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Paris St. Germain - Borussia Dortmund ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ran.de

Emre Can: Der schonungslose Stabilisator von Borussia Dortmund

  • Aktualisiert: 11.03.2020
  • 22:38 Uhr
  • ran.de / Dominik Hechler
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© 2020 Getty Images
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Er spielt erst seit wenigen Wochen für Borussia Dortmund, ist aber schon jetzt feste Größe im Spiel des BVB: Emre Can. Der Neuzugang von Juventus Turin verleiht den Schwarz-Gelben nicht nur neue Stabilität und Dynamik, er macht das gesamte Team nachweislich besser.

München/Dortmund - Er dirigiert, gestikuliert, gibt lautstarke Anweisungen, grätscht und wirft sich in jeden Zweikampf. Und wenn es die Situation zulässt, gibt er mit Ball am Fuß auch noch den Antreiber aus dem defensiven Mittelfeld.

Emre Can ist bei Borussia Dortmund angekommen.

Und noch viel wichtiger: Er hat die Schwarz-Gelben besser gemacht. Viel besser sogar. Ein absoluter Mutmacher für das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale bei Paris St. Germain (ab 20:30 Uhr im Liveticker auf ran.de).

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Während die norwegische Tormaschine Erling Haaland die Aufmerksamkeit auf sich zieht, ist Can eine mindestens genauso wichtige Verpflichtung. Denn seitdem der 26-Jährige mit seiner mächtigen Statur im Mittelfeld der Dortmunder den Türsteher gibt, kommen die Gegenspieler im wahrsten Sinne des Wortes wirklich nicht mehr so leicht vorbei.

Can gibt immer wieder den Abfangjäger vor der Viererkette des BVB und entlastet so Abwehrchef Mats Hummels und Co. Seine erste Partie für die Schwarz-Gelben beim 3:4 bei Bayer Leverkusen am 20. Spieltag mal ausgeklammert, kommt Can im Schnitt auf rund 70 Prozent gewonnene Zweikämpfe und gut 80 Prozent angekommene Pässe.

Top Werte. Schwer vorstellbar, dass er in Italien unter Juve-Coach Maurizio Sarri keine große Rolle mehr gespielt hat.

"Ich bin kein Blinder!"

Diese Athletik, diese unfassbare Wucht und Robustheit, sowie dieses Selbstverständnis, das Can ausstrahlt, tut den Dortmundern und ihrem Spiel richtig gut.

"Natürlich sind das meine Stärken", sagt der DFB-Nationalspieler und BVB-Stabilisator im "kicker". "Wenn man mich jedoch allein darüber definiert, dann geht leider unter, dass ich auch Fußball spielen kann. Ich bin kein Blinder! Ich habe mich in Liverpool oder Turin nicht allein wegen meiner guten Mentalität behauptet."

Damit hat er sicherlich recht. Can ist nicht nur ein Kämpfer, sondern ein Stück weit auch Künstler. Diese Gabe lässt er vor allem im Spielaufbau mit dem einen oder anderen klugen, feinen Pass immer mal wieder aufblitzen.

Zumal er trotz seiner Größe und gewaltigen Statur durchaus flink unterwegs ist. Natürlich hilft ihm in manchen Situationen auch seine Beidfüssigkeit. Ebenfalls ein Vorteil gegenüber vielen Fußballer, die ihr linkes oder rechtes Bein oftmals nur zum "Stehen" haben.

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Hummels lobt Can über den grünen Klee

Teamkollege Hummels lobt Can nicht umsonst als "einen Gewinner". Und nach dem hart erkämpften 2:1-Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach am vergangenen Spieltag der Bundesliga sagte der Dortmunder Innenverteidiger - sicherlich auch im Hinblick auf den Neuzugang von Juventus Turin: "Das war ein Fight, wir haben ihn angenommen. Wir sind in die Zweikämpfe gegangen und haben uns nichts gefallen lassen. Das hätte vor ein paar Wochen noch anders ausgesehen."

Hummels sieht in dem Auftreten den "Spirit, den wir im Training nach und nach reinbekommen, zu dem Emre und auch Erling einen großen Teil beigetragen haben mit ihrer Art, Fußball zu spielen".

Und dann hebt der Weltmeister seinen ehemaligen Nationalmannschaftskameraden noch einmal heraus: "Emre vor allem auch, verbal voranzugehen. Es tut uns sehr gut, von dieser Sorte noch zwei bekommen zu haben. Jetzt haben wir die richtige Balance aus Künstlern und Arbeitern oder Leuten, die beides können."

Doch woher kommt dieser unbändige Siegeswille bei Can?

"Als Kinder kickten wir auf einem Gummiplatz und spielten immer eine 'Mini-WM'. Wir grätschten, bis die Knie schlimm aussahen, aber es ging immer darum, unbedingt zu gewinnen. Diese Eigenschaft habe ich auf dem Bolzplatz gelernt - und sie hat mich überallhin begleitet. Keine Frage", sagt Can, "aus einer Niederlage kann man lernen. Doch zu gewinnen ist viel geiler. Ich hasse es zu verlieren."

Das verdeutlicht er in jeder Sekunde auf dem Platz.

Eine Einstellung, die jeder Mannschaft gut tun würde. So ist zum Beispiel auch rund um die Säbener Straße in München zu hören, dass Bayern-Coach Hansi Flick den ehemaligen Münchner Can wieder gerne beim deutschen Rekordmeister gesehen hätte.

Jetzt ist er beim direkten Konkurrenten gelandet.

"Extreme Sympathie für den BVB"

Warum Dortmund? "Für den BVB empfand ich schon immer eine extreme Sympathie. Ich wollte zu einem Verein, für den ich wichtig sein kann, bei dem ich gebraucht werde. Das ist in Dortmund der Fall. Die Borussia passt gut zu mir - und umgekehrt", so Can weiter.

Und: "Ich hatte allein drei Angebote aus der Premier League, unter anderem von Manchester United", erzählt Can ganz offen. "Aber darüber habe ich aufgrund meiner Liverpooler Vergangenheit keine Sekunde nachgedacht."

Jetzt also Ruhrgebiet, Maloche, Fußball arbeiten statt nur Hacke, Spitze, eins, zwei, drei. Das passt zu Can. Und Can passt zum BVB. Kein Wunder, dass die Dortmunder den 26-Jährigen bereits vorzeitig für 25 Millionen Euro Ablöse fix von Juve verpflichtet und direkt mit einem Vertrag bis 2024 ausgestattet haben.

Denn: Emre Can und Borussia Dortmund - das passt wie der Türsteher zur angesagten Disko.

Dominik Hechler

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