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ranSicht zum Festhalten an den Bundesliga-Spielen am Wochenende

ranSicht zu Spielen trotz Corona: Es gibt keine Alternative zur sofortigen Absage

  • Aktualisiert: 13.03.2020
  • 16:30 Uhr
  • ran.de / Rainer Nachtwey
Article Image Media
© 2020 Getty Images
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Die DFL will den Ligabetrieb pausieren lassen, aber erst nachdem der aktuelle Spieltag ausgetragen wurde. Ein Unding, findet ran-Redakteur Rainer Nachtwey.

Jetzt bleibt es also erstmal doch dabei. Die Bundesliga bleibt uns trotz Bedrohung durch das Coronavirus erhalten - zumindest für einen Spieltag.

Doch dieser Alleingang im europäischen Fußball - im Gegensatz zu allen anderen großen Ligen - wirft Fragen auf.

Denn wie ist es zu verstehen, dass die DFL eine Pause der Bundesliga und Zweiten Liga vorschlägt, diese aber erst ab Dienstag gelten soll?

Warum hält der Ligaverband an der Fortsetzung des Ligabetriebs fest? Zwar schreibt sie in ihrer Pressemitteilung, dass er den Vorschlag zur Aussetzung auf der am Montag tagenden Mitgliederversammlung vorlegt, aber warum nimmt er es nicht selbst in die Hand?

In Bayern und im Saarland bleiben Schulen und Kindergärten geschlossen. Die Verantwortlichen reagieren sofort, handeln.

In der Pressemitteilung führt die DFL keine Gründe an, die für eine Fortsetzung des Ligabetriebs sprechen, vielmehr appelliert sie an die Fans, sich nicht vor den Stadien zu versammeln.

Besser als ein Appell? Eine Absage.

Es wäre dann eher unwahrscheinlich, dass sich Fans vor einem leeren Stadion, in dem nichts passiert, in dem keine 22 Mann vor leeren Rängen hinter einem Ball herlaufen, versammeln.

Hat die DFL denn nicht die Bilder von vor den Stadien in Mönchengladbach, in Paris, in Valencia gesehen? Auch da hatten Veranstalter bereits die Fans aufgefordert, nicht zu kommen. Das Ergebnis des Appells ist bekannt.

Die Frage ist und bleibt: Warum den Spieltag jetzt am Wochenende noch austragen? Die Partie zwischen Hannover 96 und Dynamo Dresden ist abgesagt. Dies liegt an der Situation um Hannover und seinen zwei mit Corona infizierten Spielern.

Auch beim 1. FC Nürnberg gibt es den ersten Corona-Fall. Die Partie beim FC St. Pauli kann, darf nicht stattfinden. Dazu gibt es keine Alternative.

Warum muss die DFL das Risiko eingehen, dass sich Spieler, Trainer, Manager, Betreuer von 32 weiteren Klubs, dazu Stadionmitarbeiter, Flugpersonal, Bahnpersonal und so weiter, die Familien der Spieler, Trainer, Manager, Betreuer, Stadionmitarbeiter, Flugpersonal, Bahnpersonal und so weiter mit dem Virus infizieren?

Warum sagen denn Fußballligen in den benachbarten Ländern ihren Spielbetrieb ab? Und nicht nur Italien. Österreich? Kein Spielbetrieb. Bereits vor etlichen Tagen legte die Liga eine Pause ein. Frankreich, Spanien, Niederlande ebenso. Jetzt auch die Premier League.

Warum sagen die großen Ligen in den USA ihren Spielbetrieb vorübergehend ab? NBA, NHL, MLS, MLB - sie alle pausieren. Und das nach nur einem Tag Nachdenken.

Warum muss das Risiko einer Infizierung - und sei es nur eines Einzelnen - noch einmal durch die Austragung von 16 Spielen erhöht werden?

"Die Gesundheit der gesamten Bevölkerung und damit auch aller Fußballfans sowie aller Akteure der Bundesliga und 2. Bundesliga oberste Priorität", schreibt die DFL.

Ja! Dann macht sie auch dazu - und sagt heute schon die Spiele ab. Und nicht erst ab Dienstag.

Rainer Nachtwey

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