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Bundesliga

Kimmich als Vorbild: Geht's Spielerberatern jetzt an den Kragen?

  • Aktualisiert: 17.04.2021
  • 12:13 Uhr
  • ran.de
Article Image Media
© 2021 Getty Images
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Nach Manchester-City-Star Kevin de Bruyne ist Joshua Kimmich schon der zweite Topstar, der ab sofort auf Berater verzichten will. Es ist eine Win-Win-Situation für Spieler und Vereine.

München - Mino Raiola, Jorge Mendes, Pini Zahavi: drei Namen wie eine Drohung. Spielerberater der Topstars sind den Fußballklubs in aller Welt längst ein Dorn im Auge. Sie treiben Ablösen in schwindelerregende Höhen mit dreisten Provisions-Forderungen im zweistelligen Millionenbereich und völlig überzogenen Spielergehältern. Von Vertragstreue halten viele von ihnen ebenso wenig, wie davon, das Wohl ihrer Schützlinge statt des eigenen Portemonnaies an erste Stelle zu setzen.

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Das jüngste Kapitel spielerberaterischer Unverschämtheiten schrieb vor ein paar Wochen Haaland-Agent Raiola, als er gemeinsam mit Vater Alf Inge Haaland eine Bewerbungstour durch Europa inszenierte, obwohl Erling in Dortmund einen laufenden Vertrag bis 2024 besitzt.

Ex-Bayern-Präsident Uli Hoeneß bezeichnete Alabas Berater Zahavi einmal als "geldgierigen Piranha", als dieser mit utopischen Ansprüchen dafür sorgte, dass sein Klient ein durchaus lukratives Angebot des FC Bayern nicht angenommen hatte. Die Spieler sollten sich doch wieder selbst an den Verhandlungstisch setzen, forderte Hoeneß damals. Der fromme Wunsch eines ewigen Nostalgikers dürfte den Beratern nur ein müdes Lächeln abgerungen haben. 

Kimmich und De Bruyne als Vorreiter

Doch jetzt könnte sich plötzlich ein für die Agenten bedrohlicher Trend entwickeln. Nach Manchester-City-Star Kevin de Bruyne will nun auch Joshua Kimmich seine Vertragsverhandlungen ab sofort selbst führen. Der 26-Jährige setzte seinen Berater Uli Ferber kurzerhand vor die Tür.

"Ich habe für mich entschieden, dass ich noch stärker für meine Werte und meine Ansichten einstehen und meiner Eigenverantwortung gerecht werden will", so Kimmich laut "Bild". "Zudem bin ich davon überzeugt, dass ich meine eigenen Positionen inhaltlich gegenüber Anderen am besten vertreten kann."

Kimmich habe diese Entscheidung schon im vergangenen Jahr getroffen. Vielleicht hat er sich aber auch ein wenig von De Bruyne beeinflussen lassen.

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De Bruyne holte sich Wissenschaftler an Bord

Der Belgier handelte seine Vertragsverlängerung bei den "Skyblues" soeben im Alleingang aus. Vermutlich auch aus der Not heraus, da sich der bisherige Berater aktuell wegen Verdacht auf Geldwäsche und Urkundenfälschung vor Gericht verantworten muss.

Geklappt hat es für De Bruyne allemal. Laut "Mirror" soll der Mittelfeldstar sein Jahresgehalt auf umgerechnet 20,3 Millionen Euro geschraubt haben. Das gelang, weil von ihm beauftragte Datenanalysten genau untersuchten, welchen Wert De Bruynes Spiel für Manchester City tatsächlich habe.

Win-Win-Situation für Spieler und Klub

Ob sich auch Kimmich wissenschaftliche Unterstützung für die Verhandlungen sucht, wird sich zeigen. Fest steht jedoch: Die Abwesenheit der Berater ist für Spieler und Verein eine Win-Win-Situation.

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Könnte sich der Klub die horrenden Provisionen sparen, bleibt im Gegenzug Luft nach oben im Hinblick auf Gehaltserhöhungen oder Handgeld. Es ist eine einfache Rechnung. Allerdings auch eine, die nicht für jeden aufgehen dürfte.

Gerade jüngere, unerfahrene Spieler wären den Vereinen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, würden sie grundsätzlich auf Berater verzichten. Dementsprechend gelassen reagierte wohl auch Kimmichs Agentur auf die Absetzung.

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Kimmichs Ex-Berater gelassen

"Joshua weiß genau, wie wir seit seinem 14. Lebensjahr für ihn als Spieler, aber auch als jungen Menschen und Privatperson professionell und mit riesigem Einsatz gearbeitet und ihn unterstützt haben. Auch deshalb sind wir sehr entspannt, so ist das Fußballgeschäft", so "fair-sport"-Geschäftsführer Joannis Koukoutrigas in der "Bild".

Ansporn sei es, den nächsten Joshua Kimmich zu entwickeln. Und so wird es wohl auch weiterhin immer auch einen Platz für die Raiolas, Zahavis und Mendes dieser Welt geben.

Carolin Blüchel

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