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Europa-League-Finale

Frankfurter Fußballmärchen: Von Haching an Europas Spitze

  • Aktualisiert: 18.05.2022
  • 18:27 Uhr
Article Image Media
© IMAGO/Revierfoto
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Die Euphorie rund um Eintracht Frankfurt ist vor dem Europa-League-Finale gegen die Glasgow Rangers (21 Uhr im Liveticker auf ran.de) riesig. Was auch an den noch gar nicht so lange zurückliegenden, schweren Zeiten als Fahrstuhlmannschaft liegt, die ran-Autor Christian Stüwe miterlebte.

"Von Haching bis nach Wattenscheid,
 überall war'n wir dabei!
 Nie mehr 2. Liga,
 Ein einziger Schrei!"

Die Zeilen aus dem Song "Schwarz-weiß wie Schnee" der Frankfurter Metal-Band Tankard treffen auf mich tatsächlich zu. Im Herbst 1987 war ich das erste Mal im Waldstadion, in meiner Zeit als Schüler und Student im hessischen Marburg erlebte ich von Mitte der 90er bis zu meinem beruflichen Umzug nach München im Jahr 2007 etliche Spiele der Eintracht im Waldstadion und in den Auswärtsblöcken der Bundesliga und 2. Bundesliga mit.

Die Erinnerung an eine 0:2-Niederlage in Unterhaching im Herbst 2004 und die bedrückende Stille im Auswärtsblock nach zwei Toren des damaligen Hachingers Francisco Copado ist bei mir nach vor sehr präsent. Dafür bin ich mir ehrlicherweise tatsächlich nicht mehr hundertprozentig sicher, ob ich wirklich in Wattenscheid war. Die Erinnerungen verschwimmen ein wenig, denn die Auswärtsfahrten mit der SGE führten damals an zahlreiche Orte, die nicht unbedingt prädestiniert dafür waren, bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Die Eintracht verlor in Gütersloh und in Ahlen, sie spielte gegen Burghausen, Reutlingen, Oberhausen und Ulm. Und in Stuttgart. Aber nicht gegen den VfB, sondern gegen die Kickers. Es waren schwere Zeiten damals, die Eintracht stieg ab und sie stieg wieder auf. Die SGE war eine Fahrstuhlmannschaft, die 2002 nur knapp der Insolvenz und dem Lizenzentzug entging.

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Die Eintracht wendet sich vor dem Finale an die Fans
News

Eintracht-Team mit Brief an Fans: "Unser größter Trumpf"

Die Mannschaft von Eintracht Frankfurt hat sich vor dem größten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte in einem offenen Brief an ihre Fans gewandt.

  • 17.05.2022
  • 17:05 Uhr

Die glorreiche Vergangenheit war ganz weit weg

Die glorreiche Vergangenheit mit der Meisterschaft 1959, der legendären 3:7-Finalniederlage gegen Real Madrid im Pokal der Landesmeister 1960, die Siege im DFB-Pokal, der Gewinn des UEFA-Cups 1980 und der "Fußball 2000", mit dem die Eintracht Anfang der 90er-Jahr die Bundesliga verzauberte, war ganz weit weg. Die Realität war trist, der Großteil der Fans und auch ich waren damals fest davon überzeugt, dass die Eintracht nie wieder einen Titel gewinnen und auf Ewigkeit zu einem Dasein als Underdog verdammt sein würde.

Um die aktuelle Euphorie und Begeisterung zu verstehen, darf man diese Zeit nicht vergessen. Noch 2016 stand die Eintracht in der Relegation gegen Nürnberg auf der Kippe. Alles, was seitdem passiert, ist nicht weniger als ein Fußballmärchen. Der Gewinn des DFB-Pokals 2018. Die anschließende Saison in der Europa League, die erst im Halbfinale gegen Chelsea im Elfmeterschießen endete. Die Spiele gegen den großen FC Barcelona, die 30.000 Frankfurter Fans im Camp Nou.

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Das größte Spiel des Lebens für alle U50-Fans

Und nun das große Finale in Sevilla, gegen die Glasgow Rangers. Die ehemalige Fahrstuhlmannschaft gehört plötzlich zur europäischen Spitze, man kann es kaum glauben. Es ist das größte Spiel seit dem UEFA-Cup-Gewinn 1980. Für alle Eintracht-Fans die jünger als 50 Jahre sind, ist es das größte Spiel ihres Lebens. Die Vorfreunde und die Anspannung sind riesig. Sollte die Eintracht tatsächlich gewinnen und sich damit für die Champions League qualifizieren, würde ein neues Kapitel in der Vereinsgeschichte aufgeschlagen. Und das nur zwei Monate nach dem Tod von Vereinslegende Jürgen Grabowski, der von Tankard und den Fans seit vielen Jahren leidenschaftlich besungen wird.

"Wir haben die Eintracht im Endspiel gesehen,
 mit dem Jürgen, mit dem Jürgen.
 Sie spielte so gut und sie spielte so schön,
 mit dem Jürgen Grabowski!"

Den Titel für den Weltmeister von 1974 zu gewinnen, wäre fast zu schön, zu kitschig, um wahr zu sein. Die Fallhöhe ist deshalb mittlerweile enorm, die Enttäuschung nach einer Finalniederlage wäre riesig. Zumal die Eintracht als Favorit in das Endspiel geht.

Wenn die Mannschaft aber doch ohne Pokal nach Frankfurt zurückkehren sollte, kann der Blick in die jüngere Vergangenheit Trost spenden. Denn ist noch gar nicht so lange her, dass die Gegner tatsächlich noch Wattenscheid und Unterhaching hießen.

Wir haben alle Informationen zum Europa-League-Finale 2022 zusammengefasst. Und: Wir verraten, wo das Finale zwischen Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers heute live im TV und Livestream zu sehen ist

ranFußball zeigt die Bundesliga-Relegation am 19. und 23. Mai live in SAT.1 und auf ran.de. Zudem gibt es am 20. und 24. Mai die Relegation um die 2. Liga zu sehen - alles ab 19:30 Uhr live

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