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Kommentar zum letzten Bundesliga-Spieltag

ranSicht zum Abstieg des Hamburger SV: Der HSV muss zeigen, dass er zurückkommen kann

  • Aktualisiert: 12.05.2018
  • 18:05 Uhr
  • ran.de/Christian Stüwe
Article Image Media
© 2012 Getty Images
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Der Hamburger SV ist aus der Bundesliga abgestiegen, das letzte verbliebene Gründungsmitglied muss die Bundesliga verlassen. Der HSV muss nun die Chance des Abstiegs ergreifen und sich neu aufstellen, damit die Rückkehr gelingen kann. Ein Kommentar von ran-Redakteur Christian Stüwe.

München - Nun ist also passiert, was sich seit Jahren angedeutet hat. Was vielleicht überfällig war. Der HSV ist aus der Bundesliga abgestiegen. Nach Jahren voller Fehlplanungen, in denen die Hamburger phasenweise die Lachnummer der Liga waren, in denen die Verantwortlichen bei Trainern und Spielern daneben griffen und niemals Ruhe im Verein einkehrte, muss der HSV den bitteren Weg in die Zweiten Liga antreten.

Diesen Weg sind andere Gründungsmitglieder längst gegangen. Schalke, Eintracht Frankfurt, der VfB Stuttgart. Auch der 1. FC Köln tritt in diesem Sommer wieder den Weg in die Zweitklassigkeit an. Diese Klubs haben dem HSV allerdings eines voraus. Sie haben gezeigt, dass sie zurückkommen konnten. Diesen Beweis müssen nun auch die Hamburger erbringen.

Es wäre ein Fehler, die Zweite Bundesliga nur als Durchgangsstation, quasi als eine Strafrunde, zu sehen. Der HSV muss die Zweitklassigkeit mit allen Konsequenzen annehmen und eine Mannschaft zusammenstellen, die den Wiederaufstieg schaffen kann. Die das körperbetontere Spiel in der Zweiten Liga annimmt, die bereit ist, die Ärmel hochzukrempeln. Die akzeptiert, dass die volle Konzentration nun Sandhausen und Regensburg gelten muss und nicht mehr Bayern oder Dortmund der Anspruch des Vereins sein kann. Ob der Trainer Christian Titz dafür der richtige ist, muss sich zeigen. Für den Coach spricht allerdings, dass es sportlich unter ihm in den letzten Wochen bergauf ging.

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Ein historischer Tag

Wenn der HSV den Abstieg als Chance erkennt, um einen großen Schnitt zu machen und sich auf und neben dem Platz neu aufzustellen, kann der Schritt in die Zweitklassigkeit durchaus etwas Positives haben. Spielt der HSV in der Zweiten Liga erfolgreich und ist von Anfang an vorne dabei, dürfte in der Hansestadt eine Euphorie entstehen, die Fans und Mannschaft eng zusammenrücken lassen könnte.

Einen weiteren, positiven Effekt hat der Abstieg auf jeden Fall. Die tonnenschwere Bürde, das letzte verbliebene Gründungsmitglied der Bundesliga zu sein, ist weg. Die Uhr, die im Stadion unerbittlich tickte und jeden daran erinnerte, wie glorreich die Vergangenheit mit Uwe Seeler, Horst Hrubesch, Manni Kaltz und anderen Ikonen war. Und wie trist die Gegenwart. Nun tickt die Uhr nicht mehr, eine neue Zeitrechnung kann beginnen. Was ganz nebenbei auch für die ganze Bundesliga ein historischer Tag ist.

Der HSV muss nun zeigen, dass er wie Schalke, Frankfurt oder Stuttgart zurückkommen kann. Und nicht das Schicksal anderer Gründungsmitglieder wie Kaiserslautern, Saarbrücken, Karlsruhe oder 1860 München erleidet. Möglich scheint derzeit beides.

Christian Stüwe

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