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Nachdem Lehmann-Rauswurf

ranSicht zum Fall Lehmann: Gratulation an Hertha BSC!

  • Aktualisiert: 20.10.2022
  • 15:56 Uhr
  • ran.de/Stefan Kumberger
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© imago images/Ulrich Hufnagel
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In einer Zeit, in der Rücktritte und Entlassungen selten geworden sind, zeigt Hertha BSC, wie man mit verbalen Aussetzern von Angestellten umgehen sollte: schnell und konsequent. Jens Lehmann muss sich derweil überlegen, welche Rolle er in Zukunft noch in der Öffentlichkeit spielen will. Ein Kommentar von ran-Redakteur Stefan Kumberger.

München - Seine Sternstunde hatte Jens Lehmann, als man ihm eindeutig mitteilte, was er zu tun hatte: Andreas Köpke steckte dem damaligen Torhüter der Nationalmannschaft einen Zettel zu, der Lehmann im WM-Viertelfinale 2006 gegen Argentinien zum Elfer-Helden werden ließ. Die Geschichte ist bekannt. Mittlerweile wünscht man sich, jemand möge Jens Lehmann erneut auf einem Zettel ein paar Anweisungen geben – denn auf sich allein gestellt, gibt der 51-Jährige eine traurige Figur ab. Gestern dann der Tiefpunkt.

Man fragt sich dann doch, was in Jens Lehmann vorgegangen sein mag, als er kurz vor 22 Uhr diese WhatsApp-Nachricht abschickte: "Ist Dennis eigentlich euer qotenschwarzer [sic]?" - das Ganze garniert mit einem lachenden Emoji.

Offenbar kann sich der ehemalige Nationaltorhüter nicht vorstellen, dass ein schwarzer Ex-Fußballer tatsächlich wegen seiner fachlichen Expertise in einem Fernsehstudio sitzt. Lehmann vermutet eher eine Quote dahinter.

Dass Lehmann außerdem offenbar den falschen Adressaten erwischt und seine Nachricht Aogo selbst schickt, ist für Außenstehende nicht zu erklären und wird eigentlich nur von der mickrigen Erklärung getoppt, die Lehmann schließlich bei Twitter abgab: Er bescheinigt Aogo dort eine tolle Präsenz und er bringe "Sky" Quote. Ob man Lehmann glaubt, dass der Begriff "Quotenschwarzer" auf die Einschaltquoten des Senders gemünzt war, muss jeder Beobachter für sich selbst entscheiden.

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Jens Lehmann droht wegen einer WhatsApp-Nachricht Ärger
News

Lehmann droht Ärger nach "Quotenschwarzer"-Nachricht an Aogo

Dem früheren Fußball-Nationaltorhüter Jens Lehmann droht nach einer von ihm an Dennis Aogo verschickten WhatsApp-Nachricht gehörig Ärger.

  • 05.05.2021
  • 12:31 Uhr

Lars Windhorst glaubt das jedenfalls nicht und hat sich schnell und richtig entschieden. Der Hertha-Investor, der Lehmann als Berater in die Tennor Holding holte und ihm damit einen Posten im Aufsichtsrat des Hauptstadtklubs verschaffte, ließ den Vertrag mit Lehmann mit sofortiger Wirkung auflösen.

So geht Krisenmanagement und bei der Hertha dürfte man aufatmen, dass Windhorst sofort reagierte. Bereits vorher hatte Lehmann immer wieder mit zweifelhaften Aussagen zu den Corona-Maßnahmen und dem Verbreiten von Verschwörungserzählungen für Aufsehen gesorgt. Der Ruf von Hertha BSC litt immer mit, aber da Lehmann kein Vereinsangestellter war, konnte man sich nicht einseitig von ihm trennen.

Jetzt der klare Schnitt, den Hertha-Präsident Werner Gegenbauer in einer Mitteilung begrüßte und ein weiteres Zeichen, dass Statements gegen Rassismus und andere Ausgrenzungen in Berlin keine Lippenbekenntnisse sind. Torwarttrainer Zsolt Petry hatte man nach seinen homophoben Aussagen auch schnell vom Hof gejagt.

Jens Lehmann täte gut daran, sich erstmal aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Ob er so schnell wieder einen Job im Fußball-Kosmos bekommen wird, ist mehr als fraglich. Bei seinem Namen denken jedenfalls nicht mehr viele Menschen nur an den berühmten Zettel im WM-Viertelfinale 2006.

Stefan Kumberger

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