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Abschied zum Saisonende

Mario Götze und der BVB - Das Ende eines Missverständnisses

  • Aktualisiert: 23.05.2020
  • 20:44 Uhr
  • ran.de/ André Wagner
Article Image Media
© imago images/Revierfoto
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Nun ist es offiziell, die Wege von WM-Held Mario Götze und Bundesligist Borussia Dortmund werden sich im Sommer trennen. Das Ende eines langjährigen Missverständnisses.

München - Es läuft die 113. Spielminute im WM-Finale 2014 im altehrwürdigen Maracana-Stadion in Rio de Janeiro. Mario Götze stoppt eine Flanke von André Schürrle mit der Brust und pfeffert das Leder mit links am argentinischen Schlussmann Sergio Romero vorbei ins Netz zum 1:0. Wenige Minuten später ist Deutschland dank dieses Tores zum vierten Mal Fußball-Weltmeister und Mario Götze spätestens jetzt so ziemlich jedem Fußball-Fan auf der Welt ein Begriff. Der damals 22-Jährige ist auf dem Höhepunkt seiner noch jungen Karriere. Der Teppich für eine erfolgreiche Weltkarriere ist ausgerollt.

Knapp sechs Jahre später hat die Karriere von Mario Götze einen bösen Knick bekommen.

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Offiziell: Dortmund und Götze gehen getrennte Wege

Am 23. Mai 2020 gibt BVB-Sportdirektor Michael Zorc live am Sky-Mikrofon bekannt, dass man sich am Ende der Saison von Mario Götze trennen wird.

"Wir sind übereingekommen, dass wir die Zusammenarbeit nach der Saison nicht fortsetzen werden", sagte Zorc. Die Entscheidung habe man "gemeinsam getroffen".

Überraschend kommt die Trennung nicht. Schon lange hat es sich angedeutet, dass das zweite Kapitel von Mario Götze bei Borussia Dortmund im Sommer sein Ende finden wird.

Von der BVB-Jugend zum Double-Erfolg 2012

Mit neun Jahren schließt sich Mario Götze erstmals dem BVB an. Spielt sich von der Dortmunder Jugend über die U17 und U19 bis in den Profikader. 2011 und 2012 holt sich Götze mit den "Schwarz-Gelben" die Deutsche Meisterschaft, 2012 kommt auch noch der Erfolg im DFB-Pokal dazu.

Im Mai 2013 steht Dortmund im Champions-League-Finale im Wembley-Stadion gegen Bayern München, jenen Verein, zu dem er zum Ende der Saison für eine fixe Ablösesumme von 37 Millionen Euro wechseln sollte.

In seinen drei Jahren beim Deutschen Rekordmeister holte Götze zwar sieben Titel, an seine Leistungen aus Dortmunder Zeiten konnte er bei den Bayern allerdings nicht anknüpfen.

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Am 21.Juli 2016 zog es Mario Götze zurück nach Dortmund, der verlorene Sohn schien zurückzukehren. Doch sein zweites Kapitel im BVB-Dress sollte sich am Ende als großes Missverständnis herausstellen. Bei den Fans, die ihn Jahre zuvor noch als Heilsbringer feierten, hat Götze nach seiner Rückkehr zunächst keinen guten Stand. Und auch sportlich blieb Götze hinter den großen Erwartungen zurück. Seit seinem Comeback beim BVB erzielte Götze wettbewerbsübergreifend nur noch 14 Treffer. Zu wenig für einen Offensivspieler wie ihn.

Schuld daran war sicherlich seine Stoffwechselerkrankung, aufgrund der Götze fast die gesamte Rückrunde der Saison 2016/17 verpasste. Seine Verletzungsanfälligkeit sollte sich fortan wie ein roter Faden durch seine Karriere ziehen, seine Leistungen auf dem Platz litten zusehends.

