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Vereinssuche in der Corona-Krise

ranSicht zu Mario Götze: Nur ein Wechsel ins Ausland würde einen echten Neuanfang bedeuten

  • Aktualisiert: 06.04.2020
  • 15:11 Uhr
  • ran.de / Marcus Giebel
Article Image Media
© Getty Images
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Für Mario Götze dürfte die Corona-Zwangspause angesichts seines auslaufenden Vertrags bei Borussia Dortmund Fluch und Segen zugleich sein. Die ungewisse Zukunft der Branche lässt die Vereine auf dem Transfermarkt vorsichtiger agieren. Während der Quarantäne-Zeit kann der 27-Jährige jedoch intensiver ausloten, welche Optionen sich ihm bieten. Dabei macht nur ein Transfer ins Ausland wirklich Sinn, meint ran.de-Mitarbeiter Marcus Giebel.

München - Fußball-Deutschland zerbricht sich den Kopf. Wegen Mario Götze. Wegen seiner ungewissen Zukunft. Denn sein Abschied von Borussia Dortmund soll nach Ablauf des Vertrags im  Sommer feststehen - und ist auch für den Offensivallrounder angesichts der Enttäuschungen der vergangenen Monate wohl die beste Lösung.

Die Vereinssuche dürfte sich aufgrund der Corona-Krise deutlich schwieriger gestalten als erwartet. Wie sehr die Pandemie den Transfermarkt beeinflussen wird, kann bislang aber nur spekuliert werden.

Was zu erwarten ist: Götze, der mit dann 28 Jahren womöglich vor seinem letzten großen Vertrag steht, müsste sich wohl mit finanziellen Einbüßen anfreunden.

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Gerüchte über Interesse aus Serie A und Bundesliga

Dabei sollte ein Markt für einen Spieler seiner Klasse durchaus vorhanden sein. Der Statistenrolle in dieser BVB-Saison zum Trotz. Als mögliche Abnehmer wurden zu Jahresbeginn Inter Mailand und Hertha BSC - wohlgemerkt noch zu Zeiten von Trainer Jürgen Klinsmann - gehandelt. Später kam das bereits dementierte Gerücht auf, Bayer Leverkusen würde sich um eine Verpflichtung bemühen.

Nun wird ein Interesse der AS Rom kolportiert - in die Welt gesetzt von der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport". Im Winter noch soll ein Wechsel zur AC Mailand im Raum gestanden haben, doch die Gehaltsvorstellungen Götzes von angeblich acht Millionen Euro pro Jahr hätten einer Einigung im Wege gestanden.

Götze-Wechsel nach Italien wäre echter Neuanfang

Immer wieder Italien also. Für Götze könnte ein Wechsel in die Serie A - trotz aller Corona-Bedenken - eine große Chance bedeuten. Auf einen echten Neuanfang. Denn machen wir uns nichts vor: Sollte der fünfmalige Deutsche Meister und viermalige Pokalsieger am Ende doch bei einem anderen Bundesligisten unterschreiben, würde er einen enormen Rucksack mit sich herumschleppen.

Denn hierzulande dürfte ihm wohl der Makel anhaften, bei den beiden größten Klubs des Landes gescheitert zu sein. Und nun aufgefangen werden zu müssen von einem Klub der "Kategorie B" - wie der früher ebenfalls für Bayern München und Borussia Dortmund aktive Michael Rummenigge in seiner "Sportbuzzer"-Kolumne das wahrscheinliche Ziel betitelte.

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Option Gladbach könnte CL-Einsätze bringen

Sicher hätte auch das seinen Reiz. Borussia Mönchengladbach etwa, vom jüngeren Bruder des Bayern-Vorstandsbosses ins Gespräch gebracht, scheint auf dem besten Weg, sich im oberen Tabellendrittel zu etablieren. Die "Fohlen" steuerten vor der Saisonunterbrechung schnurstracks auf die Champions League zu.

Doch ob Götze sich mit einem erneuten Anlauf in der Bundesliga wirklich einen Gefallen tun wird, muss zumindest in Zweifel gezogen werden. Schon seine Rückkehr zum BVB drei Jahre nach seinem beinahe fluchtartigen und von Schmähungen einiger Fans begleiteten Wechsel nach München überraschte 2016. Und brachte für beide Seiten letztlich nicht den erhofften Aufschwung.

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Von zweiter BVB-Zeit versprachen sich beide Seiten deutlich mehr

Weder konnte Götze seiner Karriere wieder den erhofften Glanz verleihen. Noch näherte sich der BVB den Mitte des Jahrzehnts weit enteilten Bayern wieder signifikant an. Oder ärgerte den Krösus gar wie in Götzes erster Dortmunder Zeit.

Damals verzückte das noch blutjunge Talent aus dem bayerischen Memmingen nicht nur die Bundesliga. In ganz Europa leckten sich die großen Klubs die Finger nach dem Wirbelwind, der die Gegenspieler umkurvte wie Skistar Marcel Hirscher die Slalomstangen und die Teamkollegen mit präzisen Pässen perfekt in Szene setzte wie NFL-Quarterback Aaron Rodgers.

Mario Götze wird zum ersten Mal Vater
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BVB-Star Götze wird erstmals Vater

Rio-Finaltorschütze Mario Götze wird Vater.

  • 27.03.2020
  • 22:10 Uhr

Götzes überragende Technik blitzt nur noch punktuell auf

Seine bewundernswerten technischen Fähigkeiten schlummern nach wie vor in Götze, punktuell ließ er sie auch beim BVB wieder aufblitzen. An Spritzigkeit hat er zwar eingebüßt, doch große Taten sind vom WM-Finaltorschützen von 2014 allemal noch zu erwarten.

Was er dazu benötigt, beschrieb "Sky"-Experte Lothar Matthäus zuletzt treffend: "Vertrauen eines Vereins, Vertrauen eines Trainers und Vertrauen in sich selbst". Dieser Dreiklang dürfte angesichts der Vorgeschichte des einst immens gehypten und nun wohl bald zum zweiten Mal von einem Topklub weggelobten Filigrantechnikers in der Bundesliga kaum zu finden sein.

Im Ausland ist Götze noch immer der WM-Held von 2014

Im Ausland, etwa der Serie A, dagegen durchaus. Denn dort wird sein Name vor allem mit seiner großen Tat von Rio de Janeiro vor beinahe sechs Jahren in Verbindung gebracht. Und anderen Sternstunden, die hierzulande längst verblasst sind.

Das könnte ihm den erhofften Rückenwind für weitere Großtaten geben - wenn auch im kleineren Rahmen. Ein weiterer Vorteil: Seine sportlichen und Social-Media-Taten würden nicht annähernd so unter dem Brennglas seziert wie hierzulande.

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Ausland kann verspätetes sportliches Glück bringen

Vielleicht findet Götze nach zahllosen Rückschlägen - zu denen auch die Entdeckung seiner Stoffwechselkrankheit vor zwei Jahren zu zählen ist - ja doch noch sein etwas verspätetes Glück.

Entfernt von der Heimat, die längst alles andere als eine Komfortzone ist.

Es wäre ihm zu wünschen. Und Fußball-Deutschland natürlich auch.

Marcus Giebel

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