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Zukünftiger Boss duckt sich in der Causa Flick weg

ranSicht: Kahns Zurückhaltung ist kontraproduktiv

  • Aktualisiert: 15.04.2021
  • 23:19 Uhr
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© imago
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Oliver Kahn vermeidet in der Causa Hansi Flick eine klare Positionierung und überlässt die klaren Ansagen lieber Karl-Heinz Rummenigge. Er muss sich den Vorwurf gefallen lassen, sich wegzuducken, wenn's ungemütlich wird, meint ran-Redakteur Thomas Gaber. 

München - Als sich Oliver Kahn am 7. Januar 2020 erstmals in neuer Funktion beim FC Bayern München im Rahmen einer groß angelegten Vorstellungsrunde öffentlich äußerte, trat er emotional gleich mal auf die Bremse. Seine Arbeitsweise als Funktionär werde sich grundlegend unterscheiden von der des Spielers Oliver Kahn. 

"Emotionalität war als Spieler auf dem Platz sehr wichtig. Aber die Dinge ändern sich. Ich werde nicht durch den Meetingraum grätschen", sagte Kahn. Ein Bonmot, das Kahns sachliche, professionelle Herangehensweise als Vorstandsmitglied des FC Bayern verdeutlicht, ihm im Frühjahr 2021 aber vor die Füße fällt.

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Kahn überlässt Rummenigge die unangenehmen Dinge

Seit Wochen hält sich Kahn penibel aus dem innerbetrieblichen Komödienstadl zwischen Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic raus, nicht ein einziges Mal hat er - zumindest öffentlich - auf den Tisch gehauen oder, um im Bilde zu bleiben, mal dazwischen gegrätscht. Die klaren Ansagen überließ er lieber Karl-Heinz Rummenigge. Der Noch-Vorstandsboss verwies nach dem Anbaggern des DFB in Richtung Flick auf dessen gültigen Vertrag bis 2023 und gab den beiden Streithähnen zu verstehen, dass das Tamtam "endlich ein Ende" haben müsse.

Noch ist Rummenigge der Chef, doch man muss von dessen designiertem Nachfolger erwarten, dass er sich in der Angelegenheit klar positioniert. Was Flick und Salihamdizic seit Monaten aufführen, ist kein Kavaliersdelikt. Es schadet dem Ansehen des FC Bayern, es gefährdet den sportlichen Erfolg und letztlich auch Oliver Kahn.

Weicher Twitter-Post statt Grätsche 

Der Titan scheint tatenlos dabei zuzusehen, wie eine einzigartige Erfolgsgeschichte - nämlich die zwischen Hansi Flick und dem FC Bayern - stillos beendet wird. Wie der Trainer, der im November 2019 eine Chaostruppe übernahm und zum größtmöglichen Triumph mit sechs Titeln in zehn Monaten führte, vergrault wird, weil man ihm offensichtlich keine Arbeitsatmosphäre schaffen konnte, in der er sich dauerhaft wohlfühlt.    

Stattdessen reagierte Kahn mit einem samtweichen Twitter-Post auf das Ausscheiden in Paris. Er sei mächtig stolz auf die Mentalität der Mannschaft. Es wäre besser gewesen, an anderer Stelle mal ordentlich dazwischen zu grätschen. So muss sich Kahn den Vorwurf gefallen lassen, sich wegzuducken, wenn's ungemütlich wird.

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Kahn will Spektakel - Flick liefert

Zumal Kahn großes Interesse daran haben müsste, dass Flick Bayern-Trainer bleibt. Unter ihm haben die Münchner das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte hingelegt und dabei jede Menge Spektakel geboten. 8:2 gegen Barcelona, 80 Tore nach 28 Spielen in der laufenden Saison. Genau das, was Kahn will.

"Unsere Spiele sollen exzellente Erlebnisse für unsere Fans werden. Hochklassiger Weltklasse-Fußball - das schwebt mir vor", hatte er Anfang Januar 2020 gesagt. Davon sind die Bayern auch unter Flick noch ein Stück weit entfernt, aber dauerhaft attraktiv ist es allemal.

Thomas Gaber

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