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Drohungen haben massiv zugenommen

"Keine Kraft mehr": Alexander Jobst erklärt sein Schalke-Aus

  • Aktualisiert: 11.04.2021
  • 12:18 Uhr
  • ran.de
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© Groothuis/Witters/Pool via Neundorf/Kirchner-Media
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Alexander Jobst hat seinen Rücktritt auf Schalke angekündigt und deutete bereits in der Pressemitteilung triftige persönliche Gründe an. Nun verrät er Details, wie sehr ihn die Drohungen aus der Fanszene belasten. 

München – Der Rücktritt von Schalkes Marketingvorstand Alexander Jobst sorgte für Aufsehen: Der 47-Jährige ist zermürbt von den Anfeindungen der eigenen Anhänger und hört im Sommer auf – nach zehn Jahren auf Schalke.

"Ich habe schlicht keine Kraft mehr", sagte er im Bild-Interview. Und gab einen Einblick, wie heftig es hinter den Kulissen tatsächlich zuging. 

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Öffentliche Attacken

Jobst war im Laufe der aktuellen Horrorsaison, die aller Voraussicht nach mit dem Abstieg des Traditionsklubs enden wird, auch öffentlich attackiert worden. So zum Beispiel im Dezember rund um die 0:3-Heimpleite gegen Bayer Leverkusen auf Transparenten: "Neun Jahre Teil des Vorstandes bedeutet Teil des Problems statt der Lösung. Wann ziehst du endlich persönliche Konsequenzen?", hieß es damals auf einem Banner. 

Viele Fans werfen Jobst vor, dass er in der Coronakrise die Ausgliederung der Profiabteilung forcieren wollte. Auch die vom früheren FIFA-Mitarbeiter angekündigte Transparenz angesichts des notwendigen Sparkurses vermissten die Anhänger. Die internationale Vermarktung des Traditionsklubs vor allem in China wurde Jobst ebenfalls vorgeworfen.

Allerdings nicht konstruktiv, stattdessen wurde dabei immer wieder "eine rote Linie" überschritten, wie Jobst erklärte, und das "von einzelnen Hardcore-Fanatikern. Es sind Einzelne. Aber sie haben leider immer mehr zugenommen. Eine zielgerichtete Diskussion um die Zukunft des Vereins war nicht mehr möglich."

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Konkret waren das anonyme E-Mails, Briefe und Social-Media-Posts. "Dort steht beispielsweise: 'Wir wissen, wo deine Kinder zur Schule gehen. Bist du sicher, dass sie jeden Tag nach Hause kommen?' Es gab auch Aufforderungen, mich im wörtlichen Sinne mit Benzin zu übergießen und zu verbrennen. Glauben Sie mir: So etwas macht etwas mit Ihnen." 

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In der Loge verstecken

Rund um das Revierderby gegen Borussia Dortmund wurde ihm aus Polizeikreisen gesagt, dass es bei Tumulten nicht nur gegen die Mannschaft ging, sondern auch gegen ihn. "Mir wurde geraten, mich in eine Loge im Stadion zu verziehen und das Licht auszuschalten. Mir wurde von den Behörden auch geraten, die Geschäftsstelle nur noch bei Tageslicht zu verlassen. Im Hinblick auf die Mitgliederversammlung im Juni können wir davon ausgehen, dass die Anfeindungen nicht nachlassen werden. Das alles hat bei mir dazu geführt, dass ich gesagt habe: Es reicht", sagte Jobst.

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Mit seinem Rücktritt will er auch ein Zeichen setzen, einen Appell an die Schalker Fans richten, "dass sich die Schalker Gemeinde wieder besinnt", so Jobst. Der 47-Jährige würde sich wünschen, "dass jeder einmal ein paar Sekunden innehält, bevor er etwas postet, und sich fragt: Was mache ich hier eigentlich?"

Natürlich sei Schalke ein besonderer und emotionaler Klub, so Jobst: "Aber am Ende ist es doch trotzdem nur Fußball. Es darf doch nicht normal werden, wenn dem Vorstand eines Fußballvereins Personenschutz angeboten wird."

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