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Mats Hummels: Warten auf den verdienten Anruf

  • Aktualisiert: 12.05.2021
  • 18:39 Uhr
  • ran.de
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© Imago Images
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Mit Borussia Dortmund kann sich Mats Hummels am Donnerstag (20.45 Uhr im Liveticker auf ran.de) zum DFB-Pokal-Sieger krönen. Und damit ein Ausrufezeichen in Richtung Joachim Löw setzen.

München - Mats Hummels Name war, was die Nationalmannschaft angeht, nicht erst seit dieser berüchtigten ersten Märzwoche 2019 eng mit Thomas Müller und Jerome Boateng verbunden.

2014 wurden die drei Weltmeister in Rio, 2018 wurde die drei nach dem Vorrunden-Aus bei der WM in Russland zu Symbolfiguren einer trägen, satten Nationalmannschaft, 2019 bekamen die drei – damals noch geschlossen in Diensten des FC Bayern – einen Besuch von Bundestrainer Joachim Löw. Der ihnen mitteilte, nicht mehr mit ihnen zu planen.

Und wieder wurden alle drei genannt, als der ausgerufene Umbruch des DFB-Teams in den folgenden Monaten und mittlerweile Jahren bestenfalls schleppend voranschlich, die neue Generation Nationalspieler sich schwertat, während das ausgebootete Trio für ihre Vereine Topleistungen brachte.

Zumindest war das lange so.

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"Ich wehre mich nicht, falls ich gefragt werde, nochmal zu helfen"

In einem Monat beginnt die Europameisterschaft, in einer Woche wird Bundestrainer Löw den letzten Turnierkader seiner Laufbahn nominieren. Und die Berichte, die Fan- und Expertenrufe nach einer Rückkehr des Trios Hummels, Boateng, Müller konzentrieren sich mittlerweile zu großen Teilen auf den Stürmer des FC Bayern. Müller, in der laufenden Bundesligasaison mit elf Toren und 19 Torvorlagen in 30 Spielen glänzend, habe sogar schon einen Anruf von Löw erhalten, schrieb die "Bild" kürzlich. Das Comeback des Münchners gilt als sicher.  

Bei Hummels hat noch niemand angerufen. Zumindest niemand mit der Autorität, ihm einen Kaderplatz für die EM anzubieten, wie der 32-Jährige selbst verriet.

Aber: "Ich wehre mich nicht, falls ich gefragt werde, nochmal zu helfen", sagte der BVB-Verteidiger, der zwischen 2010 und 2018 70-mal mit dem Adler auf der Brust aufgelaufen war, bei "Sky". Bleibt die Frage: Wird noch jemand fragen?

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Dauerbrenner im Dortmund-Trikot

Aufgrund der Corona-Pandemie darf Löw drei Spieler mehr nominieren als unter normalen Umständen. Auf Hummels' Position in der Innenverteidigung hat der 61-Jährige Niklas Süle, Matthias Ginter, Antonio Rüdiger – der vielleicht als Champions-League-Sieger mit Chelsea zum DFB-Team stoßen wird -, und Lukas Klostermann. Zu viel Konkurrenz für Hummels?

Auf Klostermann wird der Verteidiger am Donnerstag in einem direkten Duell treffen. Nicht um einen Platz im deutschen Kader (zumindest nicht offiziell), sondern im DFB-Pokal-Finale, in dem es Borussia Dortmund mit RB Leipzig zu tun bekommt. Hummels wird im Berliner Olympiastadion auf dem Platz stehen, so wie er es eigentlich immer macht in dieser Spielzeit. Der Vizekapitän verpasste genau drei Spiele, zwei angeschlagen und eins gesperrt, in den restlichen 45 Pflichtspielen stand er auf dem Platz. Und zwar ausnahmslos von Beginn an.

Und ist so gerade drauf und dran, eine verloren geglaubte Spielzeit mit dem BVB doch noch zu einem versöhnlichen Ende zu führen. In der Liga hat sich die Mannschaft von Trainer Edin Terzic auf Champions-League-Platz vier zurück gekämpft und im Pokal winkt der erste Titel seit dem Triumph im selben Wettbewerb 2017 – den deutschen Supercup 2019 einmal ausgeklammert.

Hummels kann "mit den ganzen jungen Hüpfern" mithalten

Während die großen Schlagzeilen dabei den Jadon Sanchos, Erling Haalands und neuerdings Marco Reus' dieser Welt gehören, ist der schwarzgelbe Höhenflug im Saisonendspurt dabei nicht minder mit Abwehrchef Hummels verknüpft. Der seine Stärken nicht verlernt hat; das Antizipieren, die Zweikämpfe, die Kopfbälle vor beiden Toren, die geholfen haben, auf sechs Saisontore zu kommen. Und natürlich die Spieleröffnung, auch gerne mit dem Außenrist, mit der er unter den aktuellen DFB-Innenverteidigern wohl immer noch der Beste wäre.

Auch Hummels Gelassenheit auf dem Feld sowie die jahrelange Erfahrung im Deutschland-Trikot in höchsten Höhen und tiefsten Tiefen sind Faktoren, die Hummels für das junge Team wertvoll machen können. Gerade, wenn es gegen Gruppengegner wie den amtierenden Weltmeister Frankreich oder den amtierenden Europameister Portugal geht.

Schließlich müsse er sich noch nicht "quälen, um mit den ganzen jungen Hüpfern mithalten zu können", wie es Hummels selbst sagt. Der offen von einer Vertragsverlängerung in Dortmund über 2022 hinaus spricht, weil er sich noch länger auf Topniveau sieht.

Aber bevor neuen Verträgen, einer möglichen EM und allem anderen steht am Donnerstag das Pokalfinale an. Und ein besseres Bewerbungsschreiben für Löw als einen Sieg dort wird Hummels vor dem Turnier nicht mehr senden können. Und vielleicht bekommt er ja als Pokalsieger endlich seinen verdienten Anruf.

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