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ranSicht: Liebe Fans, macht Platzstürme wieder zu etwas Besonderem!

  • Aktualisiert: 23.05.2022
  • 15:05 Uhr
  • ran.de/Patrick Blank
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© Imago Images
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Mit Entscheidungen um Meisterschaft, Klassenerhalt und Aufstieg gleichen sich derzeit Woche für Woche die Bilder. Jubelnde Anhänger stürmen nach Abpfiff die Fußballplätze. ran-Autor Patrick Blank liebt zwar Bilder von glücklichen Fans, die ganz nah bei ihrer Mannschaft sind und feiern wollen. Aber bitte hört auf damit, bei jeder Feierlichkeit das Feld zu stürmen.

München – Leidenschaft und Emotionen der Fans gehören zum Fußball wie die 22 Akteure und das runde Leder. Ihr Verein bedeutet so manchem – so zumindest der Eindruck – mehr als die eigene Familie.

Die Anhänger fiebern Woche für Woche mit Ihren Teams mit. Die Treuesten reisen gerne, um stets nah bei ihren Helden zu sein, durch die Republik und auch mal über die Landesgrenze hinaus. Und zum Glück ist das nach dieser leidigen Corona-Zeit auch endlich wieder möglich. Doch mit Saisonende scheint es immer häufiger vorzukommen, dass einige Fans der eigenen Mannschaft jetzt etwas zu nahe kommen.

Platzstürme sieht man mit Saisonende gefühlt überall, wo es etwas zu feiern gibt. Es scheint, als wolle man ganz nah dran sein. An dem Ort, wo Fußball-Geschichte geschrieben wird. Und das vergangene Wochenende beweist, dass das kein rein deutsches Phänomen ist.

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Robin Olsen
News

City-Fans attackieren Villa-Keeper Robin Olsen

Im Rahmen der Meisterfeierlichkeiten von Manchester City kam es zu tätlichen Übergriffen von Fans auf Gäste-Keeper Robin Olsen.

  • 22.05.2022
  • 23:53 Uhr

Fans gefährden sich und die Spieler

Prominent passiert bei den Meisterfeierlichkeiten von Manchester City und dem AC Milan. Okay, für die Mailänder war es die erste Meisterschaft nach elf Jahren. Der 19. Scudetto nach vielen unbefriedigenden Jahren insgesamt. Da kann das Fanherz der Tifosi selbst nach einem ungefährdeten 3:0-Sieg in Sassuolo schon mal überkochen. Negative Zwischenfälle sind zum Glück nicht bekannt.

Anders in England. Zugegeben, die Dramatik am letzten Spieltag war trotz der gleichen Ausgangssituation vor dem Spieltag nicht zu vergleichen mit der in Italien. Dank dreier Tore innerhalb von nicht einmal sechs Minuten drehten die "Skyblues" in der Schlussviertelstunde einen 0:2-Rückstand zum notwendigen Sieg.

Bei einem Unentschieden wäre Liverpool jetzt der neue englische Meister. Erinnerungen an das noch epischere Saisonfinale von vor genau zehn Jahren kamen hoch. Den "Agueroooooooo" machte diesmal übrigens ein gewisser Ilkay Gündogan.

Mit einem kleinen, aber feinen Unterschied: Gündogan traf zur vierten Meisterschaft in den letzten fünf Jahren. Aguero sicherte City in der Nachspielzeit den ersten Titel nach 44 Jahren. Damals wie jetzt zehn Jahre später, stürmten die gerade nicht für ihre überschwänglichen Emotionen bekannten City-Fans das Feld nach dem Abpfiff. Dabei bekam Gäste-Keeper Robin Olsen einige Schläge des vorbeiströmenden Anhangs im Gesicht und am Kopf ab.

Ein Unding. Zum Glück sind derartige Fälle nach Platzstürmen hierzulande bislang nicht bekannt. Noch?

