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Thomas Tuchel beim FC Bayern München: So könnte er das Spiel taktisch verändern

  • Aktualisiert: 27.03.2023
  • 16:44 Uhr
  • ran.de / Tobias Wiltschek
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Von Thomas Tuchel erhoffen sich die Bayern-Bosse eine Weiterentwicklung der Mannschaft auf dem Platz. Ein Blick zu seinen vorherigen Stationen lässt erahnen, wie es der neue Coach taktisch angehen könnte.

Von Tobias Wiltschek

Erst am Dienstag vergangener Woche hatte Thomas Tuchel vom Interesse des FC Bayern München erfahren, vier Tage später schon saß er auf dem Podium der Allianz Arena.

In dieser kurzen Zeit muss er sich schon sehr genau auf seinen künftigen Job vorbereitet haben. Denn bei seiner Präsentation beeindruckte er bereits mit klaren Vorstellungen davon, wie er seine Arbeit im neuen Klub angehen werde.

Die wohl deutlichste Botschaft an das kickende Personal lautete: "Es werden nicht alle Spieler super happy sein!"

Wenn der alte Cheftrainer von einem neuen ersetzt werde, passiere ein großer Umbruch, betonte Tuchel.

Inwiefern er damit auch seine taktischen und personellen Vorstellungen meinte, präzisierte Tuchel natürlich erst einmal nicht.

Beim Blick auf die Formationen, die der 49-Jährige zuletzt bei Paris Saint-Germain und dem FC Chelsea spielen ließ, ergeben sich allerdings schon erste Hinweise.

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Thomas Tuchel agiert hauptsächlich mit Dreierkette

Von der grundsätzlichen Spielidee dürfte es zu keinen allzu großen Veränderungen kommen. Sowohl Tuchel, der bei seinem Bayern-Debüt am kommenden Samstag gleich auf seinen Ex-Klub Borussia Dortmund trifft, als auch sein Vorgänger Julian Nagelsmann wichen zuletzt immer häufiger von einer Viererkette ab und ließen regelmäßig mit Dreierkette spielen.

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Die Idee dahinter: Mit zwei offensiv ausgerichteten Außenbahnspielern ist das Offensivspiel variabler, und es lässt sich dadurch mehr Druck auf die gegnerischen Abwehrreihen erzeugen.

Interessant wird in dem Zusammenhang sein, wie Tuchel mit Joao Cancelo plant. Der Portugiese war zuletzt das große Gesprächsthema bei den Bayern, nachdem es der promiente Winter-Leihspieler von Manchester City nur selten in die Startformation schaffte.

Sein Problem: Für die Dreierkette fehlen ihm die defensiven Qualitäten und vorne würde er einem der ohnehin schon zahlreichen Offensivkünstler den Platz wegnehmen.

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FC Bayern: Profitiert Cancelo von Tuchel?

Auch Tuchel dürfte sich schon den einen oder anderen Gedanken zu Cancelo gemacht haben. Ganz neu ist die Problematik für ihn aber auch nicht, er kennt sie von Chelsea.

Dort ließ er in seinem favorisierten 3-4-2-1-System auf Rechtsaußen normalerweise Reece James spielen, ebenfalls ein gelernter Rechtsverteidiger.

Den englischen Nationalspieler ließ er aber auch schon mal in der Dreierkette rechts auflaufen - ein Wagnis, das sich Nagelsmann bei Cancelo nicht getraut hatte.

Dass nun ausgerechnet Tuchel den 28-Jährigen noch zu einem Dreierketten-Spieler umschulen wird, ist eher nicht zu erwarten. Denn der gebürtige Schwabe gilt nicht erst seinen Tagen bei Chelsea als Players' Coach, der die Qualitäten der einzelnen Spieler so gut es geht in sein taktisches Konzept mit einfließen lässt.

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Thomas Tuchel: Bei Chelsea Fokus auf Flanken

Dieser Ansatz könnte für Cancelo sogar von Vorteil sein. Denn schon bei den Blues ließ Tuchel viele Flanken schlagen. Zeitweise war Chelsea unter ihm das Team in der Premier League, das am meisten hohe Hereingaben in den Strafraum brachte.

Mit dem nachweislich starken Flankengeber Cancelo könnte Tuchel ein neues Element in den Bayern-Angriff bringen - und damit die ohnehin schon aus allen Nähten platzende Offensive um einen weiteren Spieler ergänzen.

Denn normalerweise sind in der Offensive schon jetzt sämtliche Positionen doppelt besetzt, vor allem wenn Tuchel auch bei den Bayern vornehmlich mit nur einer Spitze agieren lässt.

Auf dieser Position sollte es nun noch weniger Zweifel an Eric Maxim Choupo-Moting geben.

Denn der kamerunische Nationalspieler kennt den neuen Bayern-Coach wohl so gut wie kein Zweiter beim Rekordmeister. Tuchel trainierte ihn schon bei Mainz 05 und bei PSG.

FC Bayern: Nicht alle Offensivspieler werden happy sein

Bleiben noch vier Positionen, um die sich insgesamt sieben arrivierte Profis streiten. Auf der linken Außenbahn dürfte Alphonso Davies zwar nicht gesetzt sein, aber zumindest einen Vorteil haben.

Auf der rechten Seit hat der neue Coach die Wahl zwischen den beiden deutschen Nationalspielern Serge Gnabry und Leroy Sane, wobei der jeweils nicht Berücksichtigte in die Mitte hinter der Spitze drängt, wo Thomas Müller und Jamal Musiala ihre Reviere verteidigen müssen.

Eine ähnliche Konstellation ergibt sich im linken offensiven Halbfeld, wo Kingsley Coman und Sadio Mane miteinander konkurrieren. Aber auch sie könnten notfalls auf einer anderen Position eingesetzt werden - und damit auch wieder anderen Spielern den Platz wegnehmen.

Besonders spannend wird sein, ob und wie sich der einstige Toptransfer Mane unter dem neuen Trainer aus seiner Formkrise spielt.

Vielleicht hat Tuchel ja vor allem an die Offensive gedacht, als er sagte, es würden unter dem neuen Trainer "nicht alle Spieler super happy sein". Doch auch darauf sollte er gut vorbereitet sein.

Thomas Tuchel: Bei PSG Arbeit mit Luxuskader gelernt

Denn wenn er bei PSG eines gelernt hat, dann das Moderieren von Frust unter zu vielen Offensivkünstlern.

Da setzte er auch schon mal Superstar Kylian Mbappe an dessen Geburtstag auf die Bank. Geschadet hat's der Beziehung zu Frankreichs neuem Kapitän nicht. Der gilt nach vor als großer Tuchel-Fan.

Das sind Joshua Kimmich und Leon Goretzka so kurz nach dem Rauswurf des alten Trainers wohl noch nicht, denn beide galten als Nagelsmann-Vertraute.

Doch auch sie könnte Tuchel bald schon für sich gewinnen. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, der häufig nur mit einer Sechs spielen ließ, setzt Tuchel normalerweise auf zwei zentrale Mittelfeldspieler.

Bekanntermaßen fühlen sich Kimmich und Goretzka auf diesen Positionen am wohlsten.


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