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FC Bayern München

Joshua Kimmich und der Patzer gegen Leipzig: Keine Zeit für Zweifel oder ein tiefes Loch

  • Aktualisiert: 22.01.2023
  • 16:28 Uhr
  • ran.de
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Für Joshua Kimmich hätte das Fußballjahr 2023 besser beginnen können. Dass der FC Bayern München in Leipzig nicht gewann, nimmt er – ganz Führungsspieler – auf seine Kappe. Der Fall in das von ihm selbst ins Spiel gebrachte Loch droht ohnehin nicht – aus zwei Gründen.

Von Marcus Giebel

Über die vorzeitige Herbstmeisterschaft im tiefsten Winter kann sich beim FC Bayern München wohl vor allem einer nicht so recht freuen: Joshua Kimmich.

Zum einen verpasste der Ersatz-Kapitän mit dem Bundesliga-Dominator bei RB Leipzig den perfekten Start ins Fußballjahr. Zum anderen war er am 1:1 – dem späteren Endstand – alles andere als unbeteiligt.

Mit einem hanebüchenen Fehlpass von der linken Strafraumseite ins Zentrum brachte Kimmich den wenige Sekunden darauf einnetzenden Marcel Halstenberg erst in Ballbesitz. Im weiteren Verlauf der Torentstehung landete er im Duell mit Andre Silva zu schnell und zu einfach aus dem Rasen.

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Kimmich: "Ohne meinen Fehler gewinnen wir"

Selbst der für seinen extremen Ehrgeiz bekannte 27-Jährige gab bei "DAZN" zu: "Am Ende des Tages gewinnen wir das ohne meinen Fehler."

So weit, die verpassten Zähler allein an diesem Patzer festzumachen, ging Julian Nagelsmann zwar nicht. Doch auch Kimmichs Coach betonte im ran-Interview: "Die Situation müssen wir anders lösen."

Bezüglich der Szene mit Silva nahm er seinen verlängerten Arm auf dem Feld in Schutz: "Generell glaube ich, dass Josh nicht einfach fällt. Aber wenn es kein klares Foul ist, dann ist es einfach so."

Aber: Zur Wahrheit gehört auch, dass es nicht die erste Szene in dieser Saison ist, die Kimmich als zu "weich" erscheinen lässt. Im vergangenen September sank er gegen den VfB Stuttgart schon einmal grotesk leicht zu Boden - im eigenen Strafraum...

Folge 6 12.09.22

Kimmich-Foul sorgt für Zündstoff

Dem VfB Stuttgart wird im Spiel gegen den FC Bayern München ein Tor nach einem Foul an Joshua Kimmich durch den VAR aberkannt. Das sorgt für Diskussionsstoff. Die Szene seht ihr hier noch einmal im Video.

  • Video
  • 01:30 Min
  • Ab 0

Mario Basler, selbst Ex-Bayernprofi, wunderte sich bei "Sport1" vielleicht nicht zu unrecht über solcherlei Aktionen des Nationalspielers, der eigentlich den Typus eines Anführers darstellt. "Kimmich als Sechser weiß, wie aggressiv da teilweise gespielt wird. Da kann ich mich nicht jedes Mal fallen lassen und hoffen – und dann auch noch im Strafraum", schimpfte Basler und fügte an: "Er ist ein hervorragender Spieler, aber da ist er manchmal noch etwas zu kindlich."

Nagelsmann dürfte die Kritik egal sein. Mehr auf den Magen schlug ihm da schon der Kimmich-Pass, der Halstenberg und RB erst zum Angriff einlud. "Man kann den Ball auf den Torwart spielen, Yann (Sommer) kann ihn direkt wegschlagen", riet der Trainer, der von einem "komplett unnötigen" Tor sprach. Oder eben: "Einfach klären!"

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Kimmich sprach nach WM-Aus von der Angst vor dem Loch

Nun tun sich gerade die deutschen Nationalspieler seit einigen Jahren schwer damit, einen Ball quasi planlos nach vorne zu dreschen und damit die Spielkontrolle für den Moment freiwillig herzugeben. Doch auch am Freitagabend zeigte sich wieder einmal, dass ein Ballverlust nahe des eigenen Tores deutlich schlimmere Folgen haben kann.

Apropos Nationalteam: Nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Katar – der dritten herben DFB-Enttäuschung bei großen Turnieren in Folge – hatte Kimmich ungewohnt offen über sein Seelenleben gesprochen. "Ich habe Angst, dass ich in ein Loch falle. Man macht sich schon Gedanken, diese Misserfolge sind mit meiner Person verbunden", verdeutlichte er, wie sehr solche Rückschläge an ihm nagen.

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Kimmich dankt seinen Kindern

Selbstzweifel scheinen im Profi-Business eigentlich tabu zu sein. Bei Kimmich, der an sich selbst besonders hohe Ansprüche stellt, aber könnten die sich jetzt verstärken. Und im schlimmsten Fall festsetzen.

Noch im Bayern-Trainingslager in Katar – dem Ort der jüngsten WM-Schmach also – hatte er zu Jahresbeginn erklärt, vor dem Absturz in ein Loch hätten ihn seine drei Kinder bewahrt. Denen ist es zum Glück herzlich egal, was für eine Figur der Vater auf dem Rasen macht. Hauptsache, er ist für sie da. Nimmt sich die Zeit für gemeinsame Erlebnisse.

Denn zu Hause ist Kimmich eben nicht der Profi, sondern der Papa. Diese Erfahrung kann also befreiende Wirkung entfalten. Gerade wenn es sportlich eben mal nicht rund läuft.

Kimmich und Bayern München am Mittwoch wieder gefordert

Neben den eigenen Kindern meint es aber auch der Spielplan gut mit Kimmich. Das neue Fußballjahr beginnt mit einer Englischen Woche. Bereits am Dienstag (ab 20 Uhr live in SAT.1, auf ran.de und auf Joyn) steht mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln der Abschluss der Hinrunde und die nächste Aufgabe für Kimmich & Co. an.

Dann wird der Aggressive Leader seinen Fehler vom Freitag vergessen machen und den ersten Bayern-Dreier im Jahr 2023 einfahren wollen. Keine Zweifel.


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