Kommentar zum Zoff zwischen FC Bayern und DFB
Frauen-WM: Die Extrawurst des FC Bayern bei der Vorbereitung steht ihm nicht zu - ein Kommentar
- Aktualisiert: 01.06.2023
- 09:00 Uhr
- ran.de / Tobias Wiltschek
Die Weigerung des FC Bayern, seine Nationalspielerinnen fristgerecht für die WM-Vorbereitung abzustellen, ist völlig unbegründet. Ein Kommentar.
In sieben Wochen geht sie los, die Frauen-WM.
Doch Vorfreude will überhaupt noch nicht aufkommen im Land des zweimaligen Weltmeisters. Was nicht an den Spielerinnen selbst liegt. Das sei hier ausdrücklich betont.
Was sich aber im Vorfeld dieses Großereignisses abspielt, muss den Fans die Zornesröte ins Gesicht treiben!
Nicht nur, dass immer noch nicht feststeht, ob die WM überhaupt im Fernsehen zu sehen ist. Jetzt provoziert der FC Bayern auch noch einen offenen Zoff mit dem DFB.
Ein PR-Desaster reicht dem FC Bayern nicht
Den Münchnern scheint das PR-Desaster um den stillosen Rauswurf von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic noch nicht zu reichen.
Mit der Weigerung, ihre Nationalspielerinnen frist- und vertragsgerecht zur WM-Vorbereitung abzustellen, machen sie das nächste Fass auf und fordern für sich eine Extrawurst ein, die ihnen überhaupt nicht zusteht!
Dass dies erst am Abend vor der Nominierung passiert, setzt dem ganzen noch die Krone auf.
Sollte tatsächlich jemand in letzter Zeit das "Mia san mia" vermisst haben: Jetzt taucht es auf einmal wieder auf – in seiner nördlich des Weißwurst-Äquators so unangenehm empfundenen Art und Weise.
Beim DFB ist man jedenfalls zurecht verärgert über diesen bayerischen Alleingang.
Statt, wie alle anderen Vereine auch, die Spielerinnen ab 20. Juni der Nationalmannschaft zur Verfügung zu stellen, entlassen die Bayern ihr Quintett erst drei Tage später zum DFB-Team. Bis dahin müssten sie sich die Spielerinnen von der stressigen Saison erholen, heißt es zur Begründung.
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Nur der VfL Wolfsburg könnte sich beklagen, tut es aber nicht
Diese Behauptung ist grober Unfug! Wie für die meisten anderen Bundesligisten, endete die Saison auch für den FC Bayern mit dem letzten Spieltag am 28. Mai.
Wenn sich überhaupt ein Verein eine Extrawurst genehmigen dürfte, wäre es der VfL Wolfsburg. Im Unterschied zu den ausgeschiedenen Bayern sind die Niedersachsen noch in der Champions League aktiv und müssen am 3. Juni das Finale gegen den FC Barcelona bestreiten.
Aus Wolfsburg aber hörte man keine Beschwerden. Beim VfL wissen sie, wie wichtig eine gemeinsame WM-Vorbereitung ist, bei der alle Spielerinnen von Beginn an dabei sind.
Dieses Bewusstsein ist bei den "Mia-san-mia"-Bayern offensichtlich nicht vorhanden.