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Kommentar von ran-Redakteur Rainer Nachtwey

ranSicht: Skandal-Video von Salomon Kalou ist mehr als nur ein Imageschaden für die Bundesliga

  • Aktualisiert: 25.10.2022
  • 16:20 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
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© imago
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Salomon Kalou schädigt mit seinem Video aus der Hertha-Kabine nicht nur sich und Hertha BSC, sondern auch der Bundesliga und den Fans. Für die Gegner des Bundesliga-Neustarts ein gefundenes Fressen. Ein Kommentar von ran-Redakteur Rainer Nachtwey.

Es sind eigentlich nur zehn Minuten. Zehn Minuten im Leben eines Fußball-Profis. Zehn Minuten in Zeiten der Corona-Krise.

Zehn Minuten und ein professioneller Fußballspieler, die reichen, um das komplette Konstrukt Bundesliga-Fußball während einer Pandemie arg zu gefährden.

Die Ideen, die Pläne können noch so detailliert, die Vorgaben noch so gut ausgearbeitet sein, alles hilft nichts, wenn ein Berufsfußballer ein solch unprofessionelles Verhalten an den Tag legt.

All die Hygiene-Vorschriften, die Abstandsregeln, der minutiös ausgearbeitete Zeitplan, um Aufeinandertreffen zu unterbinden, sind nichts wert, wenn sich einer nicht daran hält. Einer von etwa 900 Spielern in den 36 Klubs der Ersten und Zweiten Liga.

Was Salomon Kalou auf seinen Social-Media-Kanälen zeigte, ehe er das Live wieder verschwinden ließ, ist unverantwortlich. Es spottet seiner Berufsbezeichnung Profi-Fußballer. Daran ist nichts professionell.

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Salomon Kalou nach Skandal Video suspendiert
News

Hertha suspendiert Kalou nach Video-Eklat

Salomon Kalou von Hertha BSC hat der Fußball-Bundesliga mitten in der Diskussion über einen Wiederbeginn möglicherweise einen Bärendienst erwiesen.

  • 04.05.2020
  • 19:50 Uhr

Kalous Suspendierung seitens der Berliner Klubführung war alternativlos, um den immensen Schaden noch einigermaßen in Grenzen zu halten. 

Denn dieser Einblick hinter die Kulissen lässt schlimme Rückschlüsse zu, ist Wasser auf die Mühlen derer, die sich gegen eine Fortsetzung der Bundesliga aussprechen.

Es ist nicht nur das Auftreten Kalous, auch das der in dem Video gefilmten Mitspieler und Betreuer wirft Fragen auf. Auch das der Hertha-Verantwortlichen.

Wie ist es möglich, dass Kalou in einen Test auf Corona platzen, das Ganze noch filmen kann?

Wie bizarr und absurd erscheint diese Aktion eigentlich, wenn die DFL nur kurze Zeit später die aktuellen Testergebnisse mit zehn positiven Fällen bei 1.700 Tests veröffentlicht?

Und dieser eine Einblick, diese zehn Minuten, diese Aktion eines Spielers könnte auch die Politiker davon abhalten, sich pro Profi-Fußball in Zeiten der Pandemie auszusprechen. Nach dem Motto "Ihr haltet ja die Regeln gut ein" wäre dann Schluss, ehe es überhaupt begonnen hat.

Wer nimmt Salomon Kalou sein Zurückrudern in Herthas offizieller Stellungsnahme noch ab? Selbst wenn er sich sehr um seine Familie, seine Freunde und seine Mitmenschen in seiner Heimat Afrika sorgt? Glaubt ihm das einer nach diesen Bildern noch?

Dieser Einblick lässt das Kartenhaus - bestehend aus rund 1.000 Karten von Spielern, Betreuern und Offiziellen - einstürzen. Eine Karte reicht zum Einsturz.

Nach dem mehr als ungeschickten Auftreten des 1. FC Köln am Wochenende ist es nun bereits die zweite Aktion, die kein gutes Licht auf den Profi-Fußball zur Zeit der Corona-Pandemie fallen lässt.

Mittlerweile gesellt sich zu den wirtschaftlichen Problemen der Bundesliga ein Imageschaden. Nicht nur für Salomon Kalou, sondern für Hertha BSC und für die Bundesliga, den gesamten Profi-Fußball.

Alles nur wegen eines Spielers, einer Aktion, eines Einblicks. Wegen zehn Minuten.

Rainer Nachtwey

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