DFB-Pokal
FC Schalke 04 nach Pokal-Debakel: Ratloser Frank Kramer vor dem Aus
- Aktualisiert: 18.10.2022
- 23:59 Uhr
- ran.de
Die fünfte Niederlage in Folge, die höchste Pokalniederlage seit 17 Jahren: Beim FC Schalke 04 steht Trainer Frank Kramer nach dem Debakel in Hoffenheim vor dem Aus. Sportdirektor Rouven Schröder vermeidet vor dem Abstiegsgipfel in Berlin ein Bekenntnis zum Trainer.
Sinsheim - Gegen einen Bundesligisten aus dem DFB-Pokal auszuscheiden ist die eine Sache. Die Art und Weise, wie sich Schalke 04 am Dienstagabend bei Hoffenheim aus dem Wettbewerb verabschiedete, war allerdings mehr als bitter.
Schon in der ersten Halbzeit ergab sich die Mannschaft von Trainer Frank Kramer in ihr Schicksal und leistete kaum Gegenwehr, mit 0:3 ging es in die Pause. Obwohl Hoffenheim in der zweiten Halbzeit einen Gang herunterschaltete, kam das Team von Ex-Schalke-Trainer Andre Breitenreiter zu weiteren Treffern und gewann am Ende mit 5:1. Mehr als der Ehrentreffer durch Dominick Drexler war für die Knappen nicht drin.
"Wir haben in keinster Weise das Gesicht, die Tugenden gezeigt, die wir zeigen wollten. Das macht mich fast sprachlos. Diese Wehrlosigkeit ist mir fast ein Rätsel", sagte Kramer nach dem Spiel auf der Pressekonferenz. Die Schalker kassierten die fünfte Pflichtspiel-Niederlage in Folge, bei einem Torverhältnis von 3:16. Kramer wirkte ratlos, resigniert.
Dass er noch eine Zukunft auf Schalke hat, erscheint fast ausgeschlossen. "Wir haben alle den Verein im Stich gelassen, wir haben unsere großartigen Fans maßlos enttäuscht", haderte Kramer, der von der schlechtesten Saisonleistung sprach.
Frank Kramer auf Bewährung - muss er jetzt gehen?
Kramer hatte vor der Partie von den sportlichen Verantwortlichen Peter Knäbel und Rouven Schröder eine Bewährung für zwei Spiele bekommen. Eigentlich sollte Kramer also am Sonntag im Abstiegsgipfel bei Hertha BSC noch auf der Schalker Bank sitzen.
Ob diese Vorgabe nach der desolaten Vorstellung in Sinsheim noch Bestand hat, darf jedoch bezweifelt werden. Die Schalker-Fankurve hat ihr Urteil jedenfalls gefällt. "Kramer raus!", brüllten die S04-Fans in der zweiten Halbzeit im Auswärtsblock der Sinsheimer Arena. Als die Mannschaft nach Abpfiff in die Kurve ging, hagelte es Pfiffe, Buh-Rufe und erneut "Kramer raus!"-Rufe.
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Rouven Schröder vermeidet Bekenntnis zu Trainer Kramer
"Das Spiel kann uns nicht in Ruhe lassen. Wir werden jetzt hier bleiben, um die Sachen zu analysieren und auf den Punkt zu bringen. Das Ende ist offen", sagte Schröder bei "Sky" angesprochen auf die Zukunft des Trainers. Kramer selbst wich den Nachfragen aus. "Mein Fokus liegt auf dem Inhaltlichen. Alles anders ist nicht mein Thema", sagte er.
Nach der höchsten Pokalniederlage seit 17 Jahren und mit dem enorm wichtigen Spiel in Berlin vor der Brust stehen Schalke heiße Tage bevor. "Wir können mit einem Sieg vor Berlin kommen. Ich weiß, es ist schwer daran zu glauben, wenn man das Spiel heute gesehen hat", sagte Torschütze Dominick Drexler: "Aber im Fußball kann man auch ganz schnell wieder aufstehen. Und das ist das Ziel."
Mit Blick auf das Hertha-Spiel auf den Effekt eines Trainerwechsels zu setzen, wäre naheliegend. Zumal mit dem Aufstiegstrainer und jetzigem Kramer-Assistent Mike Büskens eine schnelle Lösung bereitstehen würde. Auch der kürzlich beim VfL Bochum entlassene Thomas Reis wird schon länger auf Schalke gehandelt.
Vermutlich wird sich schon am Mittwoch zeigen, welche Pläne die Verantwortlichen verfolgen.
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