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Borussia Mönchengladbach

Mamadou Doucoure: Das tragische Talent und das Ende der Leidenszeit

  • Aktualisiert: 23.01.2020
  • 09:13 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© imago images/Jan Huebner
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Seit dreieinhalb Jahren steht Top-Talent Mamadou Doucoure bei Borussia Mönchengladbach unter Vertrag, konnte verletzungsbedingt aber noch kein Pflichtspiel absolvieren. Das könnte sich bald ändern.

München/Mönchengladbach – Ein Freundschaftsspiel, mehr war es nicht. Ein Testkick. Nichts Wildes also, nichts Ernstes. Erstligist gegen Drittligist.

Die Chance, sich zu zeigen, das Übliche eben. Trotzdem bildete sich auf dem Trainingsplatz am Gladbacher Borussia-Park am vergangenen Samstag nach einem Tor eine Spielertraube. Der Jubel? Fast schon ausgelassen.

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Denn der Moment war durchaus besonders, als Borussia Mönchengladbach gegen den MSV Duisburg in Führung ging. Mamadou Doucoure war der Torschütze, und tatsächlich freuten sich in dem Moment seine Mitspieler von Herzen mit ihm. Alle.

So unwichtig das Tor an sich gewesen sein mag, für Doucoure und die Borussia war es ein Zeichen, die wichtige Botschaft, dass der Abwehrspieler auf dem Weg zurück ist. 

Mal wieder.

Unendliche Geschichte

Denn seine Leidenszeit ist fast schon eine unendliche Geschichte. Bitter ist sie allemal. Im Grunde fast schon tragisch, denn auf sein Profidebüt wartet er bis heute. Konkret seit dreieinhalb Jahren. 

Denn so lange ist der Franzose in Gladbach unter Vertrag. Verteidiger, U17-Europameister 2015. Mega-Talent von Paris St. Germain. Es gibt einige Top-Konkurrenten, die die Borussen im Sommer 2016 im Buhlen um den Abwehrspieler ausstachen. Ein Coup. Ihr Juwel statteten sie deshalb gleich mal mit einem Fünfjahresvertrag aus. 

Doch die unfassbare Pechsträhne beginnt, noch bevor Doucoure in Gladbach ist. Im letzten Spiel für die U19 von PSG zog er sich einen Muskelbündelriss zu. Es ist der erste von vielen. 32 Junioren-Länderspiele für die U16-, U17- und U18-Teams aus Frankreich hatte er bereits gesammelt. Ein vielversprechendes Talent, das in der Folgezeit vor allem Ausfalltage sammeln sollte.

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1041 sind es laut Transfermarkt bis heute, also fast drei komplette Jahre. Immer mal wieder versuchte er ein Comeback, ehe der Muskel im Oberschenkel erneut riss, viermal insgesamt, hinzu kam ein schwerwiegender Muskel-Teilabriss. 

Die Verletzungen kamen in den Jahren mit einer ebenso grausamen wie unheimlichen Regelmäßigkeit. Deshalb stand immer auch die menschliche Komponente im Mittelpunkt. Wie ein junges Talent fern der Heimat mit den beständigen Rückschlägen klar kommt, ist keine unwesentliche Frage, sondern in dem Alter eine zentrale.

Ende ist in Sicht

Doch Doucoure hat sich nicht hängen lassen. Und ein Ende ist in Sicht.

Achtmal stand er seit Sommer 2016 auf dem Platz, ausnahmslos in der Regionalliga für die U23, sechsmal davon in der Hinrunde, nachdem der letzte Muskelbündelriss seit März 2019 verheilt ist. Seitdem ist er weitgehend verletzungsfrei, wird behutsam aufgebaut und herangeführt. Daneben schnupperte er bei den Profis rein, stand in der Bundesliga und in der Europa League jeweils einmal im Kader. 

Eine Muskelverhärtung sorgte im Winter noch einmal für eine Pause, doch im Trainingslager in Jerez deutete er an, was er kann. Und dass er bereit ist.

"In den Trainingseinheiten sieht man seine Qualität. Im Jahr 2019 ist er stabil und gesund geblieben, es lief für ihn insgesamt doch sehr gut. Am Ende der Hinrunde hatte er leichte Probleme. Da wollten wir kein Risiko eingehen, weil wir ihn zum Rückrundenauftakt komplett dabeihaben wollten", erklärte Manager Max Eberl in Jerez. Er war schon damals sicher: "Jetzt wird Mamadou auch langsam beginnen, seinen Platz zu beanspruchen."

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Wieder mal im Kader?

Denn vor dem Spiel der Borussia am Samstag gegen den 1. FSV Mainz 05 fallen in der Abwehr einige Leistungsträger aus. Für den Kader dürfte es reichen, vielleicht sogar für mehr.

"Mamadou arbeitet sich immer näher heran. Ich bin davon überzeugt, dass er uns bald helfen kann", sagte Trainer Marco Rose. "Und wenn er dann sein erstes Pflichtspiel für uns macht, wird das sicher eine sehr emotionale Angelegenheit." 

Seit dem Testspiel hat man eine ungefähre Vorstellung davon, wie emotional.

Andreas Reiners

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