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"Justice for George Floyd"

#JusticeForGeorgeFloyd: Bundesliga erhält Anerkennung für Proteste

  • Aktualisiert: 01.06.2020
  • 14:17 Uhr
  • SID
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© imago
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Weston McKennie macht den Anfang, weitere Bundesliga-Stars ziehen nach: Die Botschaften gegen Rassismus bringt den Fußballern viel Anerkennung.

München - Sie brachen bewusst die Regeln - und taten damit genau das Richtige.

Nach ihrem viel beachteten Aufschrei gegen Rassismus und Polizeigewalt erhielten Weston McKennie, Jadon Sancho und die anderen Protest-Fußballer (fast) ausnahmslos Zuspruch - in der Bundesliga und über Grenzen hinweg.

"Wenn man sich öffentlich gegen Rassismus stellt", lobte Borussia Mönchengladbachs Trainer Marco Rose, "dann ist das schwer in Ordnung".

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"Justice for George!"

Sein Stürmer Marcus Thuram hatte mit einem Kniefall ebenfalls Solidarität demonstriert, dies jedoch etwas verborgener als die Kollegen getan.

Schalkes McKennie sowie die Dortmunder Jadon Sancho und Achraf Hakimi trugen ihre unmissverständliche Forderung schließlich am Arm und auf der Brust: "Justice for George!" war da zu lesen, also Gerechtigkeit für den durch polizeiliche Gewalt verstorbenen US-Bürger George Floyd.

"Ich würde mir wünschen, dass die Spieler häufiger solche Verantwortung übernehmen. Denn wir alle wissen, was für eine Wirkung sie haben", sagte Bayern Münchens Vorstandsmitglied Oliver Kahn bei "Sky90".

Und wie recht er doch hatte: In England, Spanien oder Frankreich titelten die Medien mit großen Lettern und bunten Bildern von den Aktionen. Aber auch in Japan, Nigeria, Indien oder Australien - und natürlich in den USA.

Richtiges Signal und wichtige Antwort

Der Tenor der Schlagzeilen war weltweit gleich, die Aktionen der Fußballer wurden als richtiges Signal und wichtige Antwort auf die verstörenden Bilder aus den USA aufgenommen. Gleichzeitig nutzten auch Superstars anderer Sportarten ihre Reichweite für wichtige Botschaften. 

"Ich stehe zu denen, die auf den tief verwurzelten Rassismus und die Gewalt gegen farbige Menschen in unserem Land aufmerksam machen", sagte Basketball-Ikone Michael Jordan.

Formel-1-Champion Lewis Hamilton geißelte indes auch die Zurückhaltung zahlreicher Kollegen. "Ihr, die schweigt, ich sehe euch. Einige von euch sind die größten Stars, und doch bleibt ihr inmitten der Ungerechtigkeit still", schrieb er in den Sozialen Medien.

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Der DFB wird sich mit den Protestaktionen beschäftigen
News

DFB-Kontrollausschuss wird Protestaktionen "eingehend prüfen"

Mehrere Spieler haben am vergangenen Spieltag in der Bundesliga bei ihren Torjubeln an den, in den USA verstorbenen Afro-Amerikaner George Floyd gedacht. Dies könnte nun Konsequenzen für die Fußballer haben.

  • 01.06.2020
  • 11:54 Uhr

Dort war es ausgerechnet der Fußball-Weltverband FIFA, der eine klare Positionierung vermied, obwohl er eigenen Angaben zufolge doch unermüdlich gegen Rassismus kämpft. Bei einem Tweet über die besten Scorer in Europas Top-Ligen tauschte die FIFA das Bild mit Sanchos Botschaft kurz nach der Veröffentlichung durch ein neutrales aus.

Aktionen sind ein Regelverstoß

Vermutlich auch deshalb, weil die Aktionen eigentlich gegen das Regelwerk verstoßen. Die Ausrüstung oder die Unterwäsche der Spieler dürfen schließlich "keine politischen, religiösen oder persönlichen Slogans, Botschaften oder Bilder aufweisen".

Auch Botschaften "mit Bezug auf jegliche lebende oder verstorbene Person" sind demnach unzulässig. Anton Nachreiner, der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses, teilte daher bereits mit, "sich im Laufe der nächsten Tage dieser Angelegenheit annehmen und den Sachverhalt prüfen" zu wollen.

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"Wenn der Kontrollausschuss dagegen ermittelt, dann muss man sich fragen, ob wir noch die gleichen Werte haben", sagte Geschäftsführer Oliver Ruhnert von Gladbachs Gegner Union Berlin am Sonntag: "Es geht um ein globales Thema: Dem Nein zu Rassismus." 

Kahn munterte die Spieler derweil zu weiteren Botschaften auf. "Natürlich ist das eine Situation, die nicht erlaubt ist", sagte der ehemalige Torhüter: "Trotzdem denke ich, die Spieler sollten ruhig mündig sein. Sie sollten ihre Meinungen zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Themen auch kundtun."

Die TSG Hoffenheim machte dies mit einem Twitter-Beitrag noch am Sonntagabend, die Vereine der betroffenen Spieler unterstützten die Aktionen sowieso.

"Zu einhundert Prozent", sagte Schalkes Sportchef Jochen Schneider bezüglich der Armbinde von McKennie.

Die Gladbacher bezeichneten Thurams Kniefall als "besonderen Moment im Borussia-Park". Wohl wahr.

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