Große Revolution bleibt aus
UEFA plant Anpassung von Financial Fair Play - Salary Cap wohl vom Tisch
- Aktualisiert: 24.03.2022
- 08:29 Uhr
- ran.de/Tom Offinger
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) plant eine Modifizierung der finanziellen Ausgaben ihrer Vereine. Unter neuem Namen und mit einem einheitlichen Strafenkatalog soll der Wettbewerb wieder fairer gestaltet werden.
München - Mit dem Financial Fair Play wollte die UEFA dem zügellosen Transfergeschehen im Fußball einen Riegel vorschieben und gleichzeitig den Wettbewerb offen gestalten.
Seit geraumer Zeit häuft sich allerdings die Kritik an dem System und die oftmals verwässerten Bestrafungen der Europäischen Fußball-Union. In naher Zukunft soll die finanzielle Überwachung der Vereine deshalb angepasst werden.
Ausgaben sollen begrenzt werden - kein Salary Cap
Wie die "New York Times" berichtet, plant die UEFA eine Modifizierung der aktuell geltenden Financial Fair Play-Regelung.
Demnach dürfen die Vereine zukünftig nur noch 70 Prozent ihrer Einnahmen für fußballbezogene Ausgaben verwenden.
Eine harte Gehaltsobergrenze im europäischen Fußball - einen sogenannten Salary Cap - ist laut dem Bericht vom Tisch. UEFA-Präsident Aleksander Ceferin, ein großer Befürworter des Salary Cap, habe sich nicht gegen die finanzstarke Opposition durchsetzen können.
Neuer Name für neue Regelung
Nach einer finalen Abstimmung durch das UEFA-Exekutivkomitee am 7. April soll die neue Regelung offiziell übernommen werden.
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Auch der Name Financial Fair Play soll dann der Vergangenheit angehören, stattdessen wird die Vorschriften auf den Namen "Financial Sustainability Regulation" hören.
Einheitliche Strafmaßnahmen sollen für Klarheit sorgen
Wie der Bericht festhält, dürften die neuen Regelungen vor allem die englischen Teams in Verzug bringen. Durch die vereinsspezifische Deckelung von Gehältern und Transferausgaben soll der Vorteil eines reichen Besitzers gemindert und die derzeitige Hegemonie von Premier-League-Teams im internationalen Vergleich gebrochen werden.
Die neue Begrenzung soll nach und nach realisiert werden: Vereine dürfen zu Beginn 90 Prozent ihrer Einnahmen ausgeben, innerhalb der folgenden drei Spielzeiten soll dieser Wert dann auf 70 Prozent gesenkt werden.
Die Mehrheit der Kritik am Financial Fair Play konzentrierte sich vor allem auf die misslungene Bestrafung der großen und reichen Teams. Vereine wie Manchester City und Paris St.-Germain hatten in der Vergangenheit wiederholt gegen die Auflagen verstoßen, eine harte Strafe (z.B. Ausschluss aus der Champions League) blieb aber aus.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sollen zudem einheitliche Strafmaßnahmen verabschiedet werden. Diese könnten sowohl finanzieller als auch politischer Natur sein, heißt es von Seiten der "New York Times".
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