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Der Bundesligist befindet sich plötzlich im Aufschwung

Mainz 05: Und plötzlich ist wieder alles möglich

  • Aktualisiert: 11.02.2021
  • 23:23 Uhr
  • ran.de/Timo Nicklaus
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© imago images/Thomas Frey
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Nach turbulenten Monaten ist beim 1. FSV Mainz 05 wieder Ruhe eingekehrt. Die neue sportliche Führung richtet den Blick nach vorne und haucht der Mannschaft neues Leben ein. Diese zahlt es mit einer steigenden Leistungskurve zurück. 

München/Mainz - In Mainz ist die Stimmung im Keller. Für echte "Meenzer" stünde jetzt eigentlich das wichtigste Wochenende im Jahr an. Doch die Fastnacht muss ähnlich wie der Karneval in Köln oder Düsseldorf der Corona-Pandemie weichen. Keine närrischen Tage, kein Rosenmontagszug, keine Karnevalsparty beim 1. FSV Mainz 05. 

Trainer Bo Svensson stellt fest: "Diese Woche ist komisch. Normalerweise besteht bei allen Vorfreude." Diesmal nicht. Gerade deshalb hofft Svensson, "mit dem Fußball dazu beitragen zu können, dass die Leute ein bisschen Freude haben." 

Und dafür tut der 1. FSV Mainz 05 derzeit sein Bestes. Im Abstiegskampf der Bundesliga setzte das Svensson-Team zuletzt gleich mehrere Lebenszeichen. Nach sechs Punkten aus den ersten 15 Spielen folgten zuletzt sieben Punkte aus den vergangenen fünf Partien. 

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Mainz ärgert die Favoriten

Immer wieder ärgerte Mainz 05 dabei die vermeintlichen großen Teams der Liga. In München führte man zur Pause 2:0, dem BVB trotzte man ein 1:1-Remis ab und zur Krönung folgte vor zwei Wochen ein völlig überraschender 3:2-Sieg über RB Leipzig. Während man solche Achtungserfolge anderen Abstiegskandidaten wie dem FC Schalke 04 wahrlich nicht zutraut, scheint es in Mainz wieder zu passen. Und dabei liegen turbulente Wochen und Monate hinter den Rheinhessen. 

Keine zwei Monate ist es her, als der Verein am Boden lag. Sportvorstand Rouven Schröder schmiss hin, Trainer Jan-Moritz Lichte wurde freigestellt. Im Pokalspiel gegen den VfL Bochum stand Mainz einen Tag vor Heiligabend ohne eine Person in den beiden wichtigsten sportlichen Funktionen da. 

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Zu allem Überfluss ging das Duell gegen Bochum auch noch denkbar bitter im Elfmeterschießen verloren - der Verein war kurz vor dem Jahreswechsel am Tiefpunkt angelangt. 

Doch wie kam Mainz da wieder raus?

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Kontinuität statt Panik

Vorstandvorsitzender Stefan Hofmann konnte den ehemaligen Mainz-Macher, Christian Heidel, von einer Rückkehr überzeugen. Mit ihm kam Ex-Trainer Martin Schmidt, der die Rolle des Sportdirektors übernahm. Beide installierten in Bo Svensson einen ehemaligen FSV-Spieler, der von 2014 bis 2019 diverse Jugendmannschaften im Verein trainiert hatte.

"Mainz 05 ist kein Klub, in dem ein Feuerwehrmann hilfreich war", sagte Hofmann und schickte damit auch indirekte Grüße in den Ruhrpott nach Gelsenkirchen. Um jeden Preis in der Liga bleiben? Nicht bei den Nullfünfern. 

Stattdessen machte man von Beginn an deutlich, dass Svensson die nötige Zeit bekommt. Notfalls auch in Liga zwei. Dass es im Kampf gegen den Abstieg nun wieder um einiges besser aussieht als noch vor vier Wochen, ist auch der Transferpolitik zu verdanken. 

Hilfe kommt ausgerechnet vom Nachbarn

Heidel und Schmidt legten keinen Wert auf große Namen. Zwar war Jean-Philippe Mateta der mit Abstand beste Torjäger (7 Saisontreffer) im Team, doch in der Kabine galt der Franzose auch gut und gerne als das "enfant terrible". Für eine Leihgebühr von kolportierten 3,5 Millionen Euro wechselte er im Januar zu Crystal Palace. Die Kaufoption beläuft sich im Sommer wohl auf rund 14 bis 17 Millionen Euro. 

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Um den Kader zu verstärken, schauten sich die Mainzer im näheren Umkreis um. Ausgerechnet vom Nachbarn aus Frankfurt kamen in Dominik Kohr und Danny Da Costa zwei Spieler auf Leihbasis über den Rhein. In der Saison 2018/2019 hatten die Mainzer die Eintracht mit einem eigenen Sieg über Frankfurt-Konkurrent Hoffenheim in die Europa League geschossen. Ob das nun der Dank dafür war, bleibt spekulativ.

Jedenfalls folgte in Robert Glatzel (ehemals Cardiff City) ein weiterer Leihspieler, der laut Heidel, ein "typischer Mainz 05-Spieler" sei, der es nun auch in der Bundesliga allen beweisen will. 

Kohr und Da Costa wurden auf Anhieb Stammspieler, waren an Toren beteiligt und drückten der Mannschaft ihren Stempel auf. In Gelsenkirchen hingegen wartet man weiter auf den ersten richtigen Einsatz von Sturm-Hoffnung Klaas-Jan Huntelaar. 

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Adam Szalai repräsentiert die neue Philosophie

Die Personalie, die den Mainzer Umschwung aber vielleicht am passendsten trifft, kommt aus den eigenen Reihen und trägt den Namen Adam Szalai. Im September 2020 war der Stürmer nach einer Diskussion mit dem damaligen Trainer Achim Beierlorzer noch aus dem Kader geflogen. Es folgte ein Boykott seiner Team-Kollegen, das Mainzer-Chaos kam langsam in Schwung. 

Nun ist der Ungar plötzlich wieder gefragt, stand beim 1:0-Sieg über Union Berlin vergangene Woche sogar in der Startelf. Es zeigt: In Mainz hat man mit der Vergangenheit abgeschlossen. Es gibt keine Altlasten mehr. Der Blick geht mit aller Ruhe nach vorne. 

Am Samstag wartet mit dem Duell bei Bayer Leverkusen (ab 15.30 Uhr im Liveticker auf ran.de) erst einmal ein schwieriger Brocken. Dass Mainz 05 aber gegen die vermeintlich großen Teams bestens dazu in der Lage ist, für eine Überraschung zu sorgen, sollte mittlerweile jedem klar sein. 

Man muss nur in Leipzig nachfragen. Oder in Dortmund. 

Timo Nicklaus 

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