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Die Emotion verliert an Authentizität

Das Schöne ist ja: Platzstürme kennen wir aus positiven Emotionen heraus. Klassenerhalt, Aufstieg oder ein gewonnener Titel sind in der Regel die Auslöser.

Einige der jüngsten Beispiele hierzulande wirkten allerdings erzwungen. Exemplarisch die Fans des 1. FC Köln, die nach einer Niederlage gegen den VfL Wolfsburg auf den Rasen zu ihren Helden stürmten. Der Grund: Köln qualifizierte sich dank Patzern der Konkurrenz erstmals seit 2017 für das internationale Geschäft. Toll. Jonas Hector war das übrigens sichtlich unangenehm.

Mehr Unbehagen löste nur der Platzsturm der Bayern-Fans am 34. Spieltag der Saison 2015/16 in der Allianz Arena aus. Der Rekordmeister machte den Titel bereits eine Woche vorher in Ingolstadt perfekt. Da platzt es schon mal aus einem heraus.

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Der nächste Platzsturm kommt bestimmt

Wenn tausende Fans beinahe gleichzeitig den Innenraum stürmen wollen, lässt sich das kaum bis gar nicht vermeiden. Logischerweise sollen durch das Öffnen der Balustraden Massenpaniken und damit Katastrophen wie in Hillsborough vermieden werden.

Doch wie der Freudentaumel nach dem Aufstieg in Gelsenkirchen beweist, bringen die baulichen Gegebenheiten in einigen Stadien dennoch einige Gefahren mit sich. Neun Personen sollen sich schwer verletzt haben. "Dieser Platzsturm hätte auch in einer Katastrophe enden können", so der leitende Polizeidirektor Peter Both zu den Vorkommnissen.

Zum Glück blieb ein Horrorszenario bislang aus und Fans und Spieler weitestgehend unversehrt. Aber was passiert, wenn Fans einmal aus negativen Emotionen heraus den Platz stürmen? Beispielsweise wenn Dynamo Dresden vor den eigenen Fans nach dem Relegations-Rückspiel gegen Kaiserslautern (Dienstag, 24.5. ab 19.30 Uhr live in SAT.1 und auf ran.de) den bitteren Weg in die Drittklassigkeit antreten muss? Kaum auszudenken.

Interviews & Co.

Magath: Boateng soll die Hertha retten!

Fredi Bobic und Felix Magath stellen sich auf der Pressekonferenz vor dem Relegations-Rückspiel gegen den HSV den Fragen der Journalisten. Bobic appelliert an die Spieler für mehr Feuer auf dem Rasen. Auch Thema: Die Verletzungsserie der Hertha.

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Macht Platzstürme wieder zu etwas Besonderem, bitte

Immerhin bewies die Anhängerschaft von Eintracht Frankfurt in der magischen Nacht von Sevilla, dass auch ohne den befürchteten Platzsturm besondere Emotionen transportiert werden können. Zur Belohnung reichte Timothy Chandler den Pott in die Kurve. Mehr Nähe geht ja wohl kaum.

Dennoch steht uns hierzulande der nächste Fan-Auflauf bevor, möglicherweise von feiernder und frustrierter Seite – und das zur gleichen Zeit. Nämlich beim Rückspiel der Bundesliga-Relegation (Montag, 23.5. ab 19:30 Uhr live in SAT.1 und ran.de) zwischen dem Hamburger SV und Hertha BSC. Aus Sicherheitskreisen ist zu hören, dass bei einem Aufstieg des HSV sowohl glückliche Hamburger als auch frustrierte Berliner das Feld stürmen könnten. 

Die positive Reaktion der Hamburger wäre sicherlich nachvollziehbar. Immerhin würde der einstige Bundesliga-Dino ins Oberhaus zurückkehren. Ein besonderer Anlass. Und genau so sollten Platzstürme sein. Besonders. Außergewöhnlich. Und nicht inflationär. Aber vor allem noch eins: sicher und aus positiven Emotionen heraus geboren.

Patrick Blank

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