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Champions League

Slapstick-Einlage und Sekundenschlaf: Juventus droht das Deja-Vu

  • Aktualisiert: 18.02.2021
  • 00:21 Uhr
  • ran.de / Carolin Blüchel
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© imago
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Nach der Niederlage beim FC Porto droht Juventus Turin wie im Vorjahr das Aus im Champions-League-Achtelfinale. Der Unterschied zu damals: Auch in der Liga läuft es nicht rund. Das Problem ist wahrscheinlich hausgemacht.

München - Sie sah ziemlich alt aus über weite Strecken, die "Alte Dame", im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Porto.

Zwei schnelle Gegentore pro Halbzeit, eines nach 59 Sekunden per Slapstick-Einlage, das zweite 19 Sekunden nach Wiederanpfiff: Juventus Turin reist mit einer ordentlichen Hypothek ab. Auch wenn dank Federico Chiesas spätem Anschlusstreffer die Chance auf ein Weiterkommen greifbar bleibt.

Lange Zeit sah es jedoch so aus, als könnte die Runde der letzten 16 erneut Endstation in der Königsklasse sein. So wie im vergangenen Jahr gegen Olympique Lyon.

Zu pomadig - wie es im Fußball-Jargon so schön heißt - agierte das Team rund um Cristiano Ronaldo, der im Prinzip komplett abgemeldet war. Nachdem ihm in der Nachspielzeit auch noch ein Elfmeter verwehrt blieb, war dessen Laune endgültig im Keller. Kein Wunder.

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Ronaldo mit Ladehemmung

Beim Superstar läuft es derzeit nicht wirklich rund. Seit drei Partien wartet der Führende der Torjägerliste der Serie A jetzt schon auf einen Treffer. Die Niederlagen in Porto und zuletzt beim SSC Neapel am vergangenen Liga-Spieltag sind sinnbildlich für Ronaldos Ladehemmung - und die aktuelle Schwächeperiode der "Bianconeri" mit drei Spielen ohne Sieg. 

Denn selbst in der Serie A stehen die Zeichen in dieser Saison nicht auf Erfolg. Nach neun Meisterschaften in Folge dürfte der Scudetto 2021 wohl eher nach Mailand gehen. Inter liegt derzeit acht, der AC Mailand sieben Zähler vor dem Titelverteidiger, der jedoch noch ein Spiel weniger auf dem Konto hat.

Hausgemachte Probleme

Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau. Doch gemessen an Turiner Ansprüchen durchaus gerechtfertigt. Und vor allem ärgerlich. Denn die "Alte Dame" beziehungsweise die Vereinsführung hat sich das Schlamassel irgendwie selbst eingebrockt.

Ohne Not war Erfolgscoach Maurizio Sarri im Sommer entlassen worden und Trainer-Neuling Andrea Pirlo übernahm das Ruder. Dieses Experiment droht zu scheitern, auch wenn sich der Rekordmeister nach holprigem Saisonstart zumindest ergebnistechnisch gefangen hatte.

Die Abwehrreihe ist mit nur 19 Gegentoren die beste der Liga, Ronaldo traf wettbewerbsübergreifend in 26 Spielen bereits 23 Mal. Die Souveränität und Unantastbarkeit sowie die spielerische Klasse der vergangenen Jahre aber ist dahin.

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Superstar Ronaldo verliert mit Juve in der Heimat
News

Zweimal geschlafen: Juventus verliert 1:2 in Porto

Zweimal gepennt, aber doch noch aufgewacht: Cristiano Ronaldo darf mit Juventus Turin noch auf das Viertelfinale in der Champions League hoffen.

  • 18.02.2021
  • 00:21 Uhr

Abwehr mit Verletzungssorgen

Was in Porto auffiel: Vor allem die hoch gelobte Defensive wackelte gehörig. Wohl auch, weil mit Juan Cuadrado und Leonardo Bonucci zwei Stammkräfte verletzt fehlten und nach einer guten halben Stunde auch Abwehrboss Giorgio Chiellini vorzeitig vom Platz musste.

"Wir wussten, dass es schwierig wird. Wir wussten, wir dürfen uns keine Fehler leisten und dann haben wir sie trotzdem gemacht. Porto hat so gespielt, wie wir es erwartet haben. Aber du musst einfach von der ersten Sekunde an bereit sein", sagte Verteidiger Danilo nach Abpfiff.

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Pirlo hat keine Idee

Allerdings versagten auch offensiv die Mechanismen. Zahnlos und einfallslos rannten Ronaldo und Co. 80 Minuten gegen kompakt stehende Portugiesen an. Dabei hatte Pirlo im Vorfeld noch gewarnt, Porto sei ein Defensivmonster a la Atletico Madrid. 

"Wir hätten den Ball schneller und besser zirkulieren lassen müssen. Porto hat das Zentrum dicht gemacht, wir hätten mehr flanken müssen. Aber es ist nicht leicht, wenn sich der Ball nicht schnell genug bewegt", resümierte Pirlo, dem am Spielfeldrand aber auch nicht die zündende Idee einfiel.

Da wundert es nicht, dass der Name Zinedine Zidane zuletzt als potenzieller Nachfolger immer wieder durch die Gazetten geisterte.

Immerhin: Mit Chiesas wichtigem Auswärtstor kam Juventus in Porto noch einmal mit einem blauen Auge davon. Soll der Traum vom Henkelpott weiter leben, muss im Rückspiel am 9. März aber wohl eine deutliche Leistungssteigerung her.

Ansonsten wird sie noch älter aussehen, die "Alte Dame".

Carolin Blüchel

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