Streit um Ablösesumme
Cardiff City mit Transfersperre belegt - Klub verweigert Transferzahlung für gestorbenen Sala
- Aktualisiert: 20.12.2022
- 17:35 Uhr
- ran.de
Cardiff City will weiter keine Ablöse für den verstorbenen Emiliano Sala an den FC Nantes zahlen. Das hat eine Transfersperre zur Folge. Doch auch dagegen gehen die Waliser vor.
Vier Jahre nach dem Tod von Emiliano Sala bei einem Flugzeugabsturz über dem Ärmelkanal ist der Streit um die Ablöse zwischen dem FC Nantes und Cardiff City immer noch nicht geklärt. Die Waliser weigern sich, die ihnen auferlegte erste Tranche der Ablösesumme zu zahlen.
Deshalb ist der Klub aus der englischen Championship mit einer Transfersperre belegt worden, wie der Vorsitzende Mehmet Dalman im "BBC Radio Wales Sport" bestätigte. Doch es würden Gespräche mit der FIFA und der English Football League (EFL) laufen, um diese Strafe aufzuheben.
Cardiff-Boss: "Menschliche Seite an der Geschichte, nicht nur finanzielle"
"Ich wünschte, ich hätte die Kraft, diesen Schatten vom Klub zu nehmen", wird der 64-jährige Investmentbanker zitiert: "Die Menschen sollten nicht vergessen, dass ein 29-jähriger Mann ums Leben gekommen ist, obwohl ein solcher Unfall nicht hätte passieren müssen. Es gibt eine menschliche Seite dieser Geschichte, nicht nur die finanzielle."
Es seien "juristische Diskussionen" im Gange und der FC Nantes habe seine erste Rechnung geschickt, doch "wir haben nicht die Absicht, diese zu begleichen, ehe bestimmte Verhandlungen nicht zu einem Ergebnis führen".
Derzeit sei die Transfersperre "bedeutungslos", denn das Fenster ist noch geschlossen. Aber es werde hart daran gearbeitet, dass der Verein im Januar aktiv werden könne.
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Ablöse für Emiliano Sala: Cardiff City soll sechs Millionen Euro zahlen
Trainer Mark Hudson sagte der "BBC": "Ich bin mir darüber im Klaren, was getan werden kann und was nicht, aber es handelt sich um ein laufendes Verfahren, also müssen wir abwarten und sehen, wie es hinter den Kulissen läuft."
Cardiff hatte sich die Dienste des Argentiniers damals für 15 Millionen Pfund (heute etwa 17,2 Millionen Euro) gesichert. Nun wehrt sich der Verein gegen die Zahlung einer ersten Tranche von umgerechnet rund sechs Millionen Euro, scheiterte mit einem Einspruch jedoch bereits vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS.
Aktuell läuft eine Berufung vor einem Schweizer Bundesgericht. Mit einer Entscheidung ist aber wohl erst Ende Januar oder Anfang Februar zu rechnen. Am 31. Januar schließt jedoch das Winter-Transferfenster.
Cardiff City sieht Sala-Vertrag als nicht rechtsverbindlich an
In dieser Saison kämpft Cardiff gegen den Abstieg in die Drittklassigkeit, hofft auch deshalb auf zeitnahe Verstärkungen. Der Ligabetrieb läuft bereits seit zwei Wochen wieder.
Für Sala wollen die Waliser aber auf keinen Fall Geld zahlen, weil dieser zum Zeitpunkt seines Todes noch nicht offiziell Spieler des Vereins gewesen sei. Sie argumentieren, der Vertrag sei nicht rechtsverbindlich.