber stehen ständig Details aus den aktuellen Gesprächen in den Medien, die oft nicht einmal stimmen", kritisierte Neuer dort die Klub-Verantwortlichen. Sein Fazit: "Das kenne ich so nicht beim FC Bayern." Außerdem bemängelte er fehlende Wertschätzung gegenüber seiner Person. Neuer-Berater Kroth stellte außerdem fest, dass bei seinen Gesprächen mit dem Klub lediglich Hasan Salihamidzic und Oliver Kahn im Raum seien. Dadurch ließ er die Bayern-Funktionäre in keinem guten Licht erscheinen. 

Natürlich ist es mutmaßlich Neuers letzter Vertrag. So ist es auch logisch, dass dort noch einmal mit allen Mitteln gepokert wird, doch dieser Verlauf beschädigt nicht nur den Klub, sondern auch Neuers Ansehen bekommt Kratzer ab.

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Dabei hat Neuer beim FC Bayern ideale Bedingungen. Er ist die unumstrittene Nummer eins und hat mit Sven Ulreich einen Backup, der ihn unterstützt und fordert ohne dabei den knallharten Konkurrenzkampf auszurufen. "Er würde in vielen anderen Vereinen die Nummer eins sein", lobte Neuer seinen Vertreter. Jener Ulreich war es auch, der Neuer während seines Mittelfußbruchs vor der WM 2018 im Bayern-Gehäuse so gut vertrat, dass er als ernsthafter WM-Kandidat galt.

In den vergangenen Jahren hatte Neuer hier und da mit Blessuren zu kämpfen und konnte, trotz allem Ehrgeiz, jeweils nicht die komplette Saison absolvieren. So machte Ulreich also auch in der vergangenen Saison zwölf Spiele, obwohl Neuer keine größere Verletzung hatte.

Der Vertrag des Schwaben läuft 2021 aus und angesichts der Verpflichtung von Alexander Nübel von Schalke 04 schien sein Weggang im Sommer bereits so gut wie sicher. Denn als Nummer drei lägen seine Chancen auf Einsätze mutmaßlich im Promillebereich. Doch nun wird Ulreichs Berater, Jürgen Schwab, im "kicker" wie folgt zitiert: "Der FC Bayern ist eine Leistungsgesellschaft, in der sportlich entschieden wird. Schauen wir mal, wer am Ende hinter Manuel Neuer auf der Bank sitzt." Eine Kampfansage an Nübel?

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Nübel mit Klausel?

Es wirkt, als sei der Sommerneuzugang vom FC Schalke 04 nicht unbedingt willkommen im Torhüter-Refugium des FC Bayern. Aus Vereinssicht ist klar: Eines der größten deutschen Talente auf der Torwartposition ablösefrei zu verpflichten ist eine Chance, die nicht so oft kommt.

Für Verstimmung beim eigenen Personal sorgte wohl eher eine von "Sport1" kolportierte Klausel, die Nübel angeblich eine bestimmte Anzahl von Einsätzen garantieren soll. "Solche Versprechen sind riskant, denn es gehört ja auch immer ein Trainer dazu, dem man damit bestimmt keinen Gefallen tut. Ich glaube nicht, dass sich ein Spitzentrainer, der einen Verein wie die Bayern trainiert, vorschreiben lässt, wen er spielen zu lassen hat", erklärte Neuer.

Zur Nübel-Verpflichtung sagte der 34-Jährige: "Perspektivisch verstehe ich den Transfer, wobei wir mit Sven Ulreich ja schon eine bärenstarke Nummer zwei haben."

Und auch Nübel setzte sein Wechsel nach München zuletzt zu. Nach überragenden Leistungen in der Vorsaison, wo er den Königsblauen teilweise im Alleingang die Punkte  und somit auch den Klassenerhalt rettete, ließ er sich in dieser Spielzeit beispielsweise zu einem üblen Tritt gegen Frankfurts Gacinovic hinreißen, der ihm vier Spiele Sperre bescherte.

"Alex will Manuel Neuer mittelfristig verdrängen"

Zudem patzte er auch einige Male und verlor an Selbstvertrauen, sodass S04-Coach David Wagner, auch zu Nübels Schutz, ihn als Kapitän absetzte und einen Torwartwechsel vornahm. Wagner schenkte dem jüngeren Markus Schubert das Vertrauen.

Während Nübel in dieser für ihn schweren Phase schwieg, trat sein Berater, Stefan Backs, ins Rampenlicht. "Alex will Manuel Neuer mittelfristig verdrängen. Wenn ich zu den Bayern wechsle, muss ich mich da durchsetzen wollen. Alex kann im Training und in den Einsätzen viel lernen. Wenn ich also ein großer Torhüter werden will und dann nicht einen 35- oder 36-jährigen Torwart attackiere, dann habe ich es auch nicht verdient", nannte Backs im Januar bei "11 Freunde" die Ziele seines Klienten beim FC Bayern.

Früchtl der lachende Vierte?

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Es kann auf dem Weg zu diesem Ziel durchaus passieren, dass sich Nübel bei der Rolle als Neuer-Thronfolger einer bis dato noch unscheinbaren Konkurrenz erwehren muss. Denn mit Christian Früchtl haben die Münchner bereits ein Torwart-Talent in ihren Reihen. Der 20-Jährige ist bei der U23 die Nummer eins und laut "kicker" soll bereits so gut wie sicher sein, dass Früchtl im kommenden Jahr an ein höherklassiges Team verliehen wird.

Neben Auslandsofferten sollen ihm offenbar auch Angebote aus der 1. und 2. Bundesliga vorliegen. Sollte Früchtl bei dieser Leihe sich weiterentwickeln und konstant gute Leistungen zeigen, könnte er möglicherweise ebenfalls in den Kampf ums Bayern-Tor eingreifen.

Kurzum: Auf der Torhüter-Position ist beim FC Bayern im April 2020 noch nichts in Stein gemeißelt und das auf einer Position, wo Sicherheit sich auf die Stabilität der ganzen Mannschaft auswirkt.

Droht Rückkehr von "FC Hollywood"?

Doch während die Keeper, mit Ausnahme von Neuers Aussagen am Sonntag, sich verbal zurückhalten und durch Leistung überzeugen wollen, bringen die Berater ihre Klienten schon einmal in Stellung.

Es liegt nun an den Verantwortlichen des FC Bayern, in erster Linie Hasan Salihamidzic, Oliver Kahn und Karl-Heinz Rummenigge, klare Entscheidungen für die Torhüterposition zu treffen.

Andernfalls könnte der "FC Hollywood", der rund um die 2000er-Jahre an der Säbener Straße herrschte, ein Comeback erleben.

Markus Bosch

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