Mit Favre begann Götzes Abstieg

Der Anfang vom Ende seiner Zeit bei Borussia Dortmund sollte mit dem Engagement von Lucien Favre als BVB-Trainer zur Saison 2018/19 beginnen. Zwar setzte der Schweizer in seiner ersten Spielzeit noch regelmäßig auf Mario Götze, doch spätestens im Verlauf der aktuellen Saison war es ersichtlich, dass Favre nicht mehr auf ihn setzt. 37 Spiele stand Götze im bisherigen Saisonverlauf wettbewerbsübergreifend zur Verfügung, 17 Mal musste er sich das Spiel ohne Einsatz von der Bank aus ansehen. Lediglich ein Mal, in der Partie gegen Freiburg am 7. Spieltag, spielte Götze von An- bis Abpfiff. Seit Beginn der Rückrunde stand Götze nur noch fünf Mal auf dem Platz, für gerade mal 20 Minuten.

Ein Umstand, mit dem ein Spieler, der die Anlagen eines Mario Götze hat, alles andere als zufrieden sein sollte. Doch trotz seines Bankdrückerdaseins hörte man kaum Beschwerden des 27-jährigen Allgäuers. Als Außenstehender konnte man den Eindruck gewinnen, dass Götze über die Jahre seine Prioritäten verschoben hat.

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Die Prioritäten scheinen sich verschoben zu haben

Statt dem BVB scheint nun seine Frau Ann-Kathrin im Mittelpunkt zu stehen. Die mittlerweile schwangere Influencerin begeistert fast täglich ihre 1,2 Millionen Follower auf Instagram und 57.000 Abonnenten bei YouTube mit Geschichten ihres Lebens und vermarktet sich dabei selbst. Immer häufiger dabei an ihrer Seite zu sehen - Ehemann Mario Götze. Ein Umstand, der auch den BVB-Verantwortlichen nicht verborgen blieb und sicherlich nicht sehr gut ankam.

Scharfe Kritik gab es vom Ex-Dortmunder Michael Rummenigge bei "Sport 1". "Mario muss jetzt kapieren, dass es an ihm selbst liegt, seine Karriere zu retten und zu einem versöhnlichen Ende zu bringen", urteilte der Bruder des Bayern-Vorstandschefs Karl-Heinz Rummenigge. Er solle "diesen ganzen Mist in den sozialen Netzwerken" lassen, "wenn ich ihn manchmal bei Instagram sehe, frage ich mich, ob das noch ein Fußballer ist oder eher ein Show-Talent".

Quo vadis, Mario Götze?

Nun also das Ende eines vierjährigen Missverständnisses und es stellt sich die Frage "Quo vadis, Mario Götze?". Während der kurzzeitigen Regentschaft von Jürgen Klinsmann bei Hertha BSC war Götze in Berlin im Gespräch. Bekannterweise wurde daraus nichts.

Zieht es Götze, der sich mit 27 Jahren eigentlich im allerbesten Fußballeralter befindet, nun ins Ausland? Ein Engagement bei einem ausländischen Klub kann sich Mario Götze durchaus vorstellen. Vor allem Vereine aus der italienischen Serie A sollen Interesse an ihm bekundet haben.

Zwar läuft der Vertrag von Götze am Ende der Saison aus, er wäre also ablösefrei zu haben, doch da wäre dann noch das leidige Thema Gehalt. Nach Medienberichten soll sich das aktuelle Gehalt von Götze bei Dortmund auf 8 Millionen Euro brutto jährlich belaufen.

Götze muss nun kleinere Brötchen backen

Es stellen sich nun also zwei Fragen: Ist ein Verein während der Coronakrise, die mit starken Einnahmeverlusten einher geht, bereit, Mario Götze mit einem solch hochdotierten Vertrag auszustatten? Oder ist der 27-Jährige bereit, finanzielle Abstriche zu machen, um seine Karriere wieder anzuschieben?

"Ein Spieler am Ende des Vertrages, nehmen wir zum Beispiel Mario Götze her, wird sich schwertun, wieder auf die alten Zahlen zu kommen", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff der "Gazzetta dello Sport": "Ich glaube, er muss kleine Brötchen backen – sowohl vom Verein als auch vom Gehalt."

Aber sieht das Mario Götze genauso? Der Ausgang ist offen.

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