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22 Seiten Abrechnung

Jürgen Klinsmann rechnet mit Hertha BSC ab: "Katastrophale Versäumnisse von Preetz"

  • Aktualisiert: 26.02.2020
  • 09:02 Uhr
  • ran.de
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© 2019 Getty Images
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Jürgen Klinsmann rechnet nach seiner Amtszeit mit Hertha BSC ab. In einem 22-seitigen Protokoll beschreibt er, was seiner Meinung nach beim Bundesligisten schief läuft. Auch Manager Michael Preetz kommt dabei schlecht weg.

München/Berlin - 76 Tage lang war Jürgen Klinsmann Trainer von Hertha BSC, ehe er völlig überraschend am 11. Februar zurücktrat. 76 Tage, die aber offenbar für ein 22-seitiges Protokoll der Unzulänglichkeiten beim selbsternannten "Big City Club" gereicht haben. Das jedenfalls berichtet die "Sport Bild". Demnach schildert Klinsmann in seinen Ausführungen mit dem Titel "Zusammenfassung: Zehn Wochen Hertha BSC" im Tagebuchstil detailliert, was bei Hertha BSC seiner Meinung nach schief läuft.

"Es gibt eine Lügenkultur, die auch das Vertrauensverhältnis der Spieler mit Preetz zerstört hat", schreibt Klinsmann darin. Und weiter: "Jahrelange katastrophale Versäumnisse von Michael Preetz in allen Bereichen, die mit Leistungssport zusammenhängen."

"Das Klima, das (...) im Team-Hotel in Orlando herrschte, empfand der komplette Trainerstab als verachtenswert dem Trainerstab gegenüber", heißt es in dem Protokoll. Zudem wäre Hertha "ohne Trainerwechsel Ende November direkt in die 2. Liga abgestiegen." 

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Klinsmann wollte Rangnick holen

Pikant: Schon zu seiner Zeit als Aufsichtsratsmitglied wollte Klinsmann Ralf Rangnick zu Hertha BSC locken. Im Protokoll steht im Eintrag zum 25. November 2019: "Klinsmann will als Trainer aushelfen, die Zeit bis zur Winterpause zu überbrücken und dann einen Trainer zu installieren. Anruf Klinsmann bei Ralf Rangnick, der bereits zwei Mal (Hoffenheim und Leipzig) solche Aufgaben erfolgreich umgesetzt hat. Rangnick teilt unmissverständlich mit, dass er das Projekt Berlin spannend findet, in einer Konstellation mit Michael Preetz als sein Vorgesetzter jedoch niemals kommen würde."

Die Mannschaft sei bei Klinsmanns Start als Trainer in einem "katastrophalen körperlichen wie mentalen Zustand" gewesen. Die medizinische Abteilung sei "ohne jegliche Dynamik, zerstritten, inkompetent, den Anforderungen des modernen Profifußballs nicht gewachsen. Chef ist seit 22 (!) Jahren der Orthopäde Ulli Schleicher. Keinerlei Innovationen. Man versucht ständig, Spieler krank oder verletzt zu reden, damit die eigene Wichtigkeit unterstrichen wird und mit irgendwelchen Geräten (MRT, etc.) Geld gemacht werden kann."

"Geschäftsführung muss ausgetauscht werden"

Die Außendarstellung des Klubs stößt bei Klinsmann ebenfalls auf wenig Gegenliebe: "Der Verein will die Verantwortung über den sportlichen Bereich haben – verweigert sich aber jeglicher Art von Verantwortung, wenn es Stress gibt (Spiel in Schalke mit Rassismus usw.)." Weiter heißt es: "Persönliche politische und ideologische Interessen einzelner Verantwortlicher (insbesondere Paul Keuter) werden den Spielern über Großplakate in der Kabine und Küche eingetrichtert, für was sie zu stehen haben bei Hertha BSC. Hinzu kommen absurde Selbstüberschätzungen wie Aktionen zu Vorgängen in den USA." Mit Letzterem bezieht sich Klinsmann offenbar auf das Niederknien der Hertha-Spieler im Stile Colin Kaepernicks vor einer Bundesliga-Begegnung.

Auch der Präsident Werner Gegenbauer bekommt von Klinsmann sein Fett weg. Der 69-Jährige sei ein "völlig übel gelaunter Präsident". Klinsmanns Fazit: "Die Geschäftsleitung muss sofort komplett ausgetauscht werden."

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