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Von Trainer Arteta suspendiert

FC Arsenal: Ist Aubameyang nur das Bauernopfer?

  • Veröffentlicht: 18.12.2021
  • 16:41 Uhr
  • ran.de
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© 2021 Getty Images

Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang steht beim FC Arsenal London vor dem Aus. Trainer Mikel Arteta strich den früheren BVB-Star aus disziplinarischen Gründen bis auf weiteres aus dem Kader. Hinter der harten Maßnahme könnte ein ganz anderer Plan stecken.

München - Böse Zungen behaupten, Unpünktlichkeit ist Pierre-Emerick Aubameyangs zweite bzw. dritter Vorname. Jahrelang kam der Stürmer mit seinen Sperenzchen durch. Auf Suspendierungen folgten Begnadigungen. Doch jetzt scheint der Stürmer des FC Arsenal den Bogen endgültig überspannt zu haben.

Gunners-Coach Mikel Arteta nahm den 32-Jährigen nicht nur öffentlichkeitswirksam die Kapitänsbinde ab, er warf ihn für die nächsten Spiele kurzerhand aus dem Kader. Grund: Aubameyang war von einem genehmigten Kurztrip nach Frankreich, wo er seine kranke Mutter besuchte, mit einem Tag Verspätung zurückgekehrt.

Weil er dadurch den obligatorischen PCR-Test verpasste, stand er vergangene Woche gegen Southampton schon nicht mehr im Kader. 

"Wir glauben, dass ihm das Commitment für die Klub fehlt. So einfach ist das", begründete der Trainer den Rauswurf. "Was ich von jeder Person in diesem Verein erwarte, ist Leidenschaft, dass er 100 Prozent gibt und persönliche Interessen hintenanstellt. Dieses Commitment, die Leidenschaft müssen da sein. Leider war das nicht der Fall."

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Arteta lässt Aubameyangs Zukunft offen

Ob es bei diesem disziplinarischen Denkzettel bleibt, ließ der Spanier offen. "Hat er sein letztes Spiel für Arsenal bestritten? Ich kann nur sagen, dass er vorerst nicht im Kader steht und nicht involviert ist. Das ist leider die Entscheidung, die wir getroffen haben."

Britischen Medienberichten zufolge darf Aubameyang nicht einmal mehr am Mannschaftstraining teilnehmen. Doch warum bringt eine Verfehlung, die in der Vergangenheit immer entschuldigt wurde, das Fass plötzlich derart zum Überlaufen?

Die "Sky"-Kommentatoren Uli und Jogi Hebel spekulierten in ihrem Podcast "Klick and Rush", dass Arteta die Eskapaden seines einstigen Start-Angreifers gerade recht kommen könnten.

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Aubameyang ist künftig nicht mehr Kapitän von Arsenal
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FC Arsenal greift durch: "Auba" nicht mehr Kapitän

Pierre-Emerick Aubameyang ist nicht länger Kapitän des FC Arsenal. Der Ex-Dortmunder soll sich daneben benommen haben. Deswegen wurde er auch für das nächsten Ligaspiel aus dem Kader gestrichen.

  • 14.12.2021
  • 14:08 Uhr

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Artetas ambitionierter Arsenal-Plan 

Fest steht: Seit der frühere Guardiola-Co die Gunners im Winter 2019 übernommen hat, verfolgt er einen akribischen Plan. Die meisten Alten wie David Luiz, Willian oder auch Mesut Özil wurden aussortiert - wenn auch für den Geschmack mancher Kritiker zu spät.

Gleichzeitig stellte Arteta den jüngsten Kader der Premier League zusammen. In drei bis vier Jahren, soll Arsenal dann mit einem schlagkräftigen Team nach langer Zeit wieder um die Meisterschaft mitspielen.

Dass Aubameyang überhaupt die Kapitänsbinde trug, dürfte nur dem jugendlichen Kader geschuldet gewesen sein. Denn als Vorbild taugt der Gabuner mit Blick auf seine Eskapaden abseits des Platzes nicht.

Aubameyang: Suspendiert von drei BVB-Trainern

So war der Stürmer 2016 vom damaligen BVB-Coach Thomas Tuchel suspendiert worden, nachdem er für einen kurzen Shopping-Trip nach Mailand abgesetzt hatte. Auch die Dortmund-Trainer Peter Bosz und Peter Stöger kamen um einen temporären Rauswurf nicht herum. Immer wieder war Aubameyang zu Besprechungen oder zum Training zu spät gekommen. 

Arteta brauchte für seine jungen Wilden um Bukayo Saka, Emile Smith Rowe und Martin Ödegaard aber zunächst einen, zu dem sie aufschauen konnten. Einer, der Tore schießt und gleichzeitig noch ein cooler Typ ist. Deshalb wurde auch Aubameyangs Vertrag im Sommer 2020 zu verbesserten Bezügen bis 2023 verlängert.

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Aubameyang & Arsenal: Das passt nicht mehr

Seitdem aber lassen die sportlichen Leistungen beim Torjäger zu wünschen übrig. Kam er in seinen ersten beiden Spielzeiten in London auf rund 30 Treffer pro Saison, waren es 2020/21 nur noch 15. In der laufenden Spielzeit stehen magere 4 Tore und eine Vorlage in der Premier League zu Buche. Zu wenig für einen Stürmer, der 412.000 Euro pro Wochen verdient.

Aubameyang ließ zuletzt die dicksten Chancen liegen. Etwa Ende November gegen Newcastle, als er einen Abpraller zwei Meter vor dem Tor neben den Pfosten setzte.

Hinzukommt, dass der 32-Jährige nicht ins Spielsystem der Gunners passt. Um seine Stärken auszuspielen, braucht er viel Raum. Dribblings und Ballbesitz auf engem Raum liegen ihm dagegen weniger. Das führt dazu, dass Saka, Smith Rowe und Ödegaard dem Oldie längst den Rang abgelaufen haben.

Noch vor seiner Suspendierung gegen Everton hatte Arteta sogar dem in Ungnade gefallenen Alexandre Lacazette, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, den Vorzug gegeben. Mit Erfolg, der Franzose lieferte. Und so war Aubameyangs Rauswurf auch sportlich gesehen kein allzu großes Opfer mehr.

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Chelsea und Barcelona haben Interesse

Überhaupt könnte Arteta mit diesem Schritt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen signalisierte er den Jungen seine Null-Toleranz-Linie bei Disziplinlosigkeiten. Zum anderen könnte er Aubameyang auf dieser Art und Weise schneller von der Payroll bekommen.

Potenzielle Interessenten für den Stürmer gibt es bereits, berichten englische Medien übereinstimmend. So wird der FC Barcelona nach dem plötzlichen Karriereende von Sergio Agüero (Herzprobleme) mit dem Stürmer in Verbindung gebracht. Die hoch verschuldete "Blaugrana" dürfte allerdings kaum über die finanziellen Mittel verfügen.

Eine weitere Option wäre der FC Chelsea. Trainer Thomas Tuchel, mit dem Aubameyang 2017 den DFB-Pokal mit Borussia Dortmund gewann, kündigte bereits an, seinen früheren Schützling kontaktieren zu wollen. "Ich glaube an seinen positiven Charakter", sagte Tuchel, wollte sich aber zur aktuellen Causa Aubameyang nicht weiter äußern.

Es ist jedoch gut möglich, dass Artetas heimlicher Plan am Ende wirklich aufgeht - und Aubameyang nur das Bauernopfer war, um Geld für neue, junge Spieler einzusammeln.

Carolin Blüchel